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Der bessere Kauf: Netflix versus Deutsche Telekom

Foto: The Motley Fool

Die Deutsche Telekom (WKN:555750) hatte ein schwieriges Jahr 2017 während es bei Netflix (WKN:552484) klasse lief. Aber für 2018 werden die Karten neu gemischt. Welches Unternehmen wird zum Jahresende mehr wert sein? Hier ist die ultimative Gegenüberstellung und warum ich eher mit der DAX-Aktie gehen würde.

Die letzten Entwicklungen

Nein, das war wirklich nicht toll: Im Kerngeschäft kam die Telekom zwar ganz gut voran beim Ausrollen der Strategie, aber rundherum ging so Einiges schief. Die Fusion von T-Mobile US (WKN:A1T7LU) mit Sprint (WKN:A1W1XE) ist geplatzt, die wichtige Beteiligung an der BT Group (WKN:794796) verlor weiter erheblich an Wert und T-Systems muss wohl restrukturiert werden. Zudem mischt die fusionierte 1&1 Drillisch (WKN:554550) den wichtigen einheimischen Mobilfunkmarkt immer stärker auf.

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Aber es gibt auch Lichtblicke, wie zum Beispiel die kürzlich erfolgte Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC Austria. Außerdem schürt beispielsweise gerade die Kooperation mit Netflix Hoffnungen auf weitere Marktanteilsgewinne in den USA.

Nachdem „Netflixen“ mittlerweile ins Vokabular übergeht wie früher „Googlen“, wird klar, dass der Streamingdienst auf einer anhaltenden Erfolgswelle reitet. Monat für Monat entscheiden sich weltweit Millionen von Medienkonsumenten dafür. Vor allem die aufwendigen Eigenproduktionen sind vielerorts Tagesgespräch. Heute gibt es weltweit rund 120 Millionen zahlende Abonnenten und selbst Preiserhöhungen bremsen den Vormarsch nicht.

Auch beim einheimischen Angebot EntertainTV der Telekom kann Netflix zugebucht werden. Dass man sich arrangiert, bedeutet aber nicht, dass die beiden nicht auch Konkurrenten wären. Wenn immer mehr genetflixt wird, dann könnten die vergleichsweise teuren Medienpakete der Telekom für viele Nutzer irgendwann obsolet werden. Sie würde dann wieder zum Datendurchleiter degradiert, zumal auch Bundesliga-Fußball per Sky Go als sogenannter Over-the-top content gestreamt werden kann.

Die unterschiedliche Unternehmensentwicklung spiegelt sich auch in den Aktienkursen wider: Während die Telekom vor drei Jahren noch etwa dreimal so viel wert war als Netflix, haben die Amerikaner nach dem Kurssprung vom Dienstag (23.01.) deutlich die Nase vorn: Es steht 88 zu 69 Mrd. Euro.

Der erstaunliche Finanzvergleich

Schneller zu wachsen als die Telekom ist für ein aufstrebendes Tech-Unternehmen sicherlich keine große Herausforderung. Aber geben die Kennzahlen auch diese überlegene Bewertung her? Lass uns mal einige Bilanzwerte angucken:

in Mrd. EUR Telekom Netflix
Umsatz 2017 75 10
Operativer Gewinn 9,7 0,7
Eigenkapital (den Aktionären zustehend) 30 3
Kurs-Gewinn-Verhältnis 2017 17 250
Kurs-Buchwert-Verhältnis 2 24

Quelle: eigene Darstellung des Autors auf Basis der letzten Finanzpublikationen
Anmerkung: Dollarwerte umgerechnet (Kurs 1,23), Werte gerundet und zum Teil geschätzt zum 31.12.2017, Stand: 23.01.2018

Was die Dividendenpolitik angeht, hat das Telekom-Management gerade in diesen Tagen zugesagt, dass man weiterhin ein verlässlicher Zahler bleiben wolle. Somit springt wohl auf dem aktuellen Niveau eine solide Rendite von 4,5 % heraus mit leicht steigender Prognose für die Folgejahre. Netflix ordnet hingegen alles dem weiteren Wachstum unter und bezahlt erst mal gar nix.

Was ich daraus mache

Die Euphorie der Netflixer ist unfassbar groß. Um das aktuelle Kursniveau zu rechtfertigen, muss das Medienunternehmen nicht nur auf ein Mehrfaches der aktuellen Größe wachsen, sondern auch die Profitabilität so hochtreiben, dass irgendwann nachhaltig jährlich 10 Mrd. US-Dollar und mehr als Nettogewinn übrig bleiben.

Ich kann mir schon ein Best-Case-Szenario vorstellen, in dem genau das eintritt. Aber dann kommen auch andere Bilder hoch, von neuen Wettbewerbern, Marktsättigung und Margendruck, wo das alles nicht mehr ganz so rosig aussieht. Das wirkt auf mich schon eher wie eine sehr riskante Wette.

Bei der Telekom auf der anderen Seite sind zwar keine riesigen Kurssprünge zu erwarten, aber als langfristiger Anleger kann man dort dank der überragend hohen Geldzuflüsse mit ziemlich sicheren Dividendenrenditen kalkulieren, zuzüglich einer guten Chance auf eine solide Aktienentwicklung. Mir ist das lieber.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.



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