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280 Millionen Gründe, nicht in Ethereum zu investieren

Foto: Ethereum.org

Der Aktienmarkt war historisch ein großartiges Instrument, um Wohlstand zu messen. Auf lange Sicht haben Aktien im Jahr durchschnittlich 7% Gewinn gemacht, wenn man die Dividenden reinvestiert. Anleihen, Öl, Gold und sogar Immobilien haben da inflationsbereinigt nicht mithalten können.

Das Jahr der Kryptowährungen

Aber 2017 haben Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum diese Ordnung über den Haufen geworfen. Der Gesamtwert der mehr als 1.200 digitalen Währungen ist von 17,7 Milliarden US-Dollar zu Beginn des Jahres auf mehr als 192 Milliarden US-Dollar gestiegen (Stichtag 12. November). Das ist ein Gewinn von fast 1.000 % in etwas mehr als zehn Monaten.

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Vorreiter waren Bitcoin und Ethereum. Bitcoin ist mit einer Marktkapitalisierung von 95 Milliarden US-Dollar mit Abstand die größte Kryptowährung. Ethereum hingegen ist seit Jahresbeginn um fast 3.700 % im Wert gestiegen. Bitcoins Wachstum basiert auf der Größe, dem Vorteil, als erstes da gewesen zu sein, und der Tatsache, dass ein paar große Händler die virtuelle Währung akzeptieren. Ethereums heißes Wachstum hingegen fußt auf dem Potenzial seiner Blockchaintechnologie. Die Enterprise Ethereum Alliance umfasst momentan mehr als 150 Organisationen. Darunter sind auch ein paar sehr bekannte Unternehmen, die Versionen der Ethereum-Blockchain im Finanz-, Produktions- und Energiesektor in verschiedenen Größenordnungen testen.

Ethereum ist aufgrund seiner “Smart Contracts” so einzigartig. Dies sind Computerprotokolle, die in der Blockchain gespeichert sind und die Ausführung, Verifizierung und Durchsetzung eines Vertrages unterstützen. Mit anderen Worten, sie bieten finanziellen Supply-Chain-Abläufen und Compliance-Prozessen eine sichere und effiziente Möglichkeit. Da so viele Unternehmen die Ethereum-Blockchain testen, könnte diese die erste Wahl in der Finanzindustrie werden.

Große Gewinne gehen mit großen Risiken einher

Obwohl das auf dem Papier vielleicht gut aussieht und man kaum Argumente gegen einen Gewinn von fast 3.700 % in diesem Jahr findet, birgt das Investieren in virtuelle Währungen wie Ether (der digitale Token von Etherem) große Risiken. Wie groß sind sie? Wie wäre es mit 280 Millionen US-Dollar.

CNBC berichtete, dass ca. 280 Millionen Ether (das sind ca. 1 % aller verfügbaren Ether) vorletzte Woche durch einen Fehler in einem Wallet von Parity eingefroren wurden. Laut einer Sicherheitsmitteilung von Parity vom 7. November ermöglichte die Lücke Nutzern, den Code zu ändern und sich als Besitzer von Wallets einzutragen, die nicht ihnen gehörten. Schlimm wurde es, als ein Nutzer das Wallet löschte und damit den Code löschte. So wurden fast 280 Millionen US-Dollar an Ether eingefroren. Seitdem können Nutzer ihre virtuelle Währung nicht mehr aus dem Wallet abheben. Und es ist nicht klar, ob es eine Lösung für dieses Problem geben wird. Würde dies auf dem Aktienmarkt passieren? Unwahrscheinlich.

Dies ist nicht der einzige Grund, warum es fragwürdig ist, in Ether zu investieren. Bereits im Juli hatte Parity bekannt gegeben, dass Hacker Zugang zu einigen der Nutzer-Wallets erlangt hatten und 32 Millionen US-Dollar an Ether stehlen konnten. Parity nannte einen Fehler in der Multisignaturtechnologie des Wallets als Grund. Das ist also schon das zweite Mal in vier Monaten, dass die Nutzer durch eine Schwäche bedroht waren.

Und ich bin noch nicht fertig. Am 21. Juni 2017 stürzte der Etherpreis auf der GDAX-Kryptobörse innerhalb einer Sekunde von 319 US-Dollar auf nur 0,10 US-Dollar (im Ernst, zehn Cent). Ein paar Minuten später erholte er sich wieder. Laut GDAX senkte eine große Verkaufsorder den Preis zunächst auf 224,48 US-Dollar. Dadurch wurden ca. 800 Stop-Loss-Orders ausgelöst. Zunächst wollte GDAX den betroffenen Nutzern keine Entschädigung zahlen. Aber nach ein paar Tagen schlechter Presse änderte die Börse ihre Meinung, blieb jedoch bei der Ansicht, dass die Software korrekt funktioniert hat.

Kryptowährungen haben noch weitere mögliche Probleme

Diese drei Geschichten beschreiben einige der Probleme von Ethereum, die in den letzten paar Monaten aufgetreten sind. Aber es gibt noch weitaus größere Sorgen bei digitalen Währungen.

Das größte Problem, und der Grund, warum digitale Währungen vermieden werden sollten, ist, dass sich die meisten Investoren auf das Potenzial als Währung konzentrieren. Aber der wahre Wert liegt in der zugrunde liegenden Blockchain-Plattform. Sein Leben allein mit Bitcoin zu bestreiten, ist ziemlich schwierig. Und Ether werden nur von einem großen Einzelhändler akzeptiert: Overstock.com.

Selbst wenn sich Investoren auf das Richtige konzentrieren würden, die Blockchain, dann ist es schwer zu sagen, wie viel die Blockchaintechnologie wirklich wert ist oder wie schnell sie eingesetzt wird. Wenn wir zurückschauen und uns andere bahnbrechende Technologien anschauen, 3D-Druck und auch den Business-to-Business-Commerce, hatten Investoren immer die Geschwindigkeit überschätzt, mit der sich die Technologie durchsetzt. Ich denke, dass sich das auch bei der Blockchain wiederholt. Es könnte also noch eine ganze Weile dauern, bis sie sich in unserem Alltag bemerkbar macht.

Auch die Regulierung bleibt eine kritische Sorge. Selbst wenn CME Group plant Bitcoin-Futures anzubieten, was gut für Bitcoin und dessen Akzeptanz als Anlage förderlich ist, könnten andere Länder Bitcoin blockieren. Sowohl Südkorea als auch China haben ICOs (Initial Coin Offerings) verboten. China geht sogar noch einen Schritt weiter und kündigte die Schließung bestehender Kryptowährungsbörsen an.

Trotz der starken Gewinne, die wir bei Bitcoin und Ethereum gesehen haben, könnten sie ganz einfach verschwinden.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 16.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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