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Warren Buffetts neuester Rat, um einen Börsencrash zu überstehen

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett schreibt einen jährlichen Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2), der in der Regel eine nützliche Lektion oder zwei vom Orakel von Omaha selbst beinhaltet. In der letzten Folge versuchte Buffett, “die Gefahren des Einsatzes von Fremdkapital und die Vorteile ihrer Vermeidung aufzuzeigen”. Einfach gesprochen, Schulden können der schlimmste Feind eines Investors sein, aber die Vermeidung von Schulden kann dein bester Freund werden.

Warren Buffett hasst Schulden

Warren Buffett ist ein großer Fan davon, Schulden zu vermeiden. Dies gilt sowohl für die Aktivitäten von Berkshire Hathaway als auch für die Aktien, die er für das Portfolio des Unternehmens kauft. Eine große Menge an Schulden bedeutet für Buffett, dass er nicht investiert.

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Buffett hat keine Nettoverschuldung in den Büchern von Berkshire Hathaway stehen. Doch damit nicht genug: Er besteht auch darauf, beträchtliche Summen an Bargeld in Reserve zu halten. Der gegenwärtige Bargeldbestand von 116 Milliarden US-Dollar ist aber sogar für Berkshire-Verhältnisse extrem hoch. Doch Buffett möchte gerne immer mindestens 20 Milliarden US-Dollar zur Verfügung haben, um ein gewisses Maß an finanzieller Flexibilität aufrechtzuerhalten, wie es die meisten anderen Unternehmen einfach nicht können.

Daher ist es keine große Überraschung, dass Buffetts Lektion für seine Aktionäre in diesem Jahr lautet, dass sie niemals Aktien (sogar Berkshire-Aktien) mit geliehenem Geld kaufen sollten.

Berkshire Hathaway gilt weithin als relativ sichere und wenig volatile Anlage, die sich im Laufe der Zeit außerordentlich gut entwickelt hat. Buffett ist aber der erste, der darauf hinweist, dass der Weg des Unternehmens nicht geradlinig verlaufen ist. Tatsächlich gab es vier große Steine auf dem Weg zum heutigen Erfolg:

Zeitraum Höchster Aktienkurs Niedrigster Aktienkurs Prozentuale Veränderung
März 1973 bis Januar 1975 93 USD 38 USD (59,1 %)
02.10.1987 bis 27.10.1987 4.250 USD 2.675 USD (37,1 %)
19.06.1998 bis 10.03.2000 80.900 USD 41.300 USD (48,9 %)
19.09.2008 bis 05.03.2009 147.000 USD 72.400 USD (50,7 %)

DATENQUELLE: WARREN BUFFETTS BRIEF BRIEF AN DIE AKTIONÄRE 2017. ALLE KURSE BEZIEHEN SICH AUF DIE KLASSE-A-AKTIEN VON BERKSHIRE HATHAWAY.

Buffett weist auch darauf hin, dass Zeitpunkt und Dauer solcher Einbrüche nicht vorhersehbar sind und dass ähnliche Einbrüche in Zukunft wieder vorkommen werden. “Das Licht kann jederzeit von Grün auf Rot umschalten, ohne bei Gelb zu verharren”, schrieb Buffett.

Warum Investitionen mit geliehenem Geld so gefährlich sein können

Natürlich kann eine Investition mit geborgtem Geld auf den ersten Blick genial aussehen, wenn die Aktienkurse weiter steigen. Und jeder, der in den letzten Jahren Blue-Chip-Aktien auf Marge gekauft hat, freut sich sicherlich.

Das Problem ist – wie du in der obigen Tabelle gut sehen kannst –, dass Aktien nicht immer geradlinig steigen. Irgendwann werden sie fallen. Und wer darauf nicht vorbereitet ist, könnte Probleme bekommen.

Hier ist ein hypothetisches Beispiel: Angenommen, du wolltest 2008 einige Berkshire-Aktien kaufen, obwohl der Kurs zu dieser Zeit bei 147.000 US-Dollar lag. Du hast eine Aktie mit deinem eigenen Geld gekauft. Dann hast du dir 147.000 US-Dollar geliehen, um eine weitere Aktie zu kaufen. Obgleich die Investition nur einen Nettowert von 147.000 US-Dollar hatte, hast du den Gewinn von zwei Aktien bekommen.

Ungefähr sechs Monate später, als der Kurs auf 72.400 US-Dollar gefallen war, hättest du in diesem Beispiel einen Verlust von 149.200 US-Dollar erlitten. Darüber hinaus würdest du deinem Makler 2.200 US-Dollar plus die Zinsen auf das geliehene Geld schulden. In der Realität hätte dein Makler den Verkauf schon vorher erzwungen (bekannt als Margin Call). So würdest du nicht nur Geld verlieren, sondern wärst auch gezwungen, zu einem schlechten Preis zu verkaufen.

Schuldenfreie Anleger waren ebenfalls besorgt über den Kursverfall. Sie wurden aber nicht gezwungen zu verkaufen und konnten die Sache aussitzen. Seitdem ist der Kurs der Berkshire A-Aktie übrigens auf über 300 US-Dollar gestiegen.

Der Crash: dein bester Freund oder dein schlimmster Feind

Wenn du mit Schulden investierst, sind Börseneinbrüche dein größter Feind. Wenn du aber ein langfristiger Investor mit finanzieller Flexibilität und ohne Schulden bist, kann ein solcher Absturz für dich positiv sein.

Wie oben erwähnt, will Buffett stets mindestens 20 Milliarden US-Dollar zur Verfügung haben. Diese Lektion – Reserven zu haben – ist ebenso wichtig wie das Vermeiden von Schulden. Buffett erwähnte in seinem Brief: “Wenn große Rückgänge auftreten, bieten sie denjenigen, die nicht durch Schulden behindert sind, außergewöhnliche Möglichkeiten.”

Es ist unwahrscheinlich, dass du oder ich Milliarden von US-Dollar zur Hand haben. Aber wenn dein Portfolio schuldenfrei ist und du über eine ausreichende Menge an Bargeld verfügst, wirst du in der Lage sein, schwierige Zeiten nicht nur zu überstehen, sondern sie auch zu nutzen. Es ist erwähnenswert, dass die 20 Milliarden US-Dollar etwa 5 % der Marktkapitalisierung von Berkshire ausmachen. Es ist also eine gute Idee, wenn du einen ähnlichen Prozentsatz deines Portfolios als Barreserve anvisierst.

Schließlich ist es dieses Maß an finanzieller Flexibilität, das es Berkshire ermöglicht hat, die Vorteile der durch die Finanzkrise gebotenen Schnäppchen zu nutzen, darunter die immense Investition in Bank of America für weniger als ein Viertel ihres aktuellen Wertes. Diese Investition ist heute mehr als 20 Milliarden US-Dollar wert.

Zusammenfassend kann ich sagen: Ich kenne unzählige Menschen (mich selbst eingeschlossen), die sich wünschen, sie hätten mehr Geld zur Verfügung gehabt, um zu investieren, als die Finanzkrise zuschlug. Aber ich kenne niemanden, der zu mir gesagt hat: “Ich bin froh, dass ich mir 2007 Geld geliehen habe, um Aktien zu kaufen.”

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien).  

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 28.02.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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