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Was muss passieren, damit Kryptowährungen ernst genommen werden?

Blockchain
Foto: Getty Images

Letztes Jahr war eine einzige Party für Kryptowährungen. Diese begannen das Jahr mit einer Marktkapitalisierung von unter 18 Milliarden US-Dollar und steigerten sich auf über 613 Milliarden US-Dollar. Dies ist ein Gewinn von 3.300 % und damit wahrscheinlich der größte Jahreszuwachs einer Anlageklasse, den wir je erleben werden.

Das laufende Jahr hat Kryptoinvestoren allerdings nicht so viel Freude bereitet. Die virtuellen Währungen verloren zeitweise 67 % ihres Wertes in nur wenigen Wochen. Manche Leute denken, dass dies einfach Gewinnmitnahmen geschuldet ist. Und bis zu einem gewissen Punkt ist das sicher auch richtig. Aber der neuste Abschwung, der nun schon seit mehr als zwei Monaten anhält, könnte ein Zeichen für einen Vertrauensverlust sein. Investoren könnten daran zweifeln, ob die virtuellen Währungen und Blockchainprojekte ihre Versprechen halten. Blockchain ist das verteilte und dezentrale Hauptbuch, das den meisten Kryptowährungen zugrunde liegt. In ihm werden alle Transaktionsdaten aufgezeichnet, ohne eine Bank zu benötigen.

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Was muss passieren, damit Börse, Investoren und Regierungen Kryptowährungen ernst nehmen? Das schauen wir uns jetzt an.

Regulierung! Regulierung! Regulierung!

Obwohl es dir bei dem Gedanken an Regulierung vielleicht kalt den Rücken hinunter läuft, könnte dies genau der Faktor sein, der das Vertrauen in virtuelle Währungen wiederherstellt. Ziemlich viele Investoren haben während des Hypes gekauft, da sie dachten die Währungen wären anonym. Sie dachten, da die Transaktionen nicht über eine Bank erfolgt sind, ihr Name wäre nicht damit verknüpft. Diese Anonymität und die Wild-West-Manier des Kryptomarktes sind genau die Gründe, warum viele Investoren denken, dass es sich nur um einen vorübergehenden Rausch handelt. Regulierung könnte diese Meinung ändern.

Regulierung selbst bedeutet Bestätigung. Je mehr Regierungen auf der Welt die Kontrolle der Kryptowährungen verschärfen, desto mehr virtuelle Währungen werden zu einer aufkeimenden Anlageklasse. Südkorea verbot im Januar das Kaufen von Kryptowährungen über eine einheimische Bank, solange man seinen Namen und andere Identifikationsmerkmale nicht angibt. Die Regierung von Südkorea versucht nicht, digitale Märkte zu schließen, sondern ihre Existenz zu festigen.

Wir haben auch vonseiten der sozialen Medien Regulierung gesehen, indem sie Anzeigen für Initial Coin Offerings (ICOs) verboten. Facebook (WKN:A1JWVX) tat dies im Januar und Google zieht im Juni nach. Auch Twitter folgt dem Beispiel, wenn die Gerüchte wahr sind. Rob Leathern, Product Management Director bei Facebook, machte im Januar folgende Aussage: „Wir haben eine neue Regel geschaffen, mit der Anzeigen verboten werden, die Finanzprodukte bewerben, die mit irreführenden oder verführerischen Werbepraktiken in Verbindung stehen, wie Binäroptionen, Initial Coin Offerings und Kryptowährungen.“

Oberflächlich scheinen die Verbote durch die sozialen Medien schädlich zu sein, da sie die Wahrnehmung reduzieren. Somit kommt weniger Geld in den Kryptowährungsmarkt. Aber letztendlich hilft es dabei, eine Grundlage zu schaffen, auf der Investoren besser informiert sind. Zudem können die Informationen in einer besseren Weise veröffentlicht werden. Regulierung ist gut und notwendig, wenn Kryptowährungen ernst genommen werden wollen.

Anwendungen in der echten Welt

Als Nächstes muss sich der Kryptowährungsmarkt über seine Proof-of-Concept-Phase hinausentwickeln.

