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So macht sich Gazprom in Eurasien unabdingbar

Foto: Gazprom

Gazprom (WKN:903276) bekommt derzeit viel Aufmerksamkeit wegen der Kontroversen um das Großprojekt Nord Stream 2, das Europa bald mit zusätzlichen 55 Mrd. Kubikmetern Gas pro Jahr versorgen soll.

Deshalb wird schnell übersehen, dass der russische Energiegigant auch fleißig daran arbeitet, seine Position im Rest Eurasiens auszubauen. So will sich Gazprom in Eurasien als zentraler Energielieferant positionieren.

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Von Sibirien aus soll die halbe Welt beliefert werden

Gazprom ist eigentlich in einer sehr vorteilhaften Position, denn die ganze Welt will weg vom schmutzigen Öl und der noch schmutzigeren Kohle. Atomkraft scheint als Alternative wenig Interesse zu finden, und somit bleibt bis zum Durchbruch der Erneuerbaren nur noch Erdgas als bezahlbare und vergleichsweise eher umweltfreundliche Alternative.

Europa konnte sich lange Zeit ganz gut selbst versorgen, schließlich waren die Küsten vor Norwegen und Schottland sehr ergiebige Förderregionen. Dort lässt sich aber lange nicht mehr so viel finden wie früher, und Russland ist durch die geographische Nähe und gigantischen Förderkapazitäten eine logische Alternative. Dementsprechend verwundert es nicht, dass aus rein wirtschaftlicher Sicht viel dafür spricht, die erste Nord Stream-Pipeline um eine zweite zu erweitern und somit das Dilemma des europäischen Gasbedarfs zu lösen. Allerdings bleibt das Projekt politisch umstritten und noch ist nichts in trockenen Tüchern.

Da man sich nicht allein auf Europa verlassen will, investiert man auch kräftig in weitere Lieferkapazitäten. Im Geschäftsjahr 2017 fließen ganze 93 Mrd. Rubel in das Pipeline-Projekt TurkStream, das so schon bald die Türkei und dadurch auch wiederum Teile Europas mit russischem Gas versorgen wird.

Auch nach China werden die Kapazitäten mächtig ausgebaut. Deswegen wird das Chayandinskoje-Feld nördlich der Mongolei 2017 mit Investitionen in Höhe von 72 Mrd. Rubel ausgebaut. Damit das Gas von dort aus seinen Weg nach China findet, werden außerdem in diesem Jahr 212 Mrd. Rubel in das Pipelineprojekt Power of Siberia und weitere 102 Mrd. Rubel in die Amur-Gaspipeline gesteckt.

Im Herbst wurde damit gerechnet, dass bis Jahresende 1.300 von 3.000 Kilometern Pipeline fertig gestellt sein werden. Bereits im Dezember 2019 dürften die Erdgaslieferungen nach China beginnen. Die jährlichen Kapazitäten werden 38 Milliarden Kubikmeter Gas betragen, was aktuell einem von Gazprom berechneten jährlichen Bedarf Chinas in Höhe von 200 Mrd. Kubikmeter gegenübersteht. Da dieser mittelfristig auf 300 Milliarden Kubikmeter steigen soll, ist es nur logisch, dass bereits Power of Siberia 2 mit einer jährlichen Kapazität in Höhe von zusätzlichen 30 Mrd. Kubikmeter geplant ist.

Teure Projekte, aber einzigartige Marktstellung

Wie man sieht, hat Gazprom derzeit viele Projekte, in die es gleichzeitig investiert. Das kommt das Unternehmen auch ganz schön teuer. Wer auf den Cashflow achtet, sieht genau, dass derzeit wirklich große Summen fließen, um die Lieferkapazitäten in ganz Eurasien auszubauen.

Solche Investitionen bergen immer auch das Risiko, dass sie sich unter einem anderen Preisumfeld an den Rohstoffmärkten nicht oder nur kaum auszahlen. Gazprom geht also durchaus Risiken dabei ein, so viele Projekte zur gleichen Zeit voranzutreiben, es macht sich damit aber auch zu einem zentralen Akteur in der Energielandschaft ganz Eurasiens.

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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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