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Darum ist die publity-Aktie so brutal eingebrochen

Eingestürzte Konstruktion vor Bergpanorama
Foto: Ralf Anders

Der Immobilieninvestor publity AG (WKN:697250) gehörte zeitweise zu den besten Dividendenzahlern überhaupt. Nun sieht das eher nach einer Dividendenfalle aus. Die Geschäfte lahmen, der Kurs hat sich geviertelt.

Das ist passiert

Noch im letzten Sommer wurden über 40 Euro pro Aktie bezahlt. Seither purzeln die Kurse in Richtung 10 Euro. Dabei gab es noch für das Geschäftsjahr 2016 eine feine Dividende in Höhe von 2,80 Euro bei einem Nettogewinn pro Aktie von 3,97 Euro.

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Die schnell steigenden Gewinne regten die Phantasie der Anleger an. So hätte es weitergehen sollen. Aber es kam anders: Für das abgelaufene Geschäftsjahr sprangen laut der am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse nur noch 1,87 Euro pro Aktie heraus. Mit solch einem starken Einbruch hatte die Mehrheit der Anleger offenbar nicht gerechnet.

Na und?

Publity lebt primär davon, Investorengelder zu organisieren, problematische und entwicklungsfähige Objekte anzukaufen, innerhalb von wenigen Jahren auf Vordermann zu bringen und dann mit guter Rendite zu veräußern. Dieser Prozess, der in den Vorjahren so glatt zu laufen schien, ist nun ins Stocken geraten. Weder gelang es, die geplante Anzahl an Immobilien zu erwerben, noch aus dem Bestand genügend Verkäufe zu realisieren.

Der Chef Thomas Olek, der noch im Oktober 2017 seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert hat, meint, dass er lieber bei den Umsätzen Abstriche mache, als beim Veräußerungsgewinn. Er denkt, dass es machbar sein wird, für die zum Verkauf stehenden Objekte mit etwas Verspätung gute Preise zu erzielen. 2018 soll das Ergebnis deshalb wieder erfreulicher ausfallen. Zweifel sind aus meiner Sicht aber durchaus angebracht, ob das entgangene Geschäft vollständig aufgeholt werden kann.

Ist das schon alles?

Vielleicht nicht: In einschlägigen Anleger-Foren wird seit einigen Monaten spekuliert, ob es mit der bis 2020 laufenden Wandelanleihe ein Problem geben könnte. Möglicherweise hat publity gegen deren Bedingungen verstoßen, weil 2016 mehr als die Hälfte des Gewinns ausgeschüttet wurde. Das würde Anlegern wohl ein Kündigungsrecht einräumen, wodurch publity kurzfristig bis zu 50 Mio. Euro refinanzieren müsste. Der vereinbarte Wandlungspreis von 47 Euro erscheint aktuell jedenfalls außer Reichweite und die 3,5 % Zinsen sind nicht sonderlich attraktiv.

Ich bin auch der Frage nachgegangen, ob hier Short-Attacken am Werk sind, aber aktuell gibt es mit der GF Trading nur eine öffentlich bekannte Leerverkäuferin der Aktie und dort hat sich seit 2016 nichts mehr getan.

Ob jetzt einige Anleger einfach kalte Füße bekommen haben oder ob doch noch mehr dahintersteckt, ist somit schwer abzuschätzen. Der Hauptgrund dürfte aber schlicht und einfach in der schwachen Gewinnentwicklung liegen und dem erschütterten Vertrauen, was die Zukunft angeht.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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