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Deutsche Telekom in 2017: Auf Zwischenhoch folgt Tristesse

In der ersten Jahreshälfte konnten es die Aktionäre der Deutschen Telekom (WKN:555750) wahrscheinlich selbst nicht glauben, aber der Aktienkurs rauschte, im Vergleich zum Jahresauftakt, zwischenzeitlich tatsächlich beinahe um 10 % in die Höhe. Dann brach allerdings wieder das Unglück über die einstige Volksaktie herein. Zum Jahresende steht nun ein Minus von 10 % im Vergleich zum Jahresauftakt.

Graben wir nur ein bisschen tiefer, dann passt das dahinterliegende Geschäft eher zum Zwischenhoch des ersten Halbjahres, anstatt zur Tristesse des zweiten Halbjahres.

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Die nackten Zahlen

Telekom-Chef Tim Höttges ist von den Zahlen der ersten drei Quartale begeistert. Die Zahlen für das dritte Quartal 2017 kommentierte er zumindest folgendermaßen:

Die Telekom wächst weiter kräftig, deshalb heben wir zum zweiten Mal in diesem Jahr unsere Prognose an. Unserer boomendes US-Geschäft und unsere starke Performance in Deutschland sowie die positiven Trends in den europäischen Landesgesellschaften machen das möglich.

Der Gesamtumsatz des Telekom-Konzerns stieg um 4,2 % auf 55,8 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2017. Das bereinigte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Wertminderungen und Abschreibungen) stieg in den ersten drei Quartalen gar um 6,6 % auf nun 17,2 Milliarden Euro. Wie von Höttges angemerkt, trugen alle Regionen zum Umsatzwachstum bei. Enttäuscht hat allerdings einmal mehr das Systemgeschäft mit einem Umsatzminus in den ersten drei Quartalen von 2,9 %.

Störend an den Quartalsberichten der Telekom empfinde ich vor allem die Konzentration auf das EBITDA. Im kapitalintensiven Geschäft der Telekom sind die Abschreibungen, die sich aus den Investitionen in Glasfaser- und Kupferinfrastruktur sowie Funkfrequenzen ergeben, eine der größten Kostenpositionen. Mit hohen Investitionen in neue Frequenzen und der großflächigen Erschließung von Gebieten, können steigende Umsätze mit großen Investitionsprogrammen „erkauft“ werden. Die steigenden Abschreibungen werden im EBITDA auch nicht sichtbar und suggerieren so starkes Wachstum. Ob die dafür notwendigen Investitionen aber sinnvoll (also rentabel) waren, zeigt sich erst hinterher. Die starke Konzentration auf das EBITDA kann langfristig also durchaus zu einem Problem werden.

Eine deutlich bessere Kennzahl ist in meinen Augen eine renditeorientierte Kennzahl wie beispielsweise die Rendite auf das eingesetzte Kapital (auf Englisch ROCE = Return on Capital Invested). Diese Kennzahl bezieht das investierte Kapital mit ein und setzt das Unternehmensergebnis zu diesem ins Verhältnis. Zwar ist das laut der Deutschen Telekom die zentrale Steuerungskennzahl des Konzerns (was ich super finde), im Quartalsbericht wird diese Kennzahl aber nicht erwähnt. Wie gut die Deutsche Telekom also ihr Kapital in den ersten drei Quartalen des Jahres 2017 eingesetzt hat, lässt sich leider nicht beurteilen.

Das passierte in 2017

Das Dauerthema bei der Deutschen Telekom war das Hin und Her bei den Gesprächen um eine Fusion der boomenden US-Tochter T-Mobile US mit Sprint. Im November wurde nun aber bekanntgegeben, dass die Fusionsgespräche ohne Einigung zu den Akten gelegt werden. Grund waren anscheinend Unstimmigkeiten über die künftigen Machtverhältnisse in einem möglichen Gemeinschaftsunternehmen.

Tim Höttges zeigt sich davon wenig beeindruckt:

T-Mobile US hat sich in den vergangenen Jahren mit einem starken Management-Team als innovativer Mobilfunkanbieter mit der besten Netzqualität etabliert und damit ein bemerkenswert starkes Wachstum realisiert. Wir haben unsere Tochter dabei unterstützt, in den letzten Jahren mehr als 40 Milliarden Dollar zu investieren, und so eine starke Basis zu schaffen, um das Wachstum noch viele Jahre fortzusetzen.

Auch ich sehe die geplatzten Fusionsgespräche nicht als Katastrophe. T-Mobile US konnte in den letzten 18 Quartalen jeweils über eine Million neue Mobilfunkkunden gewinnen. Auch das Umsatzwachstum übersteigt in den letzten Quartalen das Umsatzwachstum anderer Telekommunikationsanbieter um Längen.

Wenige Wochen nach Bekanntgabe der geplatzten Fusionsgespräche ging T-Mobile US wieder in die Offensive und verkündete ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar. Auch die Deutsche Telekom kann sich möglicherweise vorstellen, ihren Anteil weiter aufzustocken.

Das bringt die Zukunft

Für die Zukunft hat sich die Deutsche Telekom einiges vorgenommen und hat sich vier Ziele gesteckt:

  • Das beste Netz
  • Der beste Service
  • Die besten Produkte
  • Der bevorzugte Anbieter für Geschäftskunden

Das Unternehmen gibt sich also nicht mit tiefhängenden Früchten zufrieden, sondern greift beinahe nach den Sternen. Die nächsten Jahre werden zeigen, welche man erreichen kann und welche nicht.

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Sven besitzt Aktien der Deutschen Telekom. The Motley Fool empfiehlt T-Mobile US.



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