In den letzten zwei Jahren haben wir zahlreiche Partnerschaften zwischen bekannten Unternehmen und digitalen Währungen gesehen. Coins, die als Tauschmittel fungieren, wie Bitcoin und Litecoin, werden von immer mehr Händlern akzeptiert. Aber in vielen Fällen sind dies nur kleine Projekte und sie sind noch weit von einer wirklichen Anwendung entfernt. Wenn Kryptowährungen mehr Vertrauen haben wollen, müssen sich die Blockchainprojekte und virtuellen Coins zu Anwendungen in der echten Welt weiterentwickeln und nicht im Proof of Concept verharren.

Im November 2017 kündigte die IOTA-Foundation die Veröffentlichung ihres Data-Marketplaces an. Dieser ist ein auf der Blockchain basierendes Netzwerk, das es Unternehmen ermöglicht, ihre ungenutzten Daten zu verkaufen oder zu teilen. Da die meisten Unternehmensdaten ungenutzt bleiben, wurde diese revolutionäre Blockchainidee als disruptiv angesehen, obwohl sie erst in der Betaphase steckte. Es gab zudem mehr als drei duzend große Unternehmen, die daran teilnahmen und während der Betaphase Feedback gaben. Allerdings stieg mit der Marktkapitalisierung auch die Zahl der Teilnehmer. Dies führte dazu, dass die Verarbeitungszeiten stiegen und das Netzwerk sehr lahm wurde. Anders ausgedrückt, das große Nutzerwachstum zeigte die Hürden des Netzwerks von IOTA auf.

Allgemein kann man sagen, dass die Blockchain in einem Teufelskreis gefangen ist. Es gibt zwar viele Erfolge in kleineren Vorhaben und in Pilotprojekten, trotzdem waren Unternehmen nicht gewillt, ihre bestehenden Netzwerke aufzugeben und durch eine Blockchainlösung zu ersetzen. Der Grund? Es fehlen die Tests und Beweise für die Tauglichkeit in der echten Welt. Allerdings kann der Tauglichkeitsnachweis in der echten Welt nicht erbracht werden, wenn kein Unternehmen den Mut hat, dieser Technologie eine Chance zu geben.

Außerdem ist die Blockchain nicht für alle Branchen die beste Lösung, auch unabhängig von der Währungseigenschaft. Die Kosten, ein bestehendes Netzwerk durch Blockchain zu ersetzen, könnten enorm sein. Damit die Blockchain mehr Akzeptanz gewinnt, müssen wir mehr Anwendungen dieser Technologie in der echten Welt sehen.

Konsolidierung der Kryptowährungen

Zu guter Letzt benötigen wir eine tiefgehende Konsolidierung des Kryptowährungsmarktes. Insgesamt gibt es momentan mehr als 1650 Kryptowährungen, in die man investieren kann.

Ich weiß, was du jetzt denkst. „Aber es gibt doch auch Tausende öffentlich gehandelter Aktien. Und der Aktienmarkt scheint effizient zu funktionieren.“ Das stimmt, aber du musst bedenken, dass der Aktienmarkt reguliert ist. Der Markt für virtuelle Währungen hingegen ist es nicht. Die meisten virtuellen Währungen haben nicht genug Kapital eingesammelt, um langfristig lebensfähig zu sein. Und andere haben kaum nennenswerte Handelsvolumina.

Die Konsolidierung könnte auf verschiedene Weisen erfolgen. Durch das Auslisten verschiedener Kryptowährungen könnte die Möglichkeit genommen werden, in Kryptowährungen zu investieren, die während des ICOs nicht genug Geld eingesammelt haben. Es könnten sich aber auch einzelne Blockchainprojekte zusammenschließen. Egal, wie die Konsolidierung aussieht, Investoren und Unternehmen brauchen einen konsolidierten Markt, um digitale Währungen für zukünftige Investitionen richtig analysieren zu können.

Wenn der Kryptowährungsmarkt nur noch aus existenzfähigen Coins besteht, streng reguliert ist und von Unternehmen akzeptiert wurde, dann und nur dann, wird er ernst genommen.

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Suzanne Frey, Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstandes von The Motley Fool.

The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Facebook und Twitter. The Motley Fool hält keine der erwähnten virtuellen Währungen.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und erschien am 25.03.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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