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Überraschung! Airbus hat Geld verbrannt. (Ja, schon wieder)

Foto: The Motley Fool.

Die Investoren hatten Airbus (WKN:938914) und Boeing (WKN:850471) bereits vergeben, dass sie vor drei Monaten ihre Gewinnerwartungen nicht erfüllt hatten. Und dieses Vertrauen in Airbus wurde vorletzte Woche bestätigt, als der Flugzeughersteller in seinem dritten Quartalsbericht sowohl bei Umsatz und Gewinn über den Erwartungen lag.

Die Aktie reagierte mit einem Sprung um 4,4 % nach oben. In der letzten Woche ist dieser Kursgewinn aber wieder geschmolzen, und die Aktie ist wieder dort, wo sie vor dem Quartalsbericht stand.

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Das sagte Airbus

Die neusten Finanzzahlen zeigten einen Umsatz von 50,8 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2017. Das ist eine Steigerung von unter 1 % im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn lag bei 1,5 Milliarden US-Dollar. Die operative Gewinnmarge lag bei 3 %. Auf eine einzelne Aktie heruntergerechnet betrug der verwässerte Gewinn je Aktie 2,92 US-Dollar.

Das Umsatzwachstum von weniger als 1 % zeigt, dass das Geschäft nicht gerade hervorragend lief. Aber die Situation sollte sich bald bessern. Das Management sagte in seinem Bericht, dass es dieses Jahr Neubestellungen in Höhe von 59,9 Milliarden US-Dollar aufgenommen hat. Das ist mehr als genug, um den Umsatz, den es verzeichnet hat, zu ersetzen. Und das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsatz liegt bei 1,18 seit Jahresbeginn.

Der Auftragsbestand des Unternehmens steht nun bei mehr als 1,11 Billionen US-Dollar und wartet darauf, abgearbeitet zu werden. Es stimmt zwar, dass Airbus 2017 weniger Bestellungen einfahren konnte als noch 2016, und dass der Auftragsbