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Alles, was man über Ethereum wissen muss

Foto: Getty Images.

Krypto-Währungen waren in diesem Jahr das große Thema. Bis zum Jahresende könnte sich herausstellen, dass sie die wohl größte Gewinnspanne erzielt hat, die eine Anlagemöglichkeit jemals geschafft hat.

Krypto-Währungen standen 2017 im Mittelpunkt

Zu Beginn des Jahres betrug der Gesamtwert aller Kryptowährungen zusammengenommen 17,7 Milliarden Dollar. Am 17. Dezember hatten die mehr als 1.300 handelbaren Krypto-Währungen dann eine kombinierte Marktkapitalisierung von 594 Milliarden Dollar. Das bedeutet eine Rendite von mehr als 3.200 %, wofür der S&P 500 Jahrzehnte in Anspruch gebraucht hat, um an Investoren zu liefern. Tatsächlich haben viele der größten Krypto-Währungen in diesem Jahr sogar die besten Aktien weit hinter sich gelassen – so weit, dass ein Vergleich zwischen einer virtuellen Währung und einer traditionellen Aktie die Rendite des Eigenkapitals wie eine flache Linie erscheinen lässt.

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Bitcoin wird oft als die treibende Kraft hinter dem Erfolg digitaler Währung angesehen, und das aus gutem Grund. Es ist die weltweit beliebteste digitale Währung bei Händlern und war auch die erste handelbare Kryptowährung. Es schadet auch nicht, dass Bitcoin fast 55 % der oben erwähnten 594 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung ausmacht. Es hat riesigen Einfluss auf die anderen virtueller Währungen und ihrer Auf- und Abschwünge.

Das Seltsame ist jedoch, dass Bitcoin im Jahr 2017 im Vergleich mit der direkten Konkurrenz nicht einmal besonders toll performt hat. Obwohl eine Coin mit Stand 21.12.17 bei fast 20.000 Dollar gehandelt wurde, nachdem sie das Jahr bei gerade einmal 967 Dollar begonnen hatte, haben viele der Top-10-Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung einen Wertzuwachs von 6.000 % bis über 10.000 % im bisherigen Jahresverlauf. Virtuelle Währungen, die nicht “Bitcoin” heißen, waren das ganze Jahr über interessant. Und wohl ganz oben auf der Liste der populärsten Nicht-Bitcoin-Kryptowährungen steht Ethereum.

Alles, was man über Ethereum wissen muss

Obwohl Ethereum mit 69 Milliarden Dollar die zweitgrößte Krypto-Währung nach Marktkapitalisierung ist, haben die meisten Leute absolut keine Ahnung, wobei es sich darum handelt. Eine Umfrage von LendEDU ergab, dass nur 31,6 % der Befragten Ethereum überhaupt kennen.

Was also ist Ethereum? Die Währung hat hat, wie die meisten Krypto-Währungen, die gleichen grundlegenden Eigenschaften wie Bitcoin. Es gibt eine zugrundeliegende Ketten-Technologie mit einem angebundenen Token, das in diesem Fall als “Ether” bezeichnet wird. Die Währung ist von 7,98 Dollar zu Jahresanfang auf 719,71 Dollar am 17. Dezember gestiegen. Das bedeutet eine Rendite von mehr als 8.900 %. Nicht übel.

Bei Ethereum geht es aber nicht darum, dass es Bezahlvorgänge erleichert. Mit Ausnahme von Overstock.com, dem Online-Hausratshändler für Haushaltswaren, findet man keine Markenhändler, die Ether-Token als Zahlungsmittel akzeptieren. Stattdessen liegt der Fokus fast ausschließlich auf der zugrundeliegenden Blockchain.

Blockchain ist das digitale und dezentrale „Buch“, das Transaktionen erfasst, ohne dass eine Kontrollstelle wie eine Bank benötigt wird. Die Vorteile der Blockchain-Technologie sind vielfältig, aber es gibt drei besonders wichtige Komponenten. Erstens gibt es nur geringe Transaktionsgebühren, da keine Drittparteien involviert sind. Zweitens stellt die Dezentralisierung der Blockchain sicher, dass es keinen zentralen Knotenpunkt gibt, an dem Cyberkriminelle angreifen könnten. Und letztlich kann dieses „Buch“ wesentlich schneller an Transaktionen arbeiten, weil es einfach 24/7 online und erreichbar ist.

