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Darum ist die Dialog Semiconductor-Aktie um weitere 19 % gefallen

Quelle: Getty Images.

„Zurück auf Los“: Seit Anfang 2015 hat die Aktie von Dialog Semiconductor (WKN:927200) zweimal den Versuch gestartet, von rund 30 Euro aus über die Marke von 50 Euro zu stürmen. Im ersten Fall war das gescheiterte Atmel-Abenteuer für den Rückgang verantwortlich und im zweiten sich verdichtende Gerüchte, dass Großkunde Apple (WKN:865985) bald sein eigenes Ding machen könnte, wodurch Dialog ziemlich verzichtbar würde. Jetzt, wo der Kurs zeitweise unter die 30 Euro abgetaucht ist, fragen sich natürlich viele Anleger, wie es weitergehen könnte.

Das ewige Damoklesschwert

Bereits während des gesamten kometenhaften Aufstiegs im Schlepptau von Apple (die Aktie gab es mal für einen halben Euro zu kaufen) war das Thema der Abhängigkeit stets im Fokus. Die Kundenbasis müsse diversifiziert werden, um einen potenziellen Absprung der Kalifornier abfedern zu können, hieß es. Bislang ist das nur in geringem Maße gelungen. Weiterhin ist keine andere Variable wichtiger, als das Wohl und Wehe dieser Kooperation.

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Schon das kleinste Gerücht, dass Apple für zukünftige Modelle weniger Chips bestellen könnte oder aktuell Absatzschwierigkeiten habe, bringt die Dialog-Aktie unter Druck. Diesmal war es ein Artikel der japanischen Wirtschaftspublikation Nikkei. Bereits im April gab es einen heftigen Absturz, als ähnliche Gerüchte herumgereicht wurden.

Mein Kollege Vincent kommentierte damals trefflich in einem Artikel darüber, dass man besser nicht in Aktien investieren sollte, die dermaßen zum Spielball von kaum beeinflussbaren Faktoren werden. Falsch wäre das sicherlich nicht gewesen.

Vieles bleibt noch unklar

Das Management von Dialog hat allerdings regelmäßig betont, dass die eigene Technologie nicht so einfach ersetzbar sei. Wer das versuchen würde, müsste sehr unverhältnismäßig große Ressourcen dafür investieren. Von Experten in einschlägigen Foren wird dieser Punkt heiß diskutiert, wobei auch die Frage aufkommt, warum die auf einem riesigen Geldberg sitzende Apple nicht einfach den ganzen Laden samt Patenten und Mitarbeitern für vielleicht 3 Mrd. Euro übernimmt.

Unklarheit herrscht auch weiterhin, wie groß der Anteil von Apple am Dialog-Umsatz heute noch ist. Zum Teil werden in der Presse Dreiviertel angegeben, was dem kompletten Mobile Systems-Segment entsprechen würde. Allerdings baut der Halbleiter-Konzern auch dort die Kundenbasis seit Jahren kontinuierlich aus, weshalb ich das für übertrieben halte.

Daneben wurden die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen signifikant gesteigert und zahlreiche Initiativen gestartet, um neue Wachstumsplattformen zu schaffen. Dazu gehören auch die vor Kurzem eingegangenen aussichtsreichen Allianzen mit der chinesischen Spreadtrum Communications (WKN:A0MVLK) und der amerikanischen Xilinx (WKN:880135). Zudem bringt die übernommene Silego Technology mit ihren innovativen software-konfigurierbaren Chips komplementäre Kunden und spannende Marktchancen ein.

In den 9-Monatszahlen war davon noch nicht viel zu sehen, was ein Grund darstellte, warum die Anleger nicht besonders begeistert waren. Auf den zweiten Blick war dort jedoch auch von Lageraufbau, einem gut gefüllten Auftragsbuch und dem Hochfahren von neuen bedeutenden Kundenprogrammen zu lesen. Von daher denke ich schon, dass Dialog auf dem richtigen Weg ist.

Der Ausblick für die Aktie

Auf dem jetzt wieder reduzierten Niveau von gut 30 Euro (30.11.) ist Dialog noch etwa 2,4 Mrd. Euro wert. Wenn das Schlussquartal so stark wie von Management und Analysten erwartet ausfällt, dann springt für das Gesamtjahr ein Nettogewinn von etwa 140 Mio. Euro heraus, was einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 entspricht.

Aber was ist, wenn wir den Blick weiter nach vorne richten? Nächstes Jahr wird nach meiner Einschätzung noch gar nichts mit Apple passieren, sodass zunächst mit einer weiteren Ergebnisverbesserung zu rechnen ist. Im schlimmsten Fall — und das ist keinesfalls sicher — bringt Apple im Laufe des Jahres 2019 die ersten bedeutenden Produkte auf den Markt, die ohne Dialog-Technik auskommen. Das wäre ein Schuss vor den Bug, aber bis Dialog ganz raus ist, würde es wahrscheinlich noch eine lange Zeit dauern.

Währenddessen hat Dialog Zeit, um alle anderen Standbeine so auszubauen, dass diese schrittweisen Rückgänge kompensiert werden können. Das heißt, selbst wenn sich die Gerüchte bewahrheiten, kann es gelingen, Umsatz und Gewinne zumindest einigermaßen konstant zu halten. Von daher glaube ich nicht, dass es mit der Aktie noch sehr weit nach unten gehen kann, zumindest wenn nicht noch zusätzliche Probleme auftreten.

Auf der anderen Seite ist natürlich auch das Potenzial nach oben erst mal begrenzt, solange das Management die Sorgen nicht ausräumen kann. Letztlich ist es also eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, bei der du zu zwei Schlüssen kommen kannst: „Hände weg von Spielbällen“ oder „Nutze die Unsicherheit der anderen“.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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