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Deutsche Telekom ändert Dividendenpolitik, investiert mehr und will wachsen

Am 22. Februar veröffentlichte Europas größtes Telekommunikationsunternehmen, die Deutsche Telekom (WKN:555750), die Zahlen für das vierte Quartal 2017 sowie für das Gesamtjahr 2017. Das größte Geheimnis gleich vorneweg: Ob CEO Tim Höttges im John Legere-Outfit auftrat, kann ich leider nicht sagen, da ich bisher nur Tonaufnahmen der Analystenkonferenz gehört habe.

Unabhängig davon gab es dennoch spannende Neuigkeiten: Die Dividendenpolitik wird geändert, die Investitionen werden weiter erhöht und das Unternehmen möchte weiterhin moderat wachsen. Über die Zukunft von T-Systems wurde leider nichts berichtet, sondern auf die anstehenden Kapitalmarkttage im Mai verwiesen.

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Noch mehr Investitionen

Tim Höttges stellte in seinem Brief an die Aktionäre das Jahr 2017 unter das Motto: „Wir bauen aus!“. 12 Milliarden Euro, die im Jahr 2017 in das Netz investiert wurden, immerhin 1 Milliarde Euro mehr als noch ein Jahr zuvor, unterstreichen diesen Ausruf. Zusätzlich wurden weitere 8 Milliarden Euro für Mobilfunk-Frequenzen in den USA ausgegeben.

Trotz dieser hohen Investitionen stieg der freie Cashflow auf 5,5 Milliarden Euro. Der freie Cashflow stellt die übrigen finanziellen Mittel dar, die ein Unternehmen nach Abzug aller notwendigen Investitionen zur Verfügung hat. Damit bedient die Telekom ihren exorbitanten Schuldenberg und schüttet Dividenden an die Aktionäre aus. Allerdings sind die Investitionen in Mobilfunk-Frequenzen in der Berechnung des freien Cashflows bei der Deutschen Telekom nicht enthalten.

Zwar stiegen die Nettoverbindlichkeiten des Unternehmens trotz dessen, setzt man diese Nettoverschuldung aber in das Verhältnis zum EBITDA (dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), dann blieb die Verschuldungsquote im Vergleich zum Jahr 2016 konstant bei 2,3 und damit innerhalb des Zielkorridors von 2,0 bis 2,5. Ein weiteres gutes Zeichen dafür, dass die Investitionen sinnvoll eingesetzt werden, ist der leichte Anstieg der Kapitalrendite (ROCE = Return on Capital Employed) auf 5,8 %.

Auch für die kommenden Jahre steht bei der Telekom alles auf Ausbau. Im Jahr 2018 sollen die Investitionen nochmals auf 12,5 Milliarden Euro steigen. Vornehmlich natürlich in den weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur. Aber laut Höttges ergeben sich 100 Millionen Euro auch aus dem steigenden Ausbau der Turm-Infrastruktur. Die Ausbaugeschwindigkeit soll sich mit 2.000 neuen Türmen im Jahr 2018 im Vergleich zum Jahr 2017 vervierfachen. Gerne gewährt die Telekom auch ihren direkten Konkurrenten Zugang zu diesen Funktürmen, sofern es Sinn macht.

Natürlich müssen sich diese Investitionen in steigenden Umsätzen und freien Cashflows niederschlagen. Ansonsten ist die aktuelle Schuldenlast irgendwann tatsächlich ein Problem. Aber auch hier gab sich die Deutsche Telekom optimistisch.

Weiteres Wachstum

Das Jahr 2017 war mit Blick auf die finanziellen Kennzahlen ziemlich erfolgreich und passt sehr genau zu den Zielen, die sich die Deutsche Telekom im Zeitraum von 2014 bis 2018 gegeben hat:

Kennzahl Zielgröße 2014 – 2018 Wachstum 2017
Umsatzerlöse 1 % – 2 % pro Jahr + 2,5 %
bereinigtes EBITDA 2 % – 4 % pro Jahr + 3,8 %
Freier Cashflow ca. + 10 % pro Jahr + 11,3 %

Auch für das Jahr 2018 erwartet das Management ein Übererfüllen der selbst gesteckten Ziele. Die Umsatzerlöse sollen leicht ansteigen, das bereinigte EBITDA um 4,5 % wachsen und der freie Cashflow gar um 12,7 % zulegen.

Die neue Dividendenpolitik

Die einfache und gute Nachricht für alle Dividendenjäger ist der Anstieg der Dividende um ganze 5 Cent pro Aktie auf nun 65 Cent pro Aktie. Beim aktuellen Aktienkurs ergibt das eine anschauliche Dividendenrendite von rund 5 %. Nicht schlecht im Vergleich zur durchschnittlichen Dividendenrendite des DAX von nicht einmal 3 %.

Die Dividendenzahlung im Jahr 2018 bringt aber noch eine weitere Veränderung. Bisher wurden die Aktionäre jährlich vor die Wahl gestellt: Dividende in Cash oder die Dividende in Form von neuen Aktien. Alljährlich hat die Deutsche Telekom also eine Kapitalerhöhung durchgeführt, sofern sich Anleger die Dividende in neuen Aktien ausbezahlen ließen. Auf der anderen Seite wurden die Unternehmensanteile der Aktionäre, die sich für die Cash-Dividende entschieden haben, so auch von Jahr zu Jahr verwässert.

Damit ist nun aber Schluss. Die Dividenden im Jahr 2018 gibt es ausschließlich in Cash, eine Wahlmöglichkeit wird nicht mehr angeboten. Laut Höttges besteht ganz einfach der Grund für die damalige Einführung der wahlweisen Dividendenausschüttung in Form von Aktien nicht mehr. Diese wurde eingeführt, um mehr finanzielle Mittel für den Turnaround des US-Geschäfts zur freien Verfügung zu haben. Da T-Mobile US sich nun aber selbst finanzieren kann und gar Geld für einen Aktienrückkauf übrig hat, entfällt dieser Grund.

Neben der bereits beschriebenen anhaltend starken Investitionstätigkeit ein weiterer Punkt, der für einen höheren Kapitalbedarf im Jahr 2018 sorgen wird. Lassen wir uns überraschen, wie sich die Deutsche Telekom im Jahr 2018 schlägt.

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Sven besitzt Aktien der Deutschen Telekom.



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