Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Die Klage wegen der Übernahme von SolarCity ist eine Ablenkung, die Tesla nicht gebrauchen kann

Tesla
Foto: The Motley Fool.

Teslas (WKN:A1CX3T) Übernahme von SolarCity im Wert von 2,6 Milliarden US-Dollar war eine operative Katastrophe, die dadurch verschärft wurde, weil die Installationen in den letzten sechs Quartalen um 57 % gesunken sind. Tesla hat Mitarbeiter entlassen, und die meisten SolarCity-Führungskräfte sind gegangen – ein zutiefst ungewöhnliches Ergebnis für eine so große Übernahme.

Eine Klage von den Aktionären, die den Prozess und die Rechtfertigung der Übernahme in Frage stellten, schreitet nun voran, nachdem ein Richter in Delaware sich weigerte, den Fall abzuweisen, was Tesla zusätzliche Kopfschmerzen bereitet. Der Richter sagte, dass es zweifellos plausibel war, dass Teslas CEO Elon Musk Druck auf den Vorstand und schließlich die Aktionäre ausübte, um der Übernahme zuzustimmen.

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Wenn man sich die Interessenkonflikte anschaut, die Musk und andere aufgrund familiärer Beziehungen oder gemeinsamer Rollen mit beiden Unternehmen hatten, ist es verständlich, dass die Tesla-Aktionäre die Übernahme in Frage stellen.

Wo die Uneinigkeit entsteht

Als Tesla dem Kauf von SolarCity zustimmte, sahen wir bereits die ersten Probleme im Modell des Solarinstallateurs. Die Fremdkapitalkosten stiegen, die Vertriebs- und Marketingkosten gerieten außer Kontrolle und das Unternehmen verfehlte die eigenen Wachstumsziele. Obwohl dies erst später ans Licht kam, liefen die Pläne, in Buffalo, New York, eigene Solarmodule herzustellen, nicht gut.

Teslas Vorstände hätten all diese Probleme sehen müssen, bevor sie über die Übernahme abgestimmt haben.

Ein Teil dessen, was in der Aktionärsklage angesprochen wird, sind die Konflikte, die der Vorstand selbst hatte. Ich habe im Juni 2016 hervorgehoben, dass der größte Teil des SolarCity-Vorstands Verbindungen zu Tesla hatte, und viele Tesla-Direktoren, einschließlich Elon Musk, hatten Verbindungen zurück zu SolarCity. Musk war zum Zeitpunkt der Transaktion Vorsitzender des SolarCity-Vorstands. Der Richter räumt in diesem Fall bereits ein, dass es möglich ist, dass der Status von Musk als “Visionär” und die Verbindungen zwischen den beiden Unternehmen die Angemessenheit der Übernahme in Frage stellen könnten.

Musk hatte viel zu gewinnen von der SolarCity-Übernahme

Da Elon Musk auf den Abschluss der SolarCity-Übernahme drängte, sollte nicht vergessen werden, dass Musk selbst viel zu gewinnen hatte. Er besaß nicht nur 22,2 Millionen SolarCity-Aktien im Wert von etwa 460 Millionen US-Dollar, als die SolarCity-Aktien in Tesla umgewandelt wurden, Musk persönlich besaß etwa 65 Millionen US-Dollar an Solaranleihen von SolarCity; die Cousins Lyndon und Peter Rive, die SolarCity mitgegründet hatten, besaßen weitere 35 Millionen US-Dollar der Anleihen.

Hätte SolarCity letztendlich Bankrott gemacht, was angesichts des Bargeldverbrauchs des Unternehmens und steigender Schuldenkosten möglich gewesen wäre, hätte Musk über 500 Millionen US-Dollar verloren. Indem er die Übernahme durchsetzte, ersparte er sich das und wandelte das meiste davon in mehr Aktien des viel größeren Tesla um.

SolarCity kann am Ende eine Belastung für Tesla sein

Die Übernahme von SolarCity und die Aktionärsklage sind für Tesla von Bedeutung, weil sie das Unternehmen unnötig belasten. Tesla gibt das Solargeschäft nicht einzeln an, aber wir wissen, dass SolarCity kurz vor der Übernahme auf Jahresbasis fast eine Milliarde US-Dollar an Betriebskosten hatte. Jetzt, da Tesla die Installationen etwa halbiert hat, kann man mit Sicherheit sagen, dass das Solargeschäft bei weitem nicht positiv ist.

Neben dem Bargeldabfluss aus dem Kauf von SolarCity muss sich das Management mit dieser Klage und den damit verbundenen finanziellen Kosten auseinandersetzen. Das ist keine Ablenkung, die Tesla braucht, um die Produktion des Model 3 anzukurbeln. Mehr als ein Jahr nach der Übernahme – die Tesla meiner Meinung nach nicht hätte tätigen sollen – bereitet SolarCity immer noch Kopfschmerzen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.

Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und am 7.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...