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Besserer Kauf: Nordex oder Siemens?

Rebalancing
Foto: Getty Images

Siemens (WKN:723610) und Nordex (WKN:A0D655) sind zwei große Player auf dem Gebiet der Windkraftanlagen. Da hören die Gemeinsamkeiten allerdings auch schon wieder auf. Siemens ist ein großer Mischkonzern, der neben den genannten Windrädern auch andere Industrieanlagen und Softwareprodukte anbietet. Vor wenigen Monaten wurde die Siemens Windradsparte mit der spanischen Gamesa zu einem gemeinsamen Unternehmen fusioniert, an dem Siemens aber die Mehrheit hält. Nordex hingegen ist komplett auf das Windkraftgeschäft spezialisiert. Lässt sich anhand dessen vielleicht sagen, welches Unternehmen ein geeigneterer Kauf sein könnte? Finden wir es heraus!

1.Geschäftsmodell

Nordex ist ein Spezialist im Bau von Windkraftanlagen. Momentan verdient das Unternehmen einen Großteil seines Geldes mit dem eigentlichen Bau der Anlagen. In den letzten Jahren hat jedoch der Servicebereich an Bedeutung gewonnen, der sich mit der Wartung der bereits installierten Anlagen beschäftigt. Dieser Teil des Geschäftes ist deutlich lukrativer und insbesondere stabiler als die Produktion, da Wartungsverträge über lange Zeiträume abgeschlossen werden und damit über Jahre konstante Einnahmen versprechen.

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Siemens hingegen ist deutlich breiter aufgestellt. Insgesamt besteht der Konzern aus acht unabhängigen Geschäftsbereichen, die jeweils Umsätze in Milliardenhöhe generieren und profitabel sind. Das bringt den Vorteil mit sich, dass Schwierigkeiten in einem Bereich nicht gleich zu Schwierigkeiten des Konzerns als Ganzes werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Bereiche gleichzeitig in Probleme geraten, dürfte eher gering sein.

Hier hat Siemens also gerade in der aktuellen Lage hoher Wettbewerbsintensität auf dem Markt für Windräder die bessere Ausgangsposition.

2. Bewertung

Sehen wir uns daher zuerst einmal die Geschäftszahlen von Siemens an. Im letzten Geschäftsjahr, das bei Siemens bis Ende September läuft, wurde ein Gewinn je Aktie von 7,44 Euro erwirtschaftet. Momentan liegt der Kurs bei 117,20 Euro je Aktie (10.11.2017). Daraus ergibt sich also ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,75. Für das nächste Jahr wird zudem ein Ergebnis in ähnlicher Höhe erwartet, was bedeutet, dass der knallharte Wettbewerb Siemens als Konzern nicht viel anhaben kann.

Im Fall von Nordex ist die Bewertung nicht ganz so einfach. Die Ergebnisse schwanken teils sehr stark und insbesondere in den letzten Quartalen hatte das Unternehmen mit starkem Gegenwind zu kämpfen, der die Ergebnisse belastet hat. Doch schauen wir uns einfach mal die nackten Zahlen an.

Im letzten Geschäftsjahr konnte ein Gewinn von 1,03 Euro je Aktie erzielt werden. Auf den ersten Blick scheint die Aktie also spottbillig zu haben zu sein, denn der aktuelle Kurs liegt bei 7,37 Euro (10.11.2017). Damit beträgt das KGV lediglich 7,2. Würde man nun Nordex als Ganzes kaufen und sich den kompletten Gewinn in jedem Geschäftsjahr auszahlen lassen, dann hätte man seine Investition bereits nach wenig mehr als sieben Jahren wieder zurückgezahlt bekommen.

Wie bereits erwähnt ist es aber nicht ganz so einfach. Schauen wir uns die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr an, sieht die Lage bereits ganz anders aus. In den ersten sechs Monaten ist der Gewinn je Aktie gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 60 % auf nur noch 0,23 Euro eingebrochen.

Gehen wir nun davon aus, dass der Gewinn für das gesamte Geschäftsjahr ebenfalls um 60 % einbricht, würde ein Gewinn von grob 0,40 Euro je Aktie übrig bleiben. Damit liegt die Bewertung bereits wieder beim Achtzehnfachen des Jahresgewinns. Eine konkrete Prognose vom Unternehmen selbst gibt es dazu aber nicht. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres in Verbindung mit der Tatsache, dass das Management sich nicht in der Lage sieht, überhaupt eine Prognose, die über das Jahresende hinausgeht, zu veröffentlichen, verheißen nichts Gutes.

Der Gewinner lautet: Siemens

Angesichts der Tatsache, dass das Siemens-Geschäftsmodell auf einer viel breiteren Basis steht und der Konzern solide Ergebnisse in Verbindung mit einem aus meiner Sicht nicht übertriebenen KGV vorweisen kann, macht die Wahl für mich einfach. Eine Investition in Nordex ist aus meiner Sicht momentan ein reines Glücksspiel, da es nahezu unmöglich ist, einzuschätzen, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nordex.



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