Kann BMW 2018 die Dividende erhöhen?
Aus kurstechnischer Sicht lief 2017 alles andere als rund für BMW (WKN: 519000). Startete das Papier seine letztjährige Reise noch im Gefilde von in etwa 90 Euro, müssen wir 12 Monate später leider festhalten, dass die Aktie sogar nachgegeben hat. Denn momentan (03.01.2018, maßgeblich für alle Kurse) sehen wir die BMW-Aktie lediglich noch bei 86,86 Euro. Trotz der guten Gesamtentwicklung des DAX wohlgemerkt.
Wie wir gleich jedoch sehen werden, lief es operativ eigentlich gar nicht so schlecht. Blenden wir die miserable Kursentwicklung der letzten Monate daher mal für einen Moment aus und beschäftigen uns mit einer anderen interessanten und wichtigen Frage: Nämlich mit der, ob BMW möglicherweise als kleinen Wermutstropfen für die schlechte Performance wohl in 2018 seine Dividende erhöhen könnte.
Die Dividendenhistorie als Indikator
Dazu werfen wir zunächst einen Blick auf die Dividendenhistorie der letzten Jahre. Denn oftmals können wir hier bereits erste Anhaltspunkte finden, wie diszipliniert BMW grundsätzlich seine Ausschüttungen angeht und diese Entwicklung analog – auch im Lichte der im zweiten Abschnitt folgenden Ergebnisse des letzten Jahres – für die Zukunft weiter denken.
Anfangen wollen wir diese Reise mit der Zahlung für das Geschäftsjahr 2008. Hier sah sich BMW nämlich zuletzt gezwungen, seine Dividende im Zuge der Finanzkrise zu senken. Anders als Daimler (WKN: 710000) zahlte man in diesem Krisenjahr aber wenigstens noch eine kleine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je Anteilschein aus. Das können wir wohl als erstes Indiz für eine stetig anvisierte Aufrechterhaltung der Dividendenzahlungen sehen.
Seit diesen besagten 0,30 Euro je Aktie hielt BMW die Dividende in den nächsten Jahren stets mindestens konstant. Mehr noch, in vielen Jahren steigerten die Münchener die Zahlungen je Aktie mitunter sogar stark. Zuletzt zahlte BMW ganze 3,50 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2016 aus, die Dividendenausschüttung hat sich somit seit der Zahlung für 2008 mehr als verelffacht.
Ich denke, wir können daher festhalten, dass BMW sich in den letzten Jahren zu einem überaus beständigen und wachsenden Ausschütter gemausert hat. Und sofern die operative Entwicklung des Jahres 2017 es rechtfertigt, könnte uns auch noch eine weitere Erhöhung in 2018 bevorstehen.
Was wissen wir bisher über 2017?
Überprüfen wir daher nun, was es operativ bislang zu beobachten galt. Folgende Kennzahlen sollten wir uns dafür zunächst zu Gemüte führen:
- Zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 30. September 2017 betrug das Konzernergebnis vor Steuern bislang 8,482 Milliarden Euro, nach 7,741 Milliarden Euro im Vorjahr.
- Der Absatz im Segment Automobile für den oben genannten Zeitraum beträgt rund 1,811 Millionen Einheiten, der Absatz im Segment Motorräder rund 128.000 Einheiten. Im Vorjahr betrug der Absatz rund 1,747 Millionen Einheiten bei den Automobilen sowie rund 116.000 Einheiten bei den Motorrädern.
- Die EBIT-Marge im Segment Automobile konnte konstant bei 9,1 % gehalten werden, im Segment Motorräder verbesserte sie sich auf 15,6 % (nach 13,6 % im Vorjahr)
- Das Ergebnis je Stammaktie beträgt für die ersten neun Monate bereits 9,27 Euro (8,19 Euro im Vorjahr).
Was können wir anhand dieser Zahlen also festhalten? Ganz genau. Dass es im bisherigen Geschäftsverlauf 2017 operativ rund im Hause BMW lief. Die Ergebniszahlen verbesserten sich, die Margen konnten mindestens konstant gehalten werden. Die letztjährige Dividende ist sogar weit mehr als gedeckt vom Ergebnis der ersten neun Monate.
Unterm Strich…
…können wir daher insgesamt festhalten, dass die Dividendenentwicklung der letzten Jahre und der gute operative Geschäftsverlauf, soweit wir es bisher beurteilen können, in jedem Fall eine Dividendenerhöhung rechtfertigen würde.
Ob es dazu allerdings auch kommt, werden wir sehen, wenn die Chef-Etage des BMW-Konzerns den Vorschlag für die diesjährige Ausschüttung macht. Bis dahin müssen wir uns leider noch mit einem Quäntchen Ungewissheit in Geduld üben.
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Vincent besitzt Aktien von BMW. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.