Die Politik wird 2018 größeren Einfluss auf die Märkte haben als die Wirtschaft
Nach der Finanzkrise war die von 2009 bis heute andauernde Hausse für Investoren auf der ganzen Welt sehr willkommen. Sie hat nämlich dazu beigetragen, den Schmerz vieler Investoren ein wenig zu lindern.
Natürlich zeigt ein Blick in die Geschichte, dass eine Baisse nie zu weit weg ist. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint sich die Weltwirtschaft jedoch in einer relativ guten Verfassung zu befinden. Das BIP-Wachstum ist relativ hoch, und die Geldpolitik in der ganzen Welt scheint recht gut zu funktionieren.
Tatsächlich sieht es so aus, als ob es eher politische als wirtschaftliche Risiken sein könnten, die im Jahr 2018 das Fortlaufen der aktuellen Hausse beeinträchtigen könnten.
Nordkorea
Die Situation in Bezug auf Nordkorea stellt nach wie vor ein erhebliches Risiko für Investoren auf der ganzen Welt dar. Obwohl das Thema in letzter Zeit nicht unbedingt ganz oben in den Schlagzeilen stand, hat sich in Nordkorea, das an der Entwicklung von Atomwaffen dran ist, wenig geändert, und die USA (und andere Länder) lehnen dies vehement ab. Tatsächlich scheinen militärische Aktionen genauso warhrscheinlich zu sein wie in den vergangenen Monaten. Sollte die Situation eskalieren, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Anleger vorsichtiger werden. Damit könnte leicht der Beginn einer schwierigeren Phase für die Aktienkurse ausgelöst werden.
Europa
Der Brexit bleibt eine große Herausforderung für die europäische Wirtschaft. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht die Möglichkeit eines “no deal”-Szenarios. Dies könnte zu einer erheblichen Verunsicherung der Anleger führen. Und selbst wenn ein Vertrag unterzeichnet wird, stehen die Chancen gut, dass Brexit weiterhin als potenzielle Bedrohung für Stabilität und Wachstum in der Region angesehen wird. Denn die Auflösung jahrzehntelanger wirtschaftlicher und politischer Bindungen in nur wenigen Jahren ist ein schwieriger Prozess.
Sicherlich könnte der Brexit auch ein positiver Katalysator für die britische und europäische Wirtschaft sein. Allerdings kommt es bei größeren Veränderungen häufig zuerst einmal zu einer großen Verunsicherung der Anleger. Es wäre daher wenig überraschend, wenn der Brexit die weltweiten Aktienkurse zumindest teilweise einbrechen lassen würde – vor allem, wenn 2018 keine zügigen Fortschritte bei einem möglichen Deal erzielt werden.
Unsicherheiten in den USA
Auch die Situation in der US-Politik könnte im Jahr 2018 die Aktienkurse belasten. Die Steuer- und Ausgabenpläne von Präsident Trump können zu einer gewissen Unsicherheit führen, da sie sich als inflationär erweisen können. Dies würde dann zu einem stärkeren Anstieg der Zinssätze führen, da die US-Notenbank dem Inflationsdruck entgegensteuern müsste. Das Endergebnis kann eine weniger sichere wirtschaftliche Perspektive sein, die durch eine andere politische Ideologie verursacht wurde.
Das Fazit
Zwar kann eine Konjunkturschwäche jederzeit eintreffen, doch im Jahr 2018 scheint es eine Reihe bedeutender politischer Risiken zu geben, die sich negativ auf die Entwicklung der Weltwirtschaft auswirken könnten. Anleger sollten also derzeit besonders große Sicherheitsmargen bei neuen Aktienkäufen bedenken.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.
Dieser Artikel von Peter Stephens erschien am 22.12.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.