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Wie PayPal Holdings seine Bilanz gestärkt hat

PayPal Holdings (WKN:A1R7U) reitet auf der großen Welle des Trends mobiler Zahlungen, aber es gibt ein Risiko, das unter der Oberfläche lauert: Das Produkt PayPal Credit und die potenziellen Gewinnschwankungen, die von einem Abschwung im Kreditzyklus ausgehen könnten. Kurzfristig ist es jedoch wichtiger, dass das Kreditgeschäft von PayPal fast die Hälfte des jährlichen freien Cashflows bindet. Aufgrund der Möglichkeiten, die der mobile Zahlungsverkehr bietet, hat das Management viele andere Gelegenheiten, um dieses Geld gewinnbringend anzulegen.

Nach etwa einem Jahr der Suche nach Antworten fand das Management eine Lösung für dieses Problem. In einem Deal im Wert von 6,8 Milliarden US-Dollar wird Synchrony Financial das US-Verbraucherkreditportfolio von PayPal übernehmen. Im Gegenzug erhält PayPal ca. 6 Milliarden US-Dollar in bar und hat außerdem eine Gewinnbeteiligung mit Synchrony vereinbart. Die Transaktion wird voraussichtlich im dritten Quartal 2018 abgeschlossen und könnte die Dynamik von PayPal beschleunigen.

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Was wir kurzfristig erwarten können

Es wird erwartet, dass die Transaktion im Jahr 2018 einige Prozentpunkte des Umsatzes einsparen wird, so der aktualisierte Ausblick des Managements. Bisherige Prognosen sahen für 2018 ein Umsatzwachstum von 20 % vor, aber diese Zahl wurde auf etwa 16,5 % reduziert. Das Management stellte jedoch fest, dass, wenn die Synchrony-Vereinbarung Anfang 2016 in Kraft getreten wäre, das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum von 2016-2018 immer noch 20 % betragen hätte.

Das Management geht weiterhin davon aus, dass das Nicht-GAAP-Betriebsergebnis im Jahr 2018 um 20 % steigen wird. Es gibt auch keine Änderung der Prognose für 2018, wonach das gesamte Zahlungsvolumen um 20 % steigen soll.

Durch die Gewinnbeteiligungsvereinbarung mit Synchrony profitiert PayPal weiterhin vom Anstieg der Kundenzahlen, die das Kreditprodukt von PayPal nutzen, aber das Risiko und die Bargeldbelastung, die mit dem Geschäft verbunden sind, werden auf Synchrony übertragen.

PayPal kann sich nun noch stärker auf den Megatrend des digitalen Zahlungsverkehrs konzentrieren

PayPal hat damit jährlich 1 Milliarde US-Dollar an freiem Cashflow mehr zur Verfügung.

Das PayPal-Management hatte im vergangenen Jahr darauf hingearbeitet, die Bilanz zu entlasten. Als PayPal immer größer wurde, wurde das wachsende Kreditportfolio immer wichtiger. Das US-Verbraucherkreditportfolio von PayPal macht etwa 2 % des gesamten Zahlungsvolumens und fast 10 % des erwarteten Umsatzes für 2017 aus.

Wachsende Einnahmen aus Krediten sind ein gutes Geschäft, wenn es der Wirtschaft gut geht, aber ein Abschwung im Kreditzyklus würde wahrscheinlich zu einem sprunghaften Anstieg der Kreditausfälle führen und die Gewinne von PayPal einbrechen lassen. Verbraucherkredite sind ebenfalls sehr kapitalintensiv und binden 40 % bis 50 % des jährlichen freien Cashflows von PayPal.

Der Synchrony-Deal befreit PayPal von der Last dieser Geldabflüsse. Wenn die Transaktion im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen wird, wird das Management über einen zusätzlichen freien Cashflow in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar verfügen, der jährlich zur Verfügung steht. Diese Mittel können in das Kerngeschäft reinvestiert werden und über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben werden. Auch Übernahmen und Dividenden sind möglich.

Mehr Kapital, um in neue Funktionen zu investieren, könnte auch eine gute Möglichkeit sein

Ein Kernstück der Wachstumsstrategie des Managements ist die Steigerung des Kundenengagements, gemessen an der Anzahl der Transaktionen pro Kundenkonto, das seit Jahren kontinuierlich um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr wächst. Diese Kennzahl macht die Hälfte des wachsenden Gesamtzahlungsvolumens aus. Das ist  der Motor, der das Umsatz- und Ergebniswachstum antreibt.

Features wie One Touch und Partnerschaften mit anderen Zahlungsanbietern haben eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Häufigkeit gespielt, mit der Kunden ihr Konto nutzen. Aktuell wird ein durchschnittliches Kundenkonto einmal alle zwei Wochen genutzt. Da das Management mehr Kapital für die Kundenerfahrung und die Entwicklung neuer Funktionen bereitstellt, könnte die daraus resultierende Erhöhung dieser Frequenz den Aktionären langfristig einen erheblichen Nutzen bringen.

Wie ich bereits im November erklärt habe, wird sich das gesamte Zahlungsvolumen von PayPal um etwa die Rate erhöhen, mit der die Transaktionen pro Konto zunehmen. Wenn Kunden ihr Konto zweimal pro Woche nutzen (was das langfristige Ziel des Managements ist), würde sich das jährliche Gesamtzahlungsvolumen von PayPal auf über 1 Billion US-Dollar verdreifachen, selbst wenn Kundenkonten und Betrag pro Transaktion gleich bleiben. Auch der Umsatz würde sich in etwa in gleicher Größenordnung erhöhen.

Die Marktresonanz ist seit der Ankündigung von Synchrony im November gedämpft. Das ist wahrscheinlich, weil der Nutzen dieses Abkommens erst in einem Jahr spürbar sein wird, was eine Ewigkeit für die Wall Street ist. Darüber hinaus besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie das Management das Bargeld genau zuteilen wird, aber das Management bestätigte auf einer Telefonkonferenz mit den Analysten, dass es beabsichtigt, diesen Bargeldzufluss als eine Gelegenheit zu nutzen, um in eine höhere Kundenbindung zu investieren.

Die Vorteile des Synchrony-Deals kommen nicht von heute auf morgen, aber das hat enorme Auswirkungen in den kommenden Jahren.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt PayPal Holdings. The Motley Fool empfiehlt Synchrony Financial.

Dieser Artikel wurde von John Ballard auf Englisch verfasst und am 27.12.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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