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SAP-Aktie: Meine Prognose für 2018

SAP Leonardo Event 2017
Bild: SAP Footage Portal

SAP (WKN:716460) hat mal wieder ein unheimlich gutes Jahr hinter sich und führt nun souverän den DAX an. Schon Ende Januar wird auch die vorläufige Bilanz präsentiert. Da will ich doch mal schauen, was für 2018 ansteht und versuchen abzuschätzen, was das für Aktie und Unternehmen bedeuten wird.

SAP wird langweiliger

In früheren Jahren gab es schon mal Durststrecken. Wenn die Konjunktur brummte, investierten die Unternehmen gerne in große Softwareprojekte, aber wenn nicht, wurde das Geld zusammengehalten und der Auftragseingang für SAP brach zusammen. Aufgrund dieser Abhängigkeit vom Lizenzgeschäft waren die Aussichten des Konzerns oft schlecht einschätzbar.

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Mittlerweile dominiert aber immer mehr das Abogeschäft rund um die Stichworte Cloud und Wartung. Schon in wenigen Jahren soll es sogar drei Viertel ausmachen. Statt großen Einmalbeträgen regnet es so Monat für Monat konstante Überweisungen auf die Konten der Walldorfer. Von dieser guten Planbarkeit profitiert das Finanzmanagement erheblich, weil weniger Vorkehrungen für Marktrisiken getroffen werden müssen.

Weniger Risiken bedeutet häufig aber auch weniger Chancen. Wenn vieles schon klar ist, dann gibt es auch weniger Überraschungen, weder positive noch negative. Für Zocker, die auf schnelle Kursbewegungen setzen, dürfte die Aktie daher tendenziell immer weniger interessant werden. Für Foolishe Investoren, die gerne langfristig auf berechenbare, wachsende und hochprofitable Unternehmen setzen, stellt SAP jedoch immer mehr eine solide Alternative etwa zu BASF (WKN:BASF11) oder Fresenius (WKN:578560) dar.

SAP wird aufregender

Konstanz und Berechenbarkeit bedeuten jedoch keinesfalls, dass Stillstand herrscht. Vielmehr brennt SAP geradezu ein Innovationsfeuerwerk ab, dessen Auswirkungen erst nach und nach sichtbar werden. Gerade in diesen Tagen wurde der Softwaregigant von der Startup Europe Partnership, einer Initiative mit Rückendeckung der EU-Kommission, als Startup-freundlichstes Unternehmen ausgezeichnet.

Über eine Vielzahl von Instrumenten und Maßnahmen versuchen die Walldorfer aktiv, neue Ideen für ihr Ecosystem aufzusaugen. Ein Hauptziel dabei ist, gemeinsam neuartige skalierbare Geschäftsmodelle auf Basis von Analytik, Künstlicher Intelligenz, Vernetzung, Blockchain, Nanotechnologie und Anderem zu schaffen.

SAP ist damit großgeworden, Standardsoftware zu entwickeln, welche individuell programmierte Systeme ersetzt. Nun soll das Gleiche im Bereich des Internet der Dinge und bei verwandten Themen gelingen. Unter dem Stichwort SAP Leonardo wurden standardisierte Komponenten, Werkzeuge und Vorgehensweisen zusammengefasst, welche dabei helfen sollen, den ersten Prototyp einer innovativen Lösung viel schneller zu realisieren.

Ich sehe darin unheimlich großes Potenzial, zumal Konkurrenten wie General Electric (WKN:851144) oder Oracle (WKN:871460) dem Anschein nach längst nicht so ambitioniert an das Thema herangehen und andere wie IBM (WKN:851399) oder Accenture (WKN:A0YAQA) lieber den Schulterschluss suchen.

Das 2. Halbjahr wird besser als das Erste

Trotzdem könnte es über die kommenden zwei Quartale noch eher mit angezogener Handbremse vorangehen. Das Management ist weiterhin intensiv damit beschäftigt, Partner einzubinden und potenzielle Kunden von den Vorteilen des eigenen Ansatzes zu überzeugen. Dafür werden umfangreiche Ressourcen konzentriert, ohne dass dabei kurzfristig relevante Umsätze generiert würden. Dazu passt auch, dass SAP in seiner aktuellsten Investorenpräsentation völlig auf die Nennung von Leonardo verzichtet. Noch will man die Aufmerksamkeit wohl eher auf die aktuellen Geldbringer richten.

Aber im Laufe des zweiten Halbjahres könnte ich mir vorstellen, dass wir bereits einen ersten Eindruck davon bekommen werden, wie sich das massiv aufgebaute Zusatzpotenzial realisieren wird. Bis dahin werden auch die vielen großen und mittelständischen Integrationspartner genug Know-how aufgebaut haben, um ihre jeweilige Vertriebsmannschaft gezielt auf Kundenfang schicken zu können.

Dessen ungeachtet habe ich wenig Zweifel, dass das bisherige Kerngeschäft in der Erfolgsspur bleiben wird. Überarbeitete Benutzeroberflächen und eine bessere Integration der zugekauften Applikationen wie Concur oder SuccessFactors sollten dabei helfen, die Nutzerbasis auszuweiten.

Die Story geht weiter

SAP führt nun zwar deutlich den DAX an, aber im Vergleich mit den größten europäischen oder gar amerikanischen Unternehmen ist das Softwarehaus immer noch ganz schön klein. Selbst die mittlerweile ziemlich bieder gewordene Oracle ist immer noch rund die Hälfte mehr wert. Die Chancen stehen aber gut, dass sich die Walldorfer auch 2018 wieder ein Stück nach vorne arbeiten können. Die Saat für den nächsten Wachstumsschub ist gelegt und davon sollten geduldige Anleger überdurchschnittlich profitieren.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Oracle. The Motley Fool empfiehlt Accenture.



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