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Spotify gibt einen optimistischen Ausblick für 2018

Quelle: Spotify Press Kit.

Spotify veröffentlichte den Ausblick für das erste Quartal und das Gesamtjahr eine Woche vor dem Börsengang. Die Pressemitteilung enthielt einige Kennzahlen wie die Erwartung von 198 Millionen bis 208 Millionen Hörern bis Ende des Jahres, von denen 96 Millionen für ein Abonnement zahlten sollen. Das führende Musik-Streaming-Unternehmen erwartet für das laufende Jahr ebenfalls einen Umsatz zwischen 4,9 und 5,3 Milliarden Euro, der durch einen stärkeren Euro gegenüber dem US-Dollar belastet wird.

Aber die wichtigste Zahl aus Spotifys Ausblick ist der Ausblick auf die Bruttomarge. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen eine Bruttomarge zwischen 23 % und 25 %. Die Bruttomarge von Spotify lag 2017 bei 21 %. Die Bruttomarge von Spotify ist entscheidend für die Rendite. Das Management erwartet eine langfristige Bruttomarge von 30 % bis 35 %.

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Neue Geschäfte mit den Labels

Spotify hat die Lizenzverträge mit Sony, Warner, Universal und Merlin zwischen April und August letzten Jahres neu ausgehandelt. Spotify nutzte die riesige Hörerbasis als Druckmittel, gab den Labels aber auch einige Zugeständnisse, wie z. B. das Windowing bestimmter Veröffentlichungen. Das bedeutet, dass einige Songs für eine begrenzte Zeit für zahlende Abonnenten verfügbar sind, bevor sie auch von freien Zuhörern gestreamt werden können.

Konkurrierende kostenpflichtige Dienste wie Apples (WKN:865985) Apple Music haben in der Vergangenheit exklusive Release-Verträge mit Labels ausgehandelt. Bisher war es oft Teil der Vereinbarung, dass die Nutzer ein Abonnement benötigen, während das bei Spotify nicht der Fall ist. Mit der zunehmenden Konkurrenz ist Spotify gezwungen, solche Zugeständnisse an die Labels zu machen oder potenziell Abonnenten an Apple und andere zu verlieren.

Insgesamt scheint es, dass Spotify eine deutliche Reduzierung der Lizenzgebühren erhalten hat. Das zeigt der Anstieg der Bruttomarge von 16 % auf 22 % bei den Premium-Abonnenten im vergangenen Jahr. Der Anstieg der werbefinanzierten Bruttomarge verbesserte sich von minus 12 % auf plus 10 %, was auch die Möglichkeit widerspiegelt, dass die Labels dem Windowing für zahlende Abonnenten zugestimmt haben.

Spotify wird im Jahr 2018 von diesen neuen Konditionen profitieren, was der Bruttomarge einen schönen Schub verleihen dürfte.

Steigende Werbeeinnahmen pro Nutzer

Die Werbeeinnahmen von Spotify stiegen im letzten Jahr um 41 % gegenüber 19 % bei den kostenlosen Streaming-Konten. Insgesamt stiegen die Werbeeinnahmen pro Nutzer von 3,83 Euro im Jahr 2016 um rund 18 % auf 4,52 Euro.

Spotify steigert die Werbeeinnahmen pro Nutzer, indem das Unternehmen die Anzahl der Anzeigen, die die Nutzer sehen und hören, erhöht und einen höheren Durchschnittspreis aufgrund von Videoanzeigen erzielt, die nun 29 % der gesamten Werbeeinnahmen ausmachen. Spotify hat die Videowerbung auf dem Handy aggressiv vorangetrieben, was viel mehr Umsatz bringt als die Audiowerbung. Der Anteil der Programmwerbung am Gesamtumsatz lag Ende letzten Jahres bei knapp der Hälfte, sodass es für Spotify noch Spielraum gibt, den Anzeigenumsatz zu steigern, ohne die Betriebskosten zu erhöhen.

Neue Einnahmequellen

Spotify begann im Jahr 2015 mit dem Streaming von Podcasts und Videos, aber erst in den letzten Monaten hat das Unternehmen sich darauf konzentriert. Das Unternehmen arbeitet mit namhaften Podcast-Unternehmen zusammen, um die Podcast-Funktionalität zu fördern und hat damit begonnen, einen Podcast-Tab prominent in die App aufzunehmen.

Apple dominiert derzeit die Podcast-Industrie mit einem Anteil von ca. 55 %  über iTunes und die Podcast-App. Dieser Anteil sinkt jedoch, da die Zuhörer andere Möglichkeiten zum Entdecken und Anhören von Podcasts erforschen.

Podcasts sind ein wachsendes Medium, stellen aber keine Möglichkeit für Spotify dar, das direkt zu monetarisieren. Podcast-Produzenten werden Inhalte jedoch kostenlos anbieten, da sie oft mit Werbung oder Spenden Geld verdienen und so viele Hörer wie möglich erreichen wollen. Das bedeutet, dass Spotify das Engagement auf der Spotify-Plattform erhöhen könnte, ohne mehr Lizenzgebühren zahlen zu müssen.

Im Januar startete Spotify ein Programm namens Spotlight, das Podcasts aufnimmt und visuelle Elemente wie Fotos und Videos hinzufügt. Dies bietet eine einzigartige Werbemöglichkeit für Spotify, zumal visuelle Elemente bedeuten, dass die Nutzer auf ihren Bildschirm schauen. Spotlight befindet sich noch in einem frühen Stadium, aber wenn Spotify mehr Content-Partner gewinnt, die diese Art von Content produzieren wollen, sollte es helfen, den Umsatz pro Kunde zu steigern oder mehr zahlende Abonnenten zu gewinnen.

Fortschritte in Richtung Profitabilität

Für das Gesamtjahr rechnet Spotify damit, den operativen Verlust auf 230 bis 330 Millionen Euro zu senken, davon 35 bis 40 Millionen Euro aus dem Börsengang. Das ist ein Rückgang gegenüber einem operativen Verlust von 378 Millionen Euro im Vorjahr.

Da Spotifys Zuhörerbasis immer größer wird, sollte das Unternehmen in der Lage sein, die Bruttomarge durch die verbesserte Machtstellung in Verhandlungen mit den Plattenfirmen zu erhöhen. Gleichzeitig sollten die Investoren erwarten, dass Spotify Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung durch margenstärkere Inhalte wie Podcasts und Videos oder durch den Wegfall des Vermittlers prüft.

Eine bessere Bruttomarge wird letztendlich Gewinne für Spotify freisetzen, und der frühe Ausblick sieht gut aus.

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Dieser Artikel von Adam Levy erschien am 26.03.18 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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