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Der Trend am Ölmarkt, den man auf dem Schirm haben muss

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Vor kurzem hat man in der Ölbranche die Quartalsergebnisse vorgelegt. Insgesamt lieferten die Ölgesellschaften solide Ergebnisse, wobei im Schieferbereich die Erwartungen trotz der Folgen von Hurrikans Harvey übertroffen wurden, und zwar durch die Bank: von Devon Energy (WKN:925345) über EOG Resources (WKN:877961) bis hin zu Marathon Oil (WKN:852789).

Was in diesem Quartal jedoch auffällig war, war nicht die gute Entwicklung dieser Unternehmen im aktuellen Marktumfeld, sondern die bemerkenswerte Veränderung in der Philosophie bei den Großen der Branche. Anstatt zu verkünden, wie schnell sie ihre Produktion steigern können, haben die meisten hervorgehoben, Renditen zu erwirtschaften. Das ist eine Veränderung, die in den kommenden zum rasanten Anstieg der Rendite führen kann.

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Nicht unbedingt eine neue Idee, aber sie genießt Prio 1

Eines der zentralen Themen bei den Konferenzen zum Q3 war die Bedeutung einer hohen Rendite auf das Kapital, das diese Unternehmen in neue Bohrungen steckten. Für einige Unternehmen war das nichts Neues. Bill Thomas, CEO von EOG Resources, z. B. erinnerte Investoren daran, dass sein Unternehmen schon immer für “disziplinierte, renditeorientierte Kapitalallokation” gehabt hätte. Daher hat sich die EOG auch entschieden, “nicht geduldig auf den Anstieg der Rohstoffpreise zu warten“, damit diese die Rentabilität steigern. Stattdessen hat man den Investitionshürdensatz neu definiert “und dann das Unternehmen so aufgestellt, um in einem Umfeld von niedrigen Rohstoffpreisen erfolgreich zu sein.“ In EOGs Fall stellt dies eine Rückgabehürde von 30% auf 40 Dollar Öl dar. Dann ging man das gesamte Inventar durch und fand die Bohrungen, die dieses Premium-Level an Rendite erreichen würden. Diese Standorte würden genug Aufwind geben, der für profitables Wachstum bei niedrigeren Ölpreisen notwendig ist.

Encana (WKN:798291) setzte ebenfalls seinen eigenen Premium-Rendite-Standard. Der ist so festgelet: eine Rendite von 35% bei einem Ölpreis von 50 Dollar. Währenddessen kauften andere Bohrunternehmen entweder Land an renditestarken Standorten oder hatten ihr Augenmerk auf Bohrungen in Gebieten, wo sie lukrative Renditen erzielen konnten.

Auch wenn viele Abbauunternehmen in der Vergangeneheit behauptet haben, sie würden vor allem für die Erträge schürfen, machten es viele in diesem Quartal klar, dass dieses Vorhaben jetzt Prio 1 genieße. Dave Hager, CEO von Devon Energy, stellte beispielsweise seine Vision 2020 “für das Unternehmen vor, das ein oberstes Ziel hat: für unsere Aktionäre attraktive, marktführende Renditen zu erzielen”. Hager merkte an, dass “das disziplinierte Streben nach Renditen bei Devon nicht neu ist“, dafür aber „die Vision 2020”. Marathon-Öl-Geschäftsführer Lee Tillman bemerkte, dass man nicht von der bisherigen Strategie abweichen werde. Heißt: Mehr Förderung, aber bei Ölpreisen von 50 Dollar in den Möglichkeiten bleiben.

Neuausrichtung der Incentives

Viele dieser Unternehmen sprechen jedoch nicht nur von Renditen, weil das heutzutage eben alle tun. Vielmehr gehen sie mit ihrem renditeorientierten Ansatz einen Schritt weiter, als sie es von ihrer Mission her behaupten, indem sie ihn an die Kompensation binden. Das hat man bei EOG Resources seit der Gründung getan, und Thomas sagt, dass EOG Resources eine “transparente Anreizstruktur hat, die auf Renditen basiert und die das gesamte Unternehmen durchzieht.“ Eine Struktur, die auch die Konkurrenz interessant findet.

Tillman von Marathon Oil sagte, dass er nach dem Feedback von Investoren “voll und ganz davon ausgehe, dass er sowohl die Renditekennzahl als auch die Kennzahl pro Aktie in unsere Vergütungsstruktur integrieren werde.” Hager von Devon erklärte auch, dass das Unternehmen beabsichtige, “die Einbeziehung renditeorientierter Maßnahmen in unsere Vergütungen für das kommende Budget 2018 zu diskutieren.“ Hager betonte dabei, dass Devons Ansatz “im Gegensatz zu dem historischen Verhalten der Branche, das Wachstum aggressiv auf Kosten der Aktionäre zu verfolgen, stehen würde.“

Dieses historische Verhalten, das Hager erwähnt, hat die Branche erst ins Schlamassel geführt. Viele Unternhemen haben einfach weitergefördert, auch als die preise einstürzten. Der Grund war darin zu suchen, dass man das Management oft Wachstumsmetriken vergütete. Da jedoch viele Unternehmen diese falschen Anreize in den Hintergrund rücken, sind die Unternehmen weniger geneigt wüst drauflos zu bohren und sind eher bereit, Kapital bereitzustellen, das den Aktionärswert steigert.

Dieser neue Ansatz sorgt auch dafür, dass Abbauunternehmen anderes mit ihren Aktionären kommunizieren. So hat Encana an seinem Investorentag letzten Monat nicht das Wachstum in der Produktion eigens hervorgehoben. Eines der Ziele des aktualisierten Fünfjahresplans war, den Cashflow um eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 25% zu steigern. Außerdem merkte die Firma, dass diese Strategie die nächsten fünf Jahre 1,5 Milliarden Dollar freien Cashflow erzeugen würde, falls Öl bei durchschnittlich 50 Dollar pro Barrel bliebe. Man muss also nicht das Geld in gesteigerte Produktion stecken. Das ist wichtig, denn der höhere Cashflow sollte für die Investoren von Encana einen Mehrwert schaffen – nicht die dem zugrunde liegende Fördermenge.

Ran ans Geld!

Schieferförder-Unternehmen haben Jahre damit verbracht, dem Wachstum hinterherzujagen, was den Investoren mehr Schaden als Nutzen zugefügt hat. Diese Tage scheinen jedoch vorbei zu sein, da immer mehr dort gebohrt wird, wo hohe Renditen warten und nicht bloß ein hohes Wachstum versprochen wird. Es ist eine philosophische Neuausrichtung, die am Ende große Dividenden zahlen könnte. Außerdem wird so sichergestellt, dass nicht zu viel Öl den Markt schwemmt und so die Preise in den Keller schickt. Diese beiden Faktoren könnten den Investoren von Schieferunternehmen in den kommenden Jahren hohe Renditen sichern.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel von Matthew DiLallo erschien am 18.11.17 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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