Kimberly-Clark ändert die Strategie nach langsamerem Wachstum
Kimberly Clark (WKN:855178) gab diese Woche das Ergebnis für das vierte Quartal bekannt, das ein schwieriges Jahr für den Konsumgüterriesen beendete. Der Umsatz stagnierte und der Gewinn konnte dank aggressiver Kostensenkungen nur geringfügig gesteigert werden.
Hier die Ergebnisse im Jahresvergleich:
Kennzahl | Q4 2017 | Q4 2016 | Veränderung im Jahresvergleich |
---|---|---|---|
Umsatzerlöse | 4,58 Milliarden US-Dollar | 4,54 Milliarden US-Dollar | 1 % |
Jahresüberschuss | 625 Millionen US-Dollar | 518 Millionen US-Dollar | 21 % |
Ergebnis je Aktie | 1,75US-Dollar | 1,40 US-Dollar | 22 % |
DATENQUELLE: KIMBERLY-CLARK’S FINANCIAL
Was ist in diesem Quartal passiert?
Die Verkäufe, der Umsatz, und der Absatz erfüllten das reduzierte Ziel des Managements, zeigten aber auch ein schwieriges operatives Umfeld. Unter dem Strich profitierte Kimberly-Clark von geringeren Aufwendungen, die das Nettoergebnis vor den negativen Auswirkungen steigender Rohstoffkosten und gesunkener Verkaufspreise schützten.
Highlights des Quartals waren unter anderem:
- Der organische Umsatz ging um 1 % zurück. Diesen Rückgang mussten die Aktionäre im Jahr 2017 hinnehmen. So blieb Kimberly-Clark hinter seinen größten Konkurrenten zurück. Procter & Gamble verzeichnete im gleichen Zeitraum ein organisches Umsatzplus von 2 %.
- Deutlich stärker war die Umsatzentwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern, die als Gruppe um 4 % wuchsen. Das US-Segment, das für einen Großteil der Gewinne von Kimberly-Clark verantwortlich ist, ging um 3 % zurück. Die Bruttogewinnmarge ging leicht zurück, da das Unternehmen die Preise senkte, um wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere im Bereich Kleenex- Taschentücher.
- Die Einsparungen aus dem Kostensenkungsprogramm von Kimberly-Clark überstiegen 125 Millionen US-Dollar und ermöglichten es, dass der Gewinn für das gesamte Geschäftsjahr 2017 trotz niedrigerer Bruttomarge und stagnierender Umsätze um 3 % gesteigert werden konnte. Der Anstieg des Ergebnisses um 22 % in dem Bericht eines Quartals, ist auf einen Steuervorteil zurückzuführen, der jedoch einmalig war.
CEO Thomas Falk sagte, dass das Managementteam angesichts der schwierigen Verkaufsbedingungen mit ihren finanziellen Gewinnen zufrieden sei. “Wir haben in einem herausfordernden Umfeld ein Umsatzwachstum erzielt”, sagte Falk in einer Pressemitteilung. “Wir erzielten auch Rekordkosteneinsparungen in Höhe von 450 Millionen US-Dollar und reduzierten die Ausgaben, um inflationäre Kostenbelastungen auszugleichen”, fuhr er fort.
Das Management hob die Tatsache hervor, dass diese Finanzkraft dazu beitrug, die direkten Kapitalerträge zu steigern. Die Dividenden und Aktienrückkäufe die an die Aktionäre übertragen wurden, belaufen sich auf insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar an Barmitteln. Im Jahr 2016 waren es nur 2,1 Milliarden US-Dollar.
Ein Blick in die Zukunft
Der CEO und das Team kündigten einen neuen Umstrukturierungsplan an, der die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2018 um 5000 bis 5500 Personen reduzieren soll. Die Führungskräfte gehen dabei davon aus, dass diese Maßnahmen bis 2021 jährliche Einsparungen von bis zu 550 Millionen US-Dollar bringen wird. Zusätzlich sollen bei den Effizienzinitiativen in den nächsten drei Jahren 1,5 Milliarden US-Dollar aus der Kosteninfrastruktur eingespart werden.
Darüber hinaus reduziert das Unternehmen seine Kapitalrückführungspläne. So wird die Dividende um 3 % erhöht und niedrigere Ausgaben für Aktienrückkäufe prognostiziert.
All diese Einsparungen sollen Kimberly-Clark in die Lage versetzen, aggressiv in das Geschäft zu investieren und im Idealfall zum Umsatzwachstum zurückkehren. Zu diesem Zweck investiert das Unternehmen Geld in erstklassige Wachstumschancen, wie E-Commerce und Entwicklungsmärkte wie China und Indien.
Die Hoffnung ist, dass diese Schritte eine Erholung in Richtung des 5 %igen Umsatzwachstums auslösen werden, das Kimberly-Clark erst 2015 bestätigen konnte. Im darauffolgenden Jahr hat sich das Tempo jedoch auf 2 % verlangsamt und im letzten Jahr ist es auf 0 % zurückgegangen. Es ist zu erwarten, dass die Erholung Jahre dauern wird und die Führungskräfte rechnen mit einer winzigen Verbesserung des Wachstums für 2018, da der organischer Umsatz um 1 % höher als im Jahr davor ist.
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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Demitrios Kalogeropoulos auf Englisch verfasst und wurde am 25.01.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.