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BMW vertagt Elektrorevolution und riskiert den Anschluss

BMW Auto der Zukunft
Foto: BMW

Viele sind sich mittlerweile einig, dass Elektroautos die Zukunft gehört. Spätestens nach dem der Dieselskandal die Autobranche erschüttert hat, sollte klar geworden sein, dass es so nicht weiter gehen kann.

Worüber aber durchaus gestritten wird, ist, wann genau und in welchem Umfang die Elektrorevolution richtig an Fahrt aufnimmt. Genau an dieser Stelle hat bei BMW (WKN:519000) gerade ein Umdenken stattgefunden. Aktionäre sollten sich gut überlegen, ob dabei die beste Entscheidung für die Zukunft des Konzerns getroffen wurde.

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Die Entscheidung im Detail

Letzte Woche hat BMWs Unternehmenschef Harald Krüger bekannt gegeben, dass das Unternehmen trotz groß angekündigter Elektrooffensive erst im Jahr 2020 mit der Massenproduktion von Elektroautos beginnen will. Im Vordergrund der Entscheidung war die mangelnde Profitabilität der Art von elektrifizierten Modellen, die man bereits jetzt in größeren Mengen herstellen könnte.

Diese Zögerlichkeit mag überraschen, schließlich hat BMW als einer der ersten Hersteller Elektroautos auf den Markt gebracht. Jetzt will man aber noch vollends den Wechsel zwischen der hauseigenen vierten und fünften Generation an Elektroautos abwarten.

Die fünfte Generation verspricht nicht nur bessere Technik und Reichweite, sondern auch einen Kostenvorteil, der sich laut Aussagen des BMW-Chefs in einem zweistelligen Prozentbereich befinden soll.

Was daran durchaus Sinn macht

Krüger gab für diese Entscheidung bei der Bekanntgabe der Zahlen durchaus gute Gründe an. Er will das Rennen um Marktanteile im Elektroautosegement aus einer Position der Stärke beginnen. Er betont richtigerweise, dass dabei vor allem niedrige Kosten sowie gute Technik unabdingbare Grundpfeiler sind.

BMW hat vermutlich aus den nicht besonders guten Erfahrungen mit seinem Elektromodell i3 gelernt. Das war zwar branchenweit gesehen sehr außergewöhnlich, aber die Reichweite war gering und die Größe war vielen Kunden zu kompakt. Der hohe Preis hat es dann endgültig zum Ladenhüter gemacht.

Wo die großen Gefahren liegen

Auf den ersten Blick sieht die Entscheidung also durchaus logisch aus, bloß birgt sie auch Gefahren.

Was als kühl kalkuliert präsentiert wird, könnte auch ein Margenfetisch sein, bei dem man übertrieben versessen auf den Erhalt kurzfristiger Profite ist. Falls BMW mit einem früheren Einstieg in die Massenproduktion einen wertvollen Vorsprung erringen könnte, sollten Profitabilitätssorgen nicht im Vordergrund stehen.

Tatsache ist nämlich, dass die Elektrorevolution nur ein einziges Mal stattfinden wird, und dabei die Karten neu gemischt werden. Hersteller wie BMW müssen sehr vorsichtig sein, wann sie zögern und wann sie aufs Gaspedal treten.

Außerdem verwundert mich, dass BMW nun ein so großes Auge auf die Kosten gelegt hat. Bei einer Analyse der voraussichtlichen Preise der Elektromodelle von BMW und anderen deutschen Herstellen war ich davon überrascht, wie viel man für diese verlangen will.

Das unterstreicht für mich die Tatsache, dass Profitabilität einen sehr hohen Stellenwert bei strategischen Entscheidungen einnimmt, also möglichst hohe Preise mit möglichst niedrigen Kosten verbunden werden sollen. Man muss allerdings vorsichtig sein, dass man Kunden nicht aufgrund zu hoher Preise an die Konkurrenz verliert. In Zukunft werden Kunden bei der Recherche von Autos zum ersten Mal den Preis mit einer sehr konkreten Zahl vergleichen, nämlich wie viele Reichweitenkilometer man für sein Geld bekommt.

Eine weiterer Grund, wieso man mit der Massenherstellung noch ein wenig warten will, könnte allerdings auch sein, dass man bei BMW das Gefühl bekommen hat, dass man technisch dringend noch zu Konkurrenten wie Tesla (WKN:A1CX3T) oder vielleicht sogar Nissan aufholen muss, oder dass der ewige Rivale Daimler (WKN:710000) sich mit der Technik für seine geplanten Elektromodelle einen Vorsprung erarbeiten konnte.

BMWs Entscheidung einer späteren Massenproduktion von Elektroautos hat durchaus gute Gründe und wird auf jeden Fall dafür sorgen, dass kurzfristig die Gewinn weiter kräftig sprudeln. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob BMWs Elektrostrategie auch langfristig aufgeht.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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