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Der globale Schuldenberg senkt die Crash-Gefahr für den Aktienmarkt

Foto: The Motley Fool

Man sollte sich als Anleger merken, was in Wellen große Sorgen an den Aktienmärkten auslöst. Allein schon, weil es interessant ist, dass viele der zeitweise als unüberwindbar wahrgenommenen „Probleme“ sich zwar keineswegs in Luft auflösen, dafür aber fast komplett von der Bildfläche verschwinden.

So ist es auch mit dem globalen Schuldenberg geschehen, der zwar immer noch gigantisch ist, aber es fast gar nicht mehr in die Schlagzeilen schafft. Sollten wir uns deshalb Sorgen machen, dass wir etwas übersehen? Eher nicht, vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall und die globalen Schulden erweisen sich rückblickend als wichtige Stütze für eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten. Um dieses Szenario zu verstehen, muss man nur die richtigen Zusammenhänge kennen.

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Groß, größer, zu groß?

Das Institute of International Finance hat kürzlich Zahlen über die globale Verschuldung zusammengetragen, und die klingen schon beängstigend. Unglaubliche 68 Billionen US-Dollar betragen beispielsweise mittlerweile die Schulden von Unternehmen, Staaten haben sich mit einer Schuldenlast in Höhe von 63 Billionen US-Dollar ähnlich hoch verschuldet und auch die Haushaltsverschuldung beträgt unvorstellbare 44 Billionen US-Dollar.

Klar, wenn man diese Zahlen absolut betrachtet, sind sie riesig, aber in der Wirtschaftswelt ist alles relativ. So wird fast immer übersehen, dass in allen großen Industrienationen die Haushalte insgesamt viel mehr Vermögen als Schulden haben. Das ist selbst in den Staaten Südeuropas der Fall. Netto sind Nationen in ihrer Gesamtheit also überhaupt nicht verschuldet.

Ein einfaches Beispiel zeigt das deutlich. Ende 2017 wurde für die Haushalte der USA im dritten Quartal des Jahres ein Vermögen von 96,9 Billionen US-Dollar berechnet. Damit besitzen allein die amerikanischen Haushalte doppelt so viel Vermögen, wie die Summe der Schulden von Haushalten auf der ganzen Welt. Das Vermögen amerikanischer Haushalte ist höher als die gesamte Staatsverschuldung auf der Welt sowie die Verschuldung aller Unternehmen weltweit.

Nach Berechnungen des Credit Suisse Research Institutes betrug das globale Haushaltsvermögen im Jahr 2017 über 280 Billionen US-Dollar, viel mehr als die weltweiten Schulden.

Auch das Wachstum braucht Kontext

Natürlich ist aber nicht nur der aktuelle Zustand interessant, sondern auch die Dynamik. Oft wird von einer globalen Schuldenexplosion gesprochen.

Tatsächlich ist der Anstieg durchaus ziemlich beachtlich. So waren Unternehmen im Jahr 1997 insgesamt mit 22 Mrd. US-Dollar verschuldet. Diese Zahl ist nun wie oben erwähnt auf 68 Billionen US-Dollar angestiegen. Natürlich ist eine ungefähre Verdreifachung viel, aber ist das auf zwei Jahrzehnte verteilt wirklich so viel? Die Wirtschaft ist schließlich auch gewachsen und gemessen am marktbreiten S&P 500 sind amerikanische Unternehmen mehr als dreimal so viel Wert wie zu Beginn von 1997.

Außerdem ist zusätzlich zur Schuldenhöhe auch die Zinslast extrem wichtig. Die niedrigen Zinsen führen dazu, dass Schulden viel weniger belastend sind. Die verrückte aber einfache Mathematik dahinter ist, dass 10 Euro Schulden zu 10 % Zinsen und 100 Euro Schulden zu 1 % Zinsen genau die gleiche Zinslast verursachen.

Die Schulden sind ein Rückenwind

Damit wären wir aber auch endlich beim Thema Aktienmarkt. Die Verschuldung der Welt ist im Vergleich zum vorhandenen Vermögen nicht beängstigend, aber doch mittlerweile eher hoch. Das heißt, dass steigende Zinsen schnell zu einer sehr hohen Zinslast führen würden.

Das dürfte die Weltwirtschaft noch nicht wirklich vertragen, was wiederum heißt, dass uns die niedrigen Zinsen nominal und wahrscheinlich sogar noch ausgeprägter real über eine lange Zeit begleiten werden. Vielleicht eine ganze Generation. Das stützt Aktienkurse, weil sie dann im Vergleich zu Festgeld und Anleihen besonders attraktiv aussehen.

Es sieht also danach aus, als ob die Schulden nicht so hoch sind, als dass sie zu großen Krisen führen müssten, gleichzeitig allerdings hoch genug, dass die Zinsen noch lange niedrig gehalten werden müssen und Aktien für eine lange Zeit die beste Alternative bleiben.

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