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Die bittere Wahrheit: Warum du durch bloße Kennzahlenanalyse nicht erfolgreich sein wirst

Foto: Getty Images

Versteh mich nicht falsch: Die Analyse von wichtigen Kennzahlen in Bezug auf potenzielle Aktien deiner Begierde ist definitiv ein wichtiger, unabdingbarer Schritt, wenn man bei seinen Investitionen erfolgreich sein möchte. In diesen stecken wichtige, aussagekräftige Aspekte bezüglich der Ertragskraft, finanzieller Stabilität etc. von Aktien.

Dennoch würde ich soweit gehen und sagen, dass Investoren, die sich nur auf Kennzahlen stützen, langfristig nicht sonderlich erfolgreich sein werden. Natürlich habe ich auch eine Begründung für diese auf den ersten Blick womöglich überaus gewagte These:

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Die Schwächen einer reinen Kennzahlenanalyse

Sofern du nämlich lediglich auf die gemeldeten Quartals- beziehungsweise Geschäftsjahreszahlen von Unternehmen schaust und dir mit allerlei mehr oder minder einfacher Mathematik aus diesem Zahlenwerk Kennzahlen errechnest, erhältst du letztlich nur einen beschränkten Blick auf das Objekt deiner Begierde.

Kennzahlen spiegeln nämlich nur das wider, was bereits passiert ist. Und von diesen vergangenen Erfolgen wirst du dir als langfristig orientierter Investor in der Gegenwart nichts mehr kaufen können.

Natürlich könntest du einfach die Entwicklung der vergangenen Quartale und Jahre prognostisch weiterführen. Auch dazu brauchst du im Grunde einfach nur eine simple Tabellenkalkulation, mit der du vergangene Wachstumserfolge rechnerisch fortführst. Diese vagen, unbegründeten Vermutungen müssen (und werden vermutlich auch ein ums andere Mal) jedoch nicht eintreffen. Pause. Aber behalt diesen Aspekt besser mal im Hinterkopf, wir werden gleich noch einmal daran anknüpfen.

Zudem kannst du davon ausgehen, dass alle seriösen, langfristigen Investoren, die ebenfalls nach den Kriterien der fundamentalen Kennzahlenanalyse vorgehen, ähnliche oder gleiche Kennzahlen ermitteln werden. Und aus diesen oftmals die gleichen Rückschlüsse ziehen werden. Auch das spricht letzten Endes nicht gerade dafür, dass die fundamentale Kennzahlenanalyse der alleinige, heilige Gral auf der Suche nach den besten Investitionen sein wird.

Was du ergänzend noch machen musst

Bleibt jetzt natürlich die Frage, was du stattdessen neben der Kennzahlenanalyse noch betreiben musst, damit du auch wirklich gute Investitionsentscheidungen treffen wirst. Dazu zunächst eine phrasenschwein-verdächtige Aussage, die deinen Investorweg sehr wahrscheinlich schon einmal gekreuzt hat: Die Börse handelt die Zukunft!

Entsprechend dieses Credos müssen wir bei unseren Analysen den vergangenheitsbezogenen, handfesten Kennzahlenradius verlassen, und uns mit den Aussichten für die Zukunft befassen.

Ich habe dich ja gerade gebeten, den Aspekt mit den rechnerischen Kennzahlenfortschreibungen gedanklich nicht zu verlieren. Nun ist der Zeitpunkt, diesen Gedankengang wieder aufzugreifen. Denn eine Frage, die du bei diesem Vorgehen für die Zukunft dringend beantworten musst, ist das Wieso. Wieso sollte die Aktie deiner Begierde weiterhin ähnliche Wachstumszahlen ausweisen, wie in den letzten Jahren? Oder gar, wieso sollte das womöglich schnäppchenmäßig bewertete Unternehmen seine Gewinn-, Umsatz-, Cashflow- und Ergebniszahlen konstant halten können? Dominierende Marktstellungen, ein globaler Wachstumsmarkt oder technologische Fortschritte könnten Antworten sein, na klar. Aber die gilt es in der weiterführenden Analyse ausfindig zu machen, zu verstehen, und kritisch zu hinterfragen.

Da viele findige Investoren auch das bereits versuchen, wirst du noch einmal mehr um die Ecke denken müssen, wenn du der Masse der Marktteilnehmer einen Schritt voraus sein willst. Im Grunde gilt es herauszufinden, wo der Markt ein Unternehmen noch unterschätzt, beziehungsweise sogar irrational handelt.

Uff, keine einfache Mission, was?

Errare humanum est

Nein, definitiv keine einfache Aufgabe. Und da niemand mit Sicherheit in die Zukunft sehen kann, werden wir alle mitunter das eine oder andere Mal bei diesen Analysen daneben liegen. Das gehört zum schwierigen Leben eines Investors leider dazu.

Sofern wir uns aber der Tatsache bewusst sind, dass wir nicht unfehlbar sind, können wir die Sache besser bewerkstelligen, indem wir besonders vorsichtig und defensiv den Blick in die Zukunft wagen. Manchmal bietet es sich in diesem Zusammenhang an, die eigenhändig aufgestellte Prognose (beziehungsweise die daraus gebildete Investitionsthese) mehrmals auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen.

Wie gesagt, es ist nicht leicht. Aber der vorsichtige, potenziell fehlbare Blick in die Zukunft gehört zum Handwerkzeug eines Investors definitiv dazu. Zumindest, wenn du die wirklich besten Investitionsentscheidungen treffen möchtest. Wovon ich frecherweise einfach mal ausgegangen bin…

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