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Kann Google in Sachen Blockchain zu IBM und Microsoft aufschließen?

Blockchain
Foto: Getty Images

Alphabets (WKN:A14Y6F) Tochter Google entwickelt laut Bloomberg einen Blockchain-Service zur Unterstützung seines Cloud-Geschäfts. Google plant, den Service auf seiner Google Cloud-Plattform anzubieten, sowie eine eigenständige Version, die Unternehmen dann auf ihren eigenen Servern betreiben können.

Blockchain ist ein dezentrales Verzeichnis von Daten, das auf verschiedene Netzwerkstandorte verteilt ist und nicht auf einen zentralen Server. Diese Daten werden in verschlüsselten “Blöcken” gesichert, auf die über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) zugegriffen werden kann.

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Blockchains Rolle bei der Überprüfung von Krypto-Währungstransaktionen ließen die Technologie zu einem der heißesten Hypes im letzten Jahr werden. Blockchain kann aber auch zur Verifizierung traditioneller Finanztransaktionen, zur Optimierung der Logistik, zur Verfolgung von Lieferketten und zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit eingesetzt werden.

Bereits 2016 startete Google eine Studie, mit der Entwickler Blockchain-Dienste in der Cloud testen konnten. Auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz erklärte Google-Anzeigenchef Sridhar Ramaswamy, dass das Unternehmen ein “kleines Team” habe, das an der Blockchain arbeite, aber seine Kerntechnologie immer noch nicht viele Transaktionen bewältigen könne. Dies bedeutet, dass Google einen harten Kampf gegen die Blockchainführer IBM (WKN:851399) und Microsoft (WKN:870747) führen könnte.

Wieso IBM und Microsoft den Blockchain-Markt unter sich ausmachen

IBM wird oft als ein langsam wachsendes Technologieunternehmen angesehen, hat aber mit seiner Hardware, Software und seinen IT-Services überall den Fuß in der Tür. In den letzten Jahren investierte Big Blue stark in das Wachstum seiner “strategic imperatives”, wie man es dort nannte – also in die Bereiche Cloud, Analytics, Mobile, Security und Social Markets – um die schwache Nachfrage nach seinen Hauptprodukten auszugleichen.

Einer dieser sogenannten „strategic imperatives“ ist die Blockchain. IBM ist nicht mit Amazon (WKN:906866) Web Services (AWS) auf dem öffentlichen Cloud-Markt vergleichbar, aber es ist immer noch eines der führenden Unternehmen in der privaten Cloud von lokalen Servern. Sie ist auch in der hybriden Cloud präsent, die Server vor Ort an öffentliche Cloud-Dienste anbindet.

Die enorme Rechenleistung von IBM in diesen privaten Clouds, kombiniert mit einer langen Liste von Unternehmenskunden aus verschiedenen Branchen, bietet ein riesiges Sprungbrett für neue Services wie Blockchain.

Aus diesem Grund hat Juniper Research IBM im vergangenen September als weltweit führendes Unternehmen für Blockchain eingestuft, wobei 40 % der befragten Tech-Führungskräfte und Führungskräfte Big Blue als ihren bevorzugten Blockketten-Dienstleister eingestuft haben. IBM hat kürzlich bekannt gegeben, dass man bereits 400 aktive Kunden auf ihrer Blockchain-Plattform hat.

IBMs größter Konkurrent auf dem Markt ist Microsoft, das von 20 % der Befragten in der Juniper-Umfrage ausgewählt wurde. Microsoft hat eine bedeutende Präsenz auf dem öffentlichen, privaten und hybriden Cloud-Markt. Microsoft Azure ist nach AWS die zweitgrößte Public Cloud-Plattform der Welt, und das Unternehmen gilt allgemein als der führende private Cloud-Software-Anbieter der Welt.

Die meisten privaten Clouds laufen auf Microsofts Windows Server-Betriebssystem, und das Unternehmen versucht, die Lücke mit Azure durch hybride Cloud-Services zu schließen. Wie IBM hat auch Microsoft eine lange Liste von Unternehmenskunden und viel Rechenleistung. Microsoft konzentriert sich hauptsächlich auf die Verwendung von Blockchain zur Lösung von Sicherheitsproblemen im Cyber-Bereich.

Kann Google noch aufholen?

Google hat kürzlich bekannt gegeben, dass seine Geschäftsbereiche G Suite und Google Cloud Platform 1 Milliarde Dollar pro Quartal generieren. Das würde der Google Cloud Platform eine jährliche Rate von nur 4 Milliarden Dollar geben.

Jefferies-Analyst Brent Thill schätzt, dass nur die Hälfte davon von der Google Cloud Platform stammt – die eben mit AWS, Azure und IBM Cloud konkurriert. Damit liegt Google weit hinter Microsoft, Amazon und IBM, die im vergangenen Jahr 21,2 Milliarden Dollar, 20,4 Milliarden Dollar bzw. 10,3 Milliarden Dollar an Cloud-Service-Umsätzen erwirtschaftet haben.

Um im Wettbewerb mit IBM und Microsoft besser bestehen zu können, muss Google seine Präsenz im Unternehmen ausbauen. Das hat sich in der Vergangenheit jedoch als schwierig erwiesen, da IBM und Microsoft ihre Positionen im Enterprise-Markt tief verwurzelt haben. Google hat bei kleinen und mittleren Unternehmen an Boden gewonnen, aber es muss sein Cloud-Geschäft noch viel mehr ausbauen, um einen beeindruckenden Blockchain-Service zu hosten.

Eine Marktchance von 60 Milliarden Dollar

Allerdings könnte der Blockchain-Markt groß genug sein, sodass Google mit IBM und Microsoft koexistieren kann, ohne zu viel direkte Konkurrenz zu haben. WinterGreen Research schätzt, dass der Markt für Blockchain-Produkte und -dienstleistungen von 706 Millionen Dollar im letzten Jahr auf über 60 Milliarden Dollar bis 2024 wachsen könnte. Deshalb ist es für Google noch nicht zu spät, auf den schon rollenden Zug aufzuspringen, bevor dieser den Bahnhof auf Nimmerwiedersehen verlässt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, und Amazon und besitzt Aktien von IBM.

Dieser Artikel von Leo Sun erschien am 29.3.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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