Kann Aurelius 2018 und 2019 seine Dividende erhöhen?
Die Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius (WKN:A0JK2A) geizt nicht gerne bei ihrer Dividende. Nach einem operativ hervorragenden Jahr können sich Investoren 2018 auf satte Ausschüttungen freuen.
Sind diese aber höher als 2017 und kann man 2019 noch einmal die Dividende erhöhen?
Nächstes Jahr wird eine Rekorddividende ausgeschüttet
Die Frage, ob nächstes Jahr die Dividende von Aurelius erhöht wird, ist ziemlich einfach zu beantworten. Solange der Vorschlag des Unternehmens selbst auch angenommen wird, gibt es im nächsten Jahr eine höhere Dividende für Aktionäre als in diesem Jahr, die darüber hinaus auch noch die höchste aller Zeiten sein wird.
Die Dividende soll von 4 auf 5 Euro angehoben werden, was zu dem Schlusskurs der letzten Woche einer Dividendenrendite von 8,8 % entspricht. Dabei gibt es aber zwei Dinge zu beachten. Erstens hätte Aurelius auch deutlich mehr ausschütten können. Noch kurz bevor der Dividendenvorschlag verkündet wurde, hatte die Baader Bank berechnet, dass der Verkauf der Studienkreis Gruppe zu einer Dividende in Höhe von 6,10 Euro hätte führen können. Das Management hat sich aber bewusst dazu entschieden, nicht einen gleich hohen Teil des Gewinns wie in der Vergangenheit an seine Aktionäre auszuschütten, sondern Rücklagen für die Dividenden der nächsten Jahre zu bilden.
Der zweite wichtige Aspekt ist, dass die in der Dividende enthaltene Basisdividende 2018 besonders stark angehoben werden soll. Sie soll von 1 auf 1,50 Euro steigen und somit den Aurelius-Aktionären eine gewisse Verlässlichkeit bieten. Die Basisdividende soll nach Möglichkeit Jahr für Jahr steigen und speist sich vor allem aus den laufenden Gewinnen der Portfoliounternehmen. Der Rest der Dividende besteht aus der Partizipationsdividende, mit der Aktionäre an circa der Hälfte der durch erfolgreiche Verkäufe erzielten Gewinne beteiligt werden.
2019 ist die Situation bereits weniger klar
Ob im Jahr 2019 die Dividende wieder gesteigert werden kann, ist dagegen weniger eindeutig. Zwar hat Aurelius wie erwähnt bewusst darauf verzichtet, gleich die ganzen üblichen Finanzmittel für den Dividendenvorschlag 2018 zu veranschlagen, aber das heißt noch nicht, dass 2019 genug Mittel für eine weitere Rekorddividende vorhanden sein werden.
Schließlich war das Geschäftsjahr 2017 gleich von zwei Rekordverkäufen geprägt und es dürfte schwierig werden, das im nächsten Jahr zu wiederholen. Aurelius gibt auf seiner eigenen Internetseite eine Aktienanzahl in Höhe von 30.769.944 an, was allerdings durch das laufende Aktienrückkaufprogramm nur ein Annäherungswert sein könnte. Schüttet man für jede dieser Aktien eine Dividende in Höhe von 5 Euro aus, entspricht das fast 154 Mio. Euro.
Am Ende des letzten Quartals besaß Aurelius über 570 Mio. Euro an liquiden Mitteln. Das heißt, dass rechnerisch nicht nur die Dividende im nächsten Jahr gedeckt ist, sondern rein theoretisch auch im Jahr darauf die Dividende wieder erhöht werden könnte.
Anleger sollten sich auf eine solche Rechnung aber nicht verlassen, denn Aurelius wird trotz gebildeter Rücklagen nicht einfach seine ganzen Finanzmittel in großen Schritten an die Aktionäre ausschütten wollen. Für eine erneute Erhöhung im Jahr 2019 müssten ziemlich sicher auch weitere große Verkaufserfolge erreicht werden. Aktuell ist es nicht sicher, dass dies passiert, aber auch eine Kürzung der Dividende 2019 heißt noch lange nicht, dass die Ausschüttung gemessen am aktuellen Kursniveau nicht wieder eine üppige Rendite bringen wird.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.