Die größten Unterschiede der Blockchain

Aber im Gegensatz zu den meisten Blockchains hat Ethereums eine zusätzliche Komponente, die für Unternehmenskunden besonders attraktiv ist: intelligente Verträge. Diese Protokolle helfen dabei, die Vertragsverhandlung effizient und sicher zu überprüfen, zu erleichtern oder durchzusetzen.

Eigentlich funktionieren die intelligenten Verträge von Ethereum wie die der Bitcoin-Blockchain, jedoch ohne die restriktive Währungsbeschränkung von Bitcoin. Zusätzlich zur Verwaltung von Vereinbarungen zwischen den Nutzern können die intelligenten Verträge von Ethereum als Multi-Signatur-Konten fungieren, die es ermöglichen, Geld auszugeben, wenn ein bestimmter Prozentsatz der Nutzer zustimmt, oder sie können dazu verwendet werden, Informationen über eine App zu speichern. Sie sind nicht auf den Finanzdienstleistungssektor beschränkt, was in der Zukunft ein großer Vorteil für die Blockchain von Ethereum sein könnte.

Die Begeisterung, die Ethereum umgibt, wird durch die Anzahl von Partnern und großen Namen unterstützt, die man versammeln konnte, um seine Blockchain zu testen. Die Enterprise Ethereum Alliance hat derzeit 200 Organisationen, die eine Version von Ethereums Blockchain in Demos, Pilot- und Kleinprogrammen testen. Dazu gehören einige sehr große Namen im Bankensektor, wie JPMorgan Chase, Credit Suisse, Scotiabank und Mastercard. Aber es schließt auch nichtfinanzielle Unternehmen wie Cisco Systems und den Öl- und Gasriesen BP (WKN:850517) ein. Insbesondere könnte BP in der Lage sein, die Blockchain-Technologie von Ethereum für die Plattformen zum Energiehandel zu nutzen. Damit könnte man dank schnellerer Prüfung und Abwicklung die Margen steigern.

Was Investoren von Ethereum beschäftigen sollte

Trotz dieser positiven Eigenschaften ist Ethereum bei weitem nicht perfekt. Alle konnten sehen, wie Ether-Token in den letzten fast zwölf Monaten um mehr als 8.900 % gestiegen sind, und sie wollen einfach nicht im Abseits stehen bleiben, während alle anderen Geld verdienen. Da ist also jede Menge Euphorie dabei.

Aber es gibt noch mehr, worüber man sich Sorgen machen muss, abseits der Emotionen. Es ist zum Beispiel unklar, welche Rolle diese Ether-Token in Zukunft spielen werden. Obwohl die Transaktionsgebühren in Ether-Token bezahlt werden, ist es den meisten Händlern völlig egal, ob sie Ether akzeptieren, und die Ethereum Foundation kümmert sich nicht wirklich darum, ob in Ether bezahlt wird. Dieser Mangel an Sichtbarkeit bei Händlern könnte ein Hindernis sein.

Darüber hinaus gibt es keine Garantie dafür, dass (1) Ethereum die bevorzugte Blockchain bei den Unternehmen wird, oder dass (2) die Blockchain schnell akzeptiert wird. Die Schwelle zur Entwicklung einer Blockchain ist recht niedrig, man braucht nur wenig Zeit und Geld für ein Team, das den Code programmiert. Darüber hinaus haben Investoren in der Vergangenheit neue Technologien wie Blockchain gerne überbewertet. Das soll nicht heißen, dass es sich dabei nicht um einen Game-Changer handeln wird, aber vielleicht nicht annähernd so schnell, wie es gerade scheint.

Letztlich bekommt man als Investor in Krypto-Währungen keinen tatsächlichen Gegenwert, bloß ein virtuelles Token. Man bekommt aber keinen Teil der Blockchain-Technologie, wo der wirkliche Wert liegt. Dies macht eine korrekte Bewertung von Ethereum nahezu unmöglich.

Ist Ethereum das Richtige für dich? Jetzt, wo du einen Überblick bekommen hast, liegt die Entscheidung wohl einfacher.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Mastercard und empfiehlt Cisco Systems.

Dieser Artikel von Sean Williams erschien am 21.12.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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