Aktien im Rückblick: Starker Euro stoppt den DAX, Banktitel im Fokus
Bis Mittwoch sah es so aus, als könne der DAX, der in der Vorwoche immerhin 3 % zugelegt hatte, seinen Aufwärtskurs fortsetzen. Nach fünf Gewinntagen in Folge trübten der steigende Euro-Kurs und kurzfristig einsetzende Zinssorgen allerdings die Stimmung der Marktteilnehmer wieder ein.
So war die Börsenwoche
Am Montag stieg der DAX (WKN:846900) um 0,4 % auf 13.368 Punkte. Marktbeobachter, die bereits einen Anlauf auf die Höchststände vom vergangenen November zu erkennen glaubten, begründeten das Plus u. a. mit dem gegen den US-Dollar leicht nachgebenden Euro.
Gegen den Trend entwickelte sich die Aktie der Deutschen Bank (WKN:514000), die von einer Großbank auf „Halten“ herabgestuft worden war. Sie wurde mit einem Abschlag von 1 % ans untere DAX-Ende durchgereicht. Besser lief es bei Automobilwerten, die von der stabilen Konjunkturlage profitierten: Die Papiere von Daimler (WKN:710000) legten 1,1 % zu und die Anteilscheine von BMW (WKN:51900) zogen um 1,3 % an.
Am Dienstag schaltete der deutsche Leitindex zwar einen Gang zurück, konnte sich aber um weitere 0,1 % auf 13.386 Zähler verbessern. Im Fokus des Interesses standen die Dividendenpapiere des Automobilzulieferers Continental (WKN:543900), die mit einem Aufschlag von 5,4 % die anderen DAX-Werte deutlich abhängten. Zuvor hatte eine Nachrichtenagentur gemeldet, dass der Konzern über eine Aufspaltung nachdenke, in deren Zug die besonders gewinnträchtigen Geschäftsbereiche eigenständig an die Börse gebracht werden könnten.
Am Mittwoch war nach fünf Gewinntagen in Folge erst einmal Schluss mit steigenden Aktienindizes. Nach einem Bericht der Agentur Bloomberg, laut dem China möglicherweise seine Käufe von US-Zinspapieren verringern oder gar einstellen könnte, zogen die Renditen von US-Staatsanleihen deutlich an. Da eine reduzierte Kreditvergabe durch das Reich der Mitte die US-Wirtschaft bremsen könnte, gab der US-Dollar gegen den Euro nach.
Die aufkeimende Zinsangst und der erstarkte Euro vermiesten den Frankfurter Markteilnehmern die Stimmung: Der DAX verlor 0,8 % und rettete sich beim Stand von 13.281 Punkten in den Feierabend. Ganz unten in der DAX-Tabelle landete die Continental-Aktie, die einen Großteil der Vortagsgewinne wieder abgab und 3,5 % schwächer notierte.
An die DAX-Spitze rückten Banktitel, die im Gegensatz zu den meisten Aktien von steigenden Zinsen profitieren können. Die Titel der Commerzbank (WKN:CBK100) verteuerten sich um stolze 5,1 % und die Deutsche Bank verbuchte ein Kursplus von 3 %.
Auch am Donnerstag sorgte der steigende Euro, der wieder über 1,20 US-Dollar notierte, für fallende Kurse am Aktienmarkt. Der DAX gab um 0,6 % auf 13.203 Zähler nach. Den größten Tagesverlust bei den deutschen Standardwerten mussten die Anteilscheine der Software-Schmiede SAP (WKN:716460) verkraften: Nach der Herabstufung durch eine US-Investmentbank verbilligten sie sich um 3,3 %. Der Favorit der Marktakteure war erneut die Commerzbank-Aktie, die um 1,7 % stieg.
In New York gingen die Börsen nach dem europäischen Handelsschluss wieder auf Rekordkurs, da das chinesische Devisenamt Berichte über einen angedachten Kaufstopp von US-Staatsanleihen dementiert hatte. Der Dow Jones rückte um 0,8 % auf einen neuen Höchstwert von 25.575 Punkten vor und der S&P 500 gewann 0,7 %.
Diese positiven Vorgaben konnte der DAX am Freitag allerdings nicht umsetzen, weil der über 1,21 US-Dollar gestiegene Euro die Marktteilnehmer vorsichtig agieren ließ. Das deutsche Börsenbarometer zeigte um 16:15 Uhr ein Plus von 0,1 Prozentpünktchen.
Was steht auf dem Kalender?
Am Montag (15.01.) müssen die europäischen Aktienmärkte ohne Vorgaben aus den USA auskommen, da die New Yorker Börsen wegen eines Feiertags geschlossen bleiben. Der im MDAX (WKN:846741) notierte Flughafenbetreiber Fraport (WKN:577330) veröffentlicht aktuelle Verkehrszahlen.
Am Dienstag (16.01.) beginnt in den USA die Berichtssaison. Die Citigroup und UnitedHealth berichten zuerst. Am Mittwoch (17.01.) folgen u. a. Alcoa, Bank of America, Goldman Sachs und US Bancorp.
Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein schönes Wochenende.
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Winfried Rauter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.