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Bitcoin ist übrigens in den letzten fünf Monaten dreimal gecrasht

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Foto: Getty Images

Wenn wir als Anleger 10, 20, 50 oder gar 100 Jahre zurückblicken, hätten wir es schwer, einen Vermögenswert mit einer langfristig konsistenteren Rendite zu finden als Aktien. Jeder einzelne Rohstoff und sogar die Inflation bei den Immobilienpreisen können mit den langfristigen jährlichen 7 % der Börse nicht mithalten.

Aber 2017 war ein anders. Virtuelle Währungen wie Bitcoin und Ethereum haben den Aktien die Schau gestohlen, und das aus gutem Grund. Bis zum 13. November war Bitcoin um mehr als 560 % gestiegen, während Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, in rund 10 1/2 Monaten um fast 3.850 % gestiegen war. Diese Art von Gewinnen werden oft über Jahrzehnte oder während eines ganzen Lebens erzielt, die digitale Währungen in weniger als einem Jahr geliefert haben.

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Was treibt diese enormen Renditen der Kryptowährungen an?

Eine Mischung aus greifbaren und emotionalen Katalysatoren scheint in diesem Jahr für einen guten Teil der Gewinne verantwortlich zu sein.

So sind die Anleger beispielsweise von dem Potenzial für Blockchain, dem digitalen und dezentralen Ledger, das Transaktionen ohne Finanzintermediär wie eine Bank erfasst, begeistert. Die Blockchain ist das, was den meisten virtuellen Währungen zugrunde liegt, einschließlich Bitcoin und Ethereum, und es wird davon ausgegangen, dass es die Zukunft der Peer-to-Peer- und Business-to-Business-Transaktionen sein wird, wenn man seine Sicherheit berücksichtigt. Da Blockchain in der Regel Open Source ist, ist es praktisch unmöglich, die aufgezeichneten Daten zu ändern, ohne von jemand anderem im Netzwerk entdeckt zu werden.

Die Blockchain hat auch von der Bereitschaft einiger Markenunternehmen profitiert, die Technologie in kleinen und Pilotprojekten testen. Die Enterprise Ethereum Alliance hat mehr als 150 Unternehmen, die eine Version der Blockchain von Ethereum getestet haben. Bitcoin wurde im Sommer in zwei getrennte Währungen aufgeteilt, Bitcoin Cash und Bitcoin. Damit möchte man vor allem Unternehmenskunden ansprechen

Der fallende US-Dollar ist für die digitalen Währungen positiv. Die Schwäche des US-Dollars sorgt in der Regel dafür, dass die Anleger sich nach sicheren Vermögenswerten umsehen. Traditionell investieren sie in Gold, da es seit Jahrhunderten als Währung benutzt wird und relativ knapp ist. Da Bitcoin jedoch Protokolle hat, die die Zahl der abgebauten Münzen auf 21 Millionen beschränken, wird es auch als endliche Ressource und Wertspeicher angesehen.

Emotionale Faktoren, wie z. B. nichts verpassen zu wollen, ist ein weiterer Grund, warum diese virtuellen Währungen aufgeblüht sind. Da institutionelle Anleger meist davor zurückschreckten, in Bitcoin und/oder Ethereum zu investieren, ist es der hochemotionale Kleinanleger, der für die Festsetzung des Preises einer Kryptowährung verantwortlich ist.

Ein gutes Jahr, aber alles andere als perfekt

Wenngleich es kaum Argumente dagegen gibt, dass es für Bitcoin ein großartiges Jahr war, war es bei weitem nicht perfekt. Tatsächlich haben Anleger mit schwachem Magen möglicherweise ihr Mittagessen mehr als einmal verloren, als Bitcoin im  Juni seine wilde Achterbahnfahrt begann.

Laut Bloomberg hat Bitcoin in den letzten fünf Monaten drei wichtige Korrekturen erfahren, die die virtuelle Währung in den letzten fünf Monaten als Bärenmarkt qualifiziert hätten.

Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli verlor Bitcoin im Laufe eines Monats 38 % seines Wertes. Der Rückgang resultierte aus der Sorge um die bereits erwähnte Aufspaltung. Bis Mitte Juni glaubten die Anleger, dass ein Konsens über die Zukunft der Bitcoin-Blockchain erzielt werden könnte, der eine solche Spaltung vermeiden würde. Der erforderliche Konsens von 80 % wurde jedoch nie erreicht, was dazu führte, dass die Bitcoin aufgespaltet wurde.

In nur wenigen kurzen Wochen von Anfang bis Mitte September verlor Bitcoin nach beunruhigenden Nachrichten aus China 40 % seines Wertes. Das Land, das ein Krypto-Währungsbergbau-Mekka gewesen war, kündigte an, dass es alle ICOs stoppen werde und bezeichnete sie als Brutstätte für Betrug. Südkorea folgte bald mit einer ähnlichen Maßnahme. China hat zur Kenntnis genommen, dass es auch die heimische Kryptowährungbörse schließen wolle. Das Gefühl den Investoren wohl nicht besonders gut.

Schließlich hat Bitcoin letzte Woche 29 % seines Wertes verloren, nachdem das SegWit2x-Upgrade abgeblasen wurde. Ähnlich wie im Juni/Juli glaubten auch die Bitcoin-Investoren, dass ein Konsens über die Zukunft ihrer Blockchain erzielt werden würde.

Diese Volatilität ist etwas, woran sich Bitcoin-Investoren schon fast gewöhnt haben.

Für Bitcoin wird es vielleicht schwieriger werden

Trotz dieser gravierenden Korrekturen bleibt der Optimismus um Bitcoin hoch. Bis zum Jahresende soll die Liquidität von Bitcoin auf der Futures-Handelsplattform der CME Group (WKN:A0MW32) verbessert werden, indem institutionelle Investoren ins Boot geholt werden. Damit soll auch die Volatilität verringert werden.

Aber es könnte auch das Gegenteil bewirken. Die Einführung von Futures ermöglicht es Anlegern, erstmals gegen Bitcoin zu wetten, was ein noch größeres Abwärtsrisiko bedeuten könnte. Die Bitcoin-Pessimisten haben gespannt auf die Gelegenheit gewartet, gegen Bitcoin zu wetten, weshalb die CME Group so sehr darauf gedrängt hat, Bitcoin-Futures bis Ende des Jahres an die Börse zu bringen. Die CME Group sollte auf jeden Fall einer der Gewinner sein, aber ich kann nicht dasselbe für die Investoren von Bitcoin sagen.

Erhöhte Vorschriften rund um Bitcoin sind auch nicht unbedingt ein Gewinn. Während die Regulierung von Bitcoin hilft, sie als Währung zu validieren, können Regulierungen wie China sie genauso leicht aus lukrativen Märkten verdrängen.

Darüber hinaus besteht die Sorge, dass die Leute gar nicht wissen, in was sie investieren. Der wahre Wert von Bitcoin beruht auf ihrer Blockchain, die nur für diese Anwendung gesehen wenig wert ist. Mein Verdacht ist, dass Neulinge dies nicht wissen und sich eher auf das Zahlungspotential als auf die Blockchain-Plattform als die eigentliche Wertquelle konzentrieren. Das könnte ein großer Fehler sein, vor allem bei Bitcoins Blockchain, die möglicherweise weniger wert ist als die von Ethereum mit integrierten Smart Contracts.

Obwohl die Bitcoin-Investoren Abwärtsschwankungen vorher überlebt haben, glaube ich nicht, dass dieses eine Tendenz ist, die langfristigen bestehen könnte.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 14.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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