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„Deutsche Gigafactory“ könnte im Ausland gebaut werden

bunte Rundzellen
Foto: Getty Images

Noch kann sich die deutsche Industrie nicht ganz entscheiden, wie sie die Produktion von Elektroautos angehen will. So hatte beispielsweise Bosch noch kürzlich in Aussicht gestellt, Milliarden in die Batterieproduktion, inklusive Zellfertigung, zu investieren, um mit gigantischen Kapazitäten zu einem der wichtigsten Hersteller der Welt zu werden. Diese Pläne wurden zuletzt aber von Bosch selbst als doch eher unwahrscheinlich eingestuft.

Umso größeres Gewicht liegt deshalb jetzt auf den Plänen von TerraE. Die Neugründung will eine Batteriefabrik bauen, die als deutsche Version von Teslas (WKN:A1CX3T) Gigafactory konzipiert ist. Nachdem es lange Zeit hieß, dass dafür Standorte in Deutschland geplant sind, könnte nun die Produktion ins Ausland verlagert werden. Deutschland könnte ein weiteres Mal die Aussicht auf eine Batterieproduktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette (ausgenommen der Rohstoffförderung) verlieren.

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Das war der Plan

Bisher war der Pan, wie schon erwähnt, eine komplette Batterieproduktion in Deutschland aufzubauen, deren Größenordnung fast exakt der von Teslas Gigafactory entspricht. Wortwörtlich hieß es in einer Pressemeldung im September 2017:

„Die TerraE Holding GmbH plant eine Groß-Serienfertigung von Lithium Ionen Zellen an zwei Standorten in Deutschland mit einer Kapazität von 34 GWh bis 2028.“

Mal abgesehen davon, dass man sich ganz schön lange Zeit für das Hochfahren der Produktionskapazitäten lassen will, ist das ein löbliches Vorhaben. Damit würde Deutschland überhaupt erst relevante Kapazitäten in der Batterieherstellung inklusive Zellfertigung aufbauen, denn dies ist etwas, was man aktuell vorwiegend asiatischen Unternehmen und Tesla überlässt.

Mittlerweile schaut man sich in ganz Europa um

Überraschend ist, dass man sich jetzt doch plötzlich in ganz Europa nach einem geeigneten Standort umsieht. Gegenüber dem Branchenmagazin bizz energy gab TerraE-Chef Holger Gritzka bekannt, dass man sich mehrere Standorte in Europa ansehe, die für Fabriken in Frage kommen. Das erklärt, wieso finnische Medien berichteten, dass es auch ein finnischer Standort in die nähere Auswahl geschafft habe.

TerraE will das Ergebnis schon sehr bald bekannt geben. Bis dahin darf man rätseln, weshalb die Suche plötzlich auf Europa ausgeweitet wurde, obwohl ursprünglich explizit eine Produktion an deutschen Standorten geplant war.

Es ist zwar reine Vermutung, aber vielleicht wollte man zunächst die Deutschland-Karte spielen, um bessere Aussichten auf Förderung vom Bund zu haben. Der steuerte nämlich ganze 5,5 Millionen Euro zu dem 12,1 Millionen Euro teuren Projekt Fab4Lib bei. Es sind zwar verschiedene Unternehmen an dem Projekt beteiligt, aber es steht unter der Leitung von TerraE, das sich aus „der Erforschung und Entwicklung von Prozessen für eine Groß-Serienfertigung für Lithium-Ionen Batteriezellen“ sicherlich einiges erhofft.

Vielleicht gibt es bald den nächsten Rückschlag für die deutschen Elektroambitionen

Wer weiß, ob TerraE sich hier nur medienwirksam für die satten Subventionen aufhübschen wollte, oder ob tatsächlich eine aufrichtige Neuevaluierung der Wirtschaftlichkeit der Auslöser für die Ausweitung der Standortsuche war. Zumindest könnten die deutschen Elektroambitionen schon bald einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen.

Das überrascht nicht unbedingt, schließlich gibt es ebenfalls Hinweise, dass die Chefs der großen Autokonzerne hinter verschlossenen Türen bezüglich Elektroautos weniger optimistisch sind, als sie sich in der Öffentlichkeit gerne präsentieren. Mal sehen, ob TerraE daran etwas ändern kann.

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Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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