Lufthansa, RWE und Commerzbank: Dreimal Kursfeuerwerk, dreimal sehr unterschiedliche Aussichten
Lufthansa (WKN:823212) , RWE (WKN:703712) und Commerzbank (WKN: CBK100). Das sind die Namen der drei unwahrscheinlichen Gewinner des Jahres 2017. Die Aktienkurse aller drei Unternehmen sind im aktuellen Jahr zwischen 44 % und 143 % gestiegen.
Da sich das Jahr dem Ende neigt, sollten wir keine Zeit verlieren, einen Blick auf die Aussichten für das nächste Jahr zu werfen. Fangen wir am besten mit dem größten Gewinner an.
1. Lufthansa +143 % (Stand: 15.12.2017)
Die Lufthansa-Aktie ist in diesem Jahr mit großem Abstand DIE Nummer Eins im DAX. Der Hauptgrund dafür dürfte die gute finanzielle Performance sein. Insbesondere die finanzielle Basis hat sich wesentlich verbessert. Die Nettoverschuldung konnte bis Ende September um fast zwei Milliarden auf 0,5 Milliarden Euro verringert werden. Das gibt der Airline einen größeren finanziellen Spielraum.
Dieser Spielraum wird auch dringend benötigt, denn das Geschäft ist zyklisch. Momentan laufen die Geschäfte gut (und dank der Air Berlin-Pleite vielleicht in den nächsten Monaten noch besser), aber profitable Routen locken unweigerlich die ebenfalls starke Konkurrenz an, was früher oder später zu fallenden Preisen führen wird. Kommen dann noch externe Faktoren wie eine Naturkatastrophe oder Ähnliches hinzu, kann sich das Blatt schnell wenden. Angesichts des geringen Verhältnisses vom aktuellen Aktienkurs (29,88 Euro am 15.12.2017) zum Gewinn je Aktie von 3,98 Euro in den ersten neun Monaten des Jahres kann die Kursperformance wohl noch weiter anhalten, sofern die finanzielle Performance stimmt.
2. Commerzbank +73 % (Stand: 15.12.2017)
Die Nummer zwei im DAX ist in diesem Jahr die Commerzbank-Aktie. Der Grund für den starken Kurs sind aber anders als bei der Lufthansa nicht die guten Zahlen des Unternehmens. Es gibt zwar erkennbare Fortschritte bei der Umsetzung der Konzernstrategie, die das Unternehmen zu alter Stärke zurückführen soll, aber dennoch sind die Zahlen nach den ersten neun Monaten mehr als dürftig. Gerade einmal 8 Cent Gewinn je Aktie sind am Ende übrig geblieben.
Für die starke Performance gibt es aber trotzdem Gründe. Im Laufe des Jahres kamen mehrfach Gerüchte auf, dass eine Fusion mit der Deutschen Bank, oder eine Übernahme durch die französische BNP Paribas in Planung sei. Aus strategischer Sicht wären solche Fusionen sinnvoll, da der deutsche Bankensektor extrem zersplittert ist. Eine Fusion, die ein stärkeres, größeres Geldhaus zur Folge hat, könnte für alle Beteiligten von Vorteil sein. Aus diesem Grund sehe ich weitere Spekulationen auf die Commerzbank zukommen und damit Kurspotenzial für die Aktie.
3. RWE +44 % (Stand: 15.12.2017)
Die Dritte im Bunde ist die RWE-Aktie mit einem Anstieg von 44 % im bisherigen Jahresverlauf. Für den Versorger lief das Jahr bisher deutlich besser, als man es in den letzten Jahren gewohnt war. Damals schien es, als taumelte das Unternehmen von einer schlechten Nachricht zur nächsten. Das hat den Aktienkurs natürlich ordentlich beflügelt. Doch in den letzten Wochen zogen bereits erste dunkle Wolken auf, allein in der letzten Woche ist der Kurs um mehr als 10 % eingebrochen. Grund dafür war eine Gewinnwarnung der Tochter Innogy. Für das nächste Jahr ist das also bereits ein deutlicher Warnhinweis.
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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.