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Können Elektrofahrzeuge dem Öl-Biz gefährlich werden?

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Wie überall zu lesen ist, setzen sich Elektrofahrzeuge durch. Es ist mittlerweile so weit, dass viele Länder für die Zukunft Ultimaten gesetzt haben, an denen die letzten benzingetriebenen Fahrzeuge vom Stapel laufen sollen

Man kann sich ja vorstellen, was das für Öl-Unternehmen bedeutet. Vielleicht noch fünf oder zehn Jahre, aber dann dürfte sich alles in aller Deutlichkeit abzeichnen.

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Unter anderem haben Großbritannien und Frankreich für das Jahr 2040 eine Grenze gezogen, während Indien um ein Jahrzehnt ehrgeiziger war und 2030 als eigenen Termin festgelegt hat. Einige andere Nationen haben Ziele dafür, wie viele Elektrofahrzeuge jedes Jahr verkauft werden müssen, ohne dass sie dabei ein komplettes Verbot von Benzinern andenken – noch.

Und das ist schon wichtig. Immerhin machte der Straßenverkehr im Jahr 2016 45 % des weltweiten Ölbedarfs aus.

Das sollte man endlich mal Chevron (WKN:852552) oder ExxonMobil (WKN:852549) mitteilen, die beide in einem Dämmerzustand zu sein scheinen, zumindest öffentlich.

Erst neulich betonte Chevrons leitender Wirtschafter Adam Karson, dass derzeit nur rund 1 % des weltweiten Fahrzeugabsatzes Elektrofahrzeuge seien. Natürlich wäre das alles gut und schön, wenn deren Absätze nicht so schnell wachsen würden, wie sie es nun einmal tun – fast 40 % im Jahresvergleich in den USA.

Bis zum Jahr 2040 könnte ein Drittel aller Fahrzeuge auf der Straße elektrisch betrieben sein, wie eine Prognose von Bloomberg New Energy Finance besagt. Exxon hingegen glaubt, dass es nur etwa 6 % sein werden. Nach BNEFs Berechnungen würde dieser Anteil die Notwendigkeit hinfällig machen, 8 Millionen Barrel Öl pro Tag zu produzieren; im September 2017 waren das 84 % der US-amerikanischen Ölproduktion.

Das heißt aber nicht, dass die Ölkonzerne bis 2040 Zeit haben, um Lösungen zu finden.

Der Benzinverbrauch wird 2026 im Jahresvergleich schrumpfen, sagt das Energieberatungsunternehmen Woods Mackenzie (eine Tochtergesellschaft von Verisk Analytics). Das gibt der Ölindustrie neun Jahre Zeit, eine Alternative zu finden, um die sich abzeichnende Lücke zu füllen.

Wie weitermachen?

Was also können Ölproduzenten in Angriff nehmen?

Ein wichtiger Punkt für Unternehmen wie Chevron und ExxonMobil ist die Petrochemie, da die Nachfrage nach hochwertigen Kunststoffen weltweit steigt.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Kunststoffe, die von Branchen wie der Automobil-, Verpackungs- und Konsumgüterindustrie verwendet werden, ist Polyethylen. Und ein wichtiger Rohstoff für Polyethylen ist – ganz genau – Ethylen. Glücklicherweise für US-Energieproduzenten ist Ethan, das aus Erdgas gewonnen wurde, eine der Hauptquellen für Ethylen.

Die weltweite Gesamtproduktion von Polyethylen für 2018 wird voraussichtlich um knapp 100 Millionen Tonnen zurückgehen. Einige glauben jedoch, dass die Nachfrage bis 2026 über 120 Millionen Tonnen pro Jahr hinausgehen könnte.

Um diese Kluft zu überbrücken, müssen die großen Öl- und Gasunternehmen jetzt viel Geld ausgeben.

Chevron hat sich mit Phillips 66 (WKN:A1JWQU) bei einem Erweiterungsprojekt in der Region Houston zusammengeschlossen, das 6 Milliarden Dollar wert ist. Das Projekt umfasst zwei Polyethylen-Anlagen und einen Ethan-Gewinner, deren Inbetriebnahme durch den Hurrikan Harvey um einige Monate verzögert wurde. Zusammen werden die Anlagen in der Lage sein, 1 Million Tonnen Polyethylen pro Jahr zu produzieren.

Exxon hat seine Polyethylen-Produktionskapazität in Mont Belvieu erweitert, die Teil der 20 Milliarden Dollar ist, die Exxon in regionalen Expansionsplänen investiert hat. Dort wird seit dem 17. Oktober die bestehende Anlagenkapazität von 1,2 Millionen auf 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr erweitert.

Ansichten eines Fools

So sehr die großen Ölkonzerne Titanen bleiben wollen, die Zeiten ändern sich. Diese Entwicklung wird ein schönes Beispiel dafür sein, wie sich die Dinge zunächst langsam ändern, bevor sie sich im Handumdrehen dramatisch verändern.

Für Fools, die bereits in Ölproduzenten investieren oder es in Erwägung ziehen, ist es wichtig zu überlegen, wie das Management diese doch sehr nahe Bedrohung angeht. Gegenwärtig haben diese Giganten den Vorteil, dass sie sowohl Öl und Gas als auch deren Nebenprodukte produzieren. In einem Jahrzehnt oder zwei dürften wir uns mit vollkommen anderen Unternehmen beschäftigen. Lass dich nicht unvorbereitet erwischen.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Verisk Analytics.

Dieser Artikel von Taylor Muckerman erschien am 17.12.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Kollegen an der Diskussion teilnehmen können.



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