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Könnte ein Disney-Fox-Deal durchgehen?

Foto: The Motley Fool.

Seit Wochen brodeln die Gerüchte, dass Walt Disney (WKN:855686) Twenty First Century Fox (WKN:A1WZP6) übernehmen könnte — und heute Morgen wurden sie wahr. Disney sagte, dass es fast alle Vermögenswerte von Fox in einem 52,4 Milliarden US-Dollar umfassenden Deal erwerben würde. Diese Vereinigung würde Schockwellen durch die Medienindustrie senden und sowohl Streamer wie Netflix (WKN:552484) als auch Disneys On-Air-Rivalen wie CBS (WKN:A0HM1P), die NBC-Muttergesellschaft Comcast (WKN:157484) und Time Warner (WKN:A0RGAY) aufrütteln.

Gemäß den Bedingungen würde Disney alle Vermögenswerte von Fox übernehmen, mit Ausnahme von Fox News, dem FS1 FS2 und dem Big Ten Sportnetzwerk, Fox Business Network und dem Fox Broadcasting Network, zu dem auch lokale TV-Tochtergesellschaften gehören, die ein jüngst börsennotiertes Unternehmen bilden, das an seine Aktionäre ausgegliedert wurde.

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Mit anderen Worten, Disney, das bereits ESPN und die Filmstudios Walt Disney, LucasFilm, Pixar und Marvel besitzt, würde die 20th Century Fox Film- und Fernsehstudios sowie Fox Searchlight und Fox 2000 erwerben, darüber hinaus 22 regionale Kabelsportnetze, Fox’ Beteiligung an Hulu, die Disney eine 60%ige Kontrolle über den Streamer geben würde, sowie Kabelnetze einschließlich FX, FXX und National Geographic. Zusätzlich würde Disney die Beteiligungen an zwei internationalen TV-Giganten, Sky of Britain und Star of India, sein Eigen nennen.

Das  würde Disney beispiellose Marktmacht im Bereich Film und Kabelfernsehen geben. Darüber hinaus sucht das Unternehmen nach mehr Content, während es sich darauf vorbereitet, mehrere seiner eigenen Streaming-Dienste zu starten. Der erste, ESPN Plus, startet im kommenden Frühjahr.

Jedoch wird die Fusion wahrscheinlich einer genauen Prüfung durch die Regulierungsbehörden unterzogen werden, die das Vorhaben sogar blockieren könnten — wie es bereits beim AT&T und Time Warner der Fall war.

Eine wechselvolle Vergangenheit

Die Medien- und Kommunikationsbranche hat sich in den letzten Jahren bereits deutlich konsolidiert. Comcast schluckte NBC Universal; AT&T kaufte DirecTV; Time Warner Cable und Charter Communications, die Nr. 2 und Nr. 3 der Kabelversorger, fusinierten; und Verizon erwarb AOL und die Vermögenswerte von Yahoo!

Die Kombination zweier direkter Wettbewerber wie Disney und Fox ist ruft bekanntlich kartellrechtliche Bedenken hervor.

Im Jahr 2011 wurde die geplante Übernahme von T-Mobile durch AT&T, die den zweit- und viertgrößten Telekomanbieter des Landes zusammengelegt hätte, blockiert, als das Justizministerium aus kartellrechtlichen Gründen klagte.

Die Regierung Obama blockierte eine Fusion zwischen Comcast und Time Warner Cable, die damals die beiden größten Kabelgesellschaften waren. Während man unter der Regierung Trump erwartet hatte, dass man bei solcher Geschäftstätigkeit nachsichtiger wäre, zeigt der Fall AT&T-Time-Warner — das mehr ein vertikales Integrationsabkommen als ein Bindeglied zwischen Konkurrenten war –, dass das nicht der Fall ist. Trump hat auch vergangene Mediendeals wie den Kauf von NBCUniversal durch Comcast angegriffen, indem er die Machtkonzentration in den Händen weniger kritisierte und während des Wahlkampfes sagte, dass er dem ein Ende setzen wolle.

Auch wenn die Marktkonzentration in der Unterhaltungsindustrie für die Verbraucher möglicherweise nicht so problematisch ist wie in der Telekommunikationsbranche, so ist doch klar, dass der Disney-Fox-Deal dem Unternehmen in bestimmten Branchen beträchtliche Marktmacht verschaffen würde. ESPN dominiert bereits die Sportunterhaltung, da kein anderes Kabelunternehmen in der Lage war, eine ernsthafte Herausforderung darzustellen. Die 22 regionalen Sportarten von ESPN Fox würden es jedoch noch unbesiegbarer machen, zumal ESPN sich darauf vorbereitet, einen eigenen Streaming-Service zu starten. ESPN berechnet bereits jetzt die höchsten Beiträge. Mit noch mehr Kanälen unter seinem Dach wird das Unternehmen in der Lage sein, den Kabelanbietern und Kunden noch höhere Tarife in Rechnung zu stellen.

Ebenso gibt es nur sechs große Filmstudios in den USA, und Disney und Fox kontrollierten im vergangenen Jahr 40 % der Kinokartenverkäufe. Eine Fusion könnte es ermöglichen, den Bereich Kino zu stärken und die Talente, die für die Produktion von Filmen benötigt werden, besser zu kontrollieren.

Was kommt als nächstes?

Die Aussicht auf eine Fusion hat beide Aktien in die Höhe getrieben. Die Disney-Aktie ist seit Anfang November um 9,3 % gestiegen, während Fox 30,7 % zugelegt hat. Die Anleger sollten ihre Begeisterung jedoch etwas zurückhalten, da die Fusion erst einmal aufsichtsrechtlich geprüft werden muss.

Wenn die Fusion nicht durchgeht, müsste Disney laut Vertrag eine Auflösungsgebühr in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar an Fox entrichten, was in solchen Fällen üblich ist. AT&T zahlte T-Mobile 4 Milliarden US-Dollar, nachdem der Deal im Jahr 2011 geplatzt war. Eine andere Möglichkeit ist, dass nur einige Käufe blockiert werden würden, wie es die Federal Trade Commission getan hat, als sie ein abgespecktes Geschäft zwischen Walgreen und Rite Aid erzwang, obwohl das immer noch dazu führte, dass Walgreen Rite Aid eine Auflösungsgebühr von 325 Millionen US-Dollar zahlte.

Was auch immer geschieht, eine Verbindung zwischen Disney und Fox hat das Potenzial, die Regeln  der Medien- und Unterhaltungsindustrie neu zu schreiben. Die Anleger in diesem Sektor sollten genau hinschauen.

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The Motley Fool hält und empfiehlt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool empfiehlt Comcast.

Dieser Artikel wurde von Daniel Sparks auf Englisch verfasst und am 04.12.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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