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Warum ich Bitcoin nicht kaufen werde

Blockchain
Foto: Getty Images

Ich verfolge die Märkte für Kryptowährungen genau und ich habe in der Vergangenheit Bitcoin gekauft. Allerdings habe ich seit mehr als einem Jahr keine Bitcoins mehr besessen, und obwohl ich die riesige Rallye Ende 2017 verpasst habe, kann ich mich einfach nicht dazu durchringen, Bitcoin im Wert von 10.000 US-Dollar zu kaufen. Hier sind die Gründe, warum ich nicht denke, dass Bitcoin mit seinem aktuell hohen Kurs eine sinnvolle Zahlungsmethode, ein Wertspeicher oder eine brauchbare langfristige Investition ist.

Ich habe Bitcoin in der Vergangenheit gekauft

Um das klarzustellen: Ich habe in der Vergangenheit Bitcoin gekauft (und gemined). Von 2014 bis 2016 habe ich ein wenig mit der digitalen Währung spekuliert und sogar ein kleines Mining-Setup zu Hause betrieben, vor allem um zu erfahren, wie es funktioniert und weil ich an das Potenzial der Blockchain-Technologie glaubte. Und um ganz ehrlich zu sein, wünsche ich mir jetzt, ich hätte noch die 20 Bitcoins, die früher in meiner digitalen Brieftasche waren.

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Obwohl ich zweifellos zu früh ausgestiegen bin, habe ich seit Anfang 2017 keine Bitcoins mehr besessen und plane nicht, in absehbarer Zeit welche zu kaufen. Kurz gesagt, der Bitcoin-Markt hat sich verändert, ebenso wie das Risiko-Ertrags-Profil des Besitzes von Bitcoin.

Transaktionsgebühren sind drastisch gestiegen

Hier ist eins der größten Hindernisse, das Bitcoin daran hindert, Zugkraft als wichtigste Zahlungsmethode zu gewinnen, und das mich als zukünftigen Kauf- und Halteinvestor abschreckt. Das könnte auch einen negativen Einfluss auf die Verwendung des Bitcoins als Zahlungsmittel haben.

Seit dem Popularitätanstieg von Bitcoin in den letzten Monaten sind die Gebühren für die Netzwerkverarbeitung von Bitcoin-Transaktionen drastisch gestiegen. Historisch gesehen war die Transaktionsgebühr vernachlässigbar gering – höchstens ein paar Cent. Vor Kurzem kostete es noch durchschnittlich 3,18 US-Dollar, Bitcoin zu senden, inzwischen – Stand Dezember – haben sich die Kosten jedoch auf mehr als 50 US-Dollar erhöht, wie BitInfoCharts.com angibt.

Für die Anleger bedeutet dies, dass das Investieren in Bitcoin inzwischen höhere Transaktionsgebühren verschlingt als bei den meisten Investmentfonds. Nehmen wir zum Beispiel an, dass ich mit einer bescheidenen Investition von 200 US-Dollar in Bitcoin spekulieren möchte. Aktuell muss ich für den Kauf dieser Menge Bitcoins auf Coinbase mit einer Gebühr von 2,99 US-Dollar rechnen. Will ich dann Bitcoin entweder an eine private digitale Brieftasche oder an einen Händler senden, kostet die Netzwerktransaktionsgebühr weitere 3,18 US-Dollar. Mit anderen Worten: Mehr als 3 % meiner Investitionen sind sofort weg. Und dann muss ich eine weitere Umtauschgebühr bezahlen, wenn ich verkaufe.

Das Netzwerk ist viel langsamer geworden

Die Verarbeitung von Bitcoin-Transaktionen verlief nie in Echtzeit, und das war auch nicht beabsichtigt. Ohne zu technisch zu werden, besteht ein Teil der Blockchain-Technologie darin, Transaktionen zu „bestätigen“, während die Miner Informationsblöcke verarbeiten. Obwohl diese Angabe nicht hundertprozentig wissenschaftlich genau ist, kann man sagen, dass diese Blöcke ungefähr alle 10 Minuten bearbeitet werden.

Aufgrund der steigenden Popularität und der Einschränkungen des Bitcoin-Netzwerks häufen sich jedoch Berichte über signifikante Verzögerungen bei der Transaktionsverarbeitung von bis zu einem Tag oder mehr.

Obwohl sich die Dinge in letzter Zeit verbessert haben, können die Anwender immer noch erheblichen Verzögerungen bei der Transaktionsverarbeitung gegenüberstehen. Dies kann ein großes Problem sein, wenn es um die Akzeptanz bei den Händlern geht. Schließlich will kein Unternehmen eine Zahlung akzeptieren, die Stunden braucht, um auf ihrem Konto anzukommen.

Um fair zu sein: Es gibt Organisationen, die versuchen, das Skalierbarkeitsproblem zu beheben, aber bisher gibt es keine klare Lösung.

Volatilität auf hohem Niveau

Volatilität ist vielleicht der Grund Nr. 1, warum ich Bitcoin nicht als Wertspeicher oder als Ersatz für Gold und Silber kaufen werde, wie viele vorgeschlagen haben. Die Volatilität ist einfach zu massiv, als dass dieses Argument einen Sinn ergeben könnte.

Hier ist der Grund, warum das ein Problem ist. Nehmen wir an, dass ich in ein paar Monaten in Europa Urlaub mache und dass ich 5.000 US-Dollar gespart habe, um sie dort auszugeben. Da Bitcoin eine „universelle Währung“ ist, scheint es sinnvoll, das Geld in Bitcoin zu speichern, bis ich in den Urlaub fahre.

Das Problem ist, dass meine 5.000 US-Dollar dann beim Urlaubsantritt 20.000 US-Dollar oder 2.000 US-Dollar oder sogar mehr oder weniger wert sein könnten. Warum sollte ich mit dem Geld, das ich brauche, ein so hohes Risiko eingehen wollen?

Die Akzeptanz von Bitcoin ist nicht viel besser geworden

Es gibt einige Online-Einzelhändler, die Bitcoin annehmen, und einige wenige stationäre Geschäfte, die dies auch tun, aber in den meisten Fällen kann man Bitcoin nicht an besonders vielen Orten wirklich benutzen. Tatsächlich hat sich die Akzeptanz von Bitcoin in den letzten Jahren nicht wesentlich verbessert, auch nicht durch die steigende Popularität.

Dies ist sicherlich auf einige der anderen Herausforderungen zurückzuführen, die ich angesprochen habe, z. B. die hohe Volatilität, die Transaktionsgebühren und die langen Bearbeitungszeiten. Darüber hinaus ist die Realität, dass die meisten Händler Bitcoin einfach nicht verstehen und auch nicht wirklich den Wunsch haben, das zu tun – auf jeden Fall noch nicht. Diese Situation wird sich ändern müssen, bevor aus meiner Sicht die 150 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung von Bitcoin zu rechtfertigen sind.

Mehr Wettbewerb

Der wichtigste Grund, warum ich Bitcoin nicht mehr kaufen werde, ist, dass es nicht die einzige Kryptowährung ist – in vielerlei Hinsicht ist es auch nicht die beste. Als ich 2014 meine ersten Bitcoins kaufte, war Bitcoin noch die einzige Kryptowährung. Mittlerweile sind es mehr als 1.500.

Viele der Alternativen lösen die größten Probleme von Bitcoin. Ripple zum Beispiel hat blitzschnelle Bearbeitungszeiten und kostet pro Transaktion ein paar Cent. Und es hat bei den großen Finanzinstituten an Boden gewonnen. (Um ehrlich zu sein, besitze ich derzeit kleine Positionen in Ethereum und Litecoin, zwei alternativen Kryptowährungen.)

Es gibt einfach zu viele Alternativen, die möglicherweise Bitcoins Attraktivität toppen könnten, um eine solch hohe Bewertung zu rechtfertigen.

Das Aufwärtspotenzial ist jetzt begrenzter

Mit einer Marktkapitalisierung von über 150 Milliarden US-Dollar wird Bitcoin nicht mehr als spekulative Investition bewertet. Einige Experten haben vorgeschlagen, dass Bitcoin auf bis zu 1 Million US-Dollar oder mehr klettern könnte, und obwohl es ideale Szenarien gibt, die einen solchen Wert produzieren könnten, würde ich diese Möglichkeit nicht als besonders realistisch bezeichnen.

Einfach ausgedrückt: Bitcoin machte für mich als spekulative Investition mehr Sinn, als die gesamte Marktkapitalisierung nur wenige Milliarden US-Dollar betrug. Die damit verbundenen Risiken waren gerechtfertigter, wenn man bedenkt, dass man Bitcoin nur für ein paar Hundert US-Dollar gehandelt hat. Das ist jetzt einfach nicht mehr der Fall. Das Risiko-Ertrags-Profil von Bitcoin ist für mich als langfristigen Investor einfach unattraktiv geworden.

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Der Motley Fool besitzt keine der genannten Kryptowährungen.

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und wurde am 18.2.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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