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Casinos in Japan könnten sich als verlorene Wette herausstellen

Foto: Getty Images.

Da mehr Informationen darüber verfügbar werden, wie Japans aufstrebender Casinosektor aussehen könnte, scheint es, dass führende Glücksspielunternehmen nicht so eine große Wette auf das Land abschließen wollen, wie sie es geplant hatten.

Der anfängliche Enthusiasmus dieser Unternehmen veranlasste sie dazu, von Ausgaben in Höhe von jeweils 10 Milliarden US-Dollar zu sprechen, um Resorts im potenziell größten Glücksspielmarkt der Welt zu bauen – sogar größer als Macau. Dieser Eifer könnte abkühlen, sobald die japanische Regierung beginnt, die Regeln und Vorschriften für Kasinobetreiber zu verschärfen. Tatsächlich geht aus den bisherigen Berichten hervor, dass die Expansion nach Japan für die Unternehmen mehr Schwierigkeiten bedeuten könnte, als sich die Sache lohnt.

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Verrückter Wettlauf um die Position

Seit Japan vor zwei Jahren seine ersten Schritte zur Legalisierung des Glücksspiels unternommen hat, haben die großen Kasinobetreiber ihre volle Unterstützung zugesagt. Las Vegas Sands (WKN:A0B8S2) sagte, ein neues Glücksspielresort in Japan würde es zwischen 6 und 10 Milliarden US-Dollar kosten, zwei- bis dreimal mehr als für den Bau seines Resort im Pariserstil in Macau. MGM Resorts (WKN:880883) erklärte,  nicht gewillt zu sein, neue Kasinos zu bauen — es sei denn das Unternehmen erhielte eine Glückspiellizenz in Japan, in diesem Fall wäre man bereit, 10 Milliarden US-Dollar aufzuwenden, um einen neues Resort zu bauen.

Andere Betreiber, die die Chance haben, in dieses Geschäft einzusteigen, sind Caesars Entertainment, Galaxy Entertainment, Hard Rock, Melco Resorts & Entertainment (WKN:A0ET8T) und der Sohn des Macau-Casino-Magnaten Lawrence Ho.

Während die hohen geschätzten Kosten widerspiegeln, wie teurer es ist, in Japan zu bauen, zeigen sie auch das Potenzial, das diese Unternehmen im japanischen Glücksspielmarkt sehen, der möglicherweise 40 Milliarden US-Dollar pro Jahr einbringen könnte. Wynn Resorts (WKN:663244) hat nie genaue Zahlen genannt, aber der ehemalige CEO Steve Wynn beschrieb den japanischen Casinomarkt als “durch und durch interessant”.

Galaxy erwarb gerade eine 5%-Beteiligung an Wynn Resorts, von Steve Wynn, teilweise in der Hoffnung, dass die Chancen des Unternehmens auf einen Einstieg in den Markt damit erhöht würden. (Wynn verkaufte anschließend seinen gesamten Anteil an dem Unternehmen, das seinen Namen trägt.)

Unattraktive Auflagen

Weil die Legalisierung des Glücksspiels in der japanischen Öffentlichkeit sehr kritisch gesehen wird, sieht es danach aus als würde Japans Regierung, strenge Richtlinien erlassen, die den Reiz für Kasinobetreiber deutlich verringern könnten. Unter den Vorschlägen, die geprüft werden, befinden sich unter Anderem:

  • eine Begrenzung der Anzahl der Kasinobesuche eines Spielers in auf drei Mal in sieben aufeinander folgenden Tagen oder zehn Mal in 28 aufeinander folgenden Tagen. (Die Beschränkungen gelten nur für japanische Staatsbürger, nicht für Touristen.)
  • Die Besuche würden durch die Verwendung von staatlich ausgestellten, Ausweisen mit integriertem Chip überwacht.
  • Die Fläche eines Kasinos dürfte nicht mehr als 1400 Quadratfuß betragen oder 3% der Gesamtgrundfläche eines Resorts nicht übersteigen, je nachdem was kleiner ist.
  • Kasinos wären verpflichtet, Berichte über Kunden (einschließlich ihres Namens, ihrer Adresse und ihres Geburtsdatums) einzureichen, die während eines Zeitraums von 24 Stunden Beträge von mehr als 1 Million Yen (circa 9.500 US-Dollar) einzahlen oder abheben.
  • Der Steuersatz für Casinos würde bei 30 % beginnen und bis zu 50 % steigen und sogar den von Macau übertreffen, das einen Steuersatz von 39 % auf Resorts erhebt. (In Las Vegas beträgt der Steuersatz 7 %.)

Diese Vorschläge spiegeln die konkurrierenden Interessen wider, die das Endergebnis beeinflussen können. Die skeptische Haltung der Öffentlichkeit gegenüber Kasinos wird zum Teil durch Berichte angeheizt, dass in Japan Spielsuchtquoten deutlich höher sind als in anderen Ländern. Auch wird befürchtet, dass unterregulierte Kasinos zur Geldwäsche für die organisierte Kriminalität genutzt werden könnten. Als Antwort darauf stellen die Politiker Gesetzesvorschläge  zusammen, die für Kasinobetreiber unangenehm sein könnten.

Wenn diese Vorschläge umgesetzt werden, könnte sich für die Glücksspielunternehmen, die japanische Glücksspiel-Lizenzen erhalten, herausstellen, dass der Markt in Japan doch schwieriger ist als erwartet.

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The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Rich Duprey auf Englisch verfasst und wurde am 02.04.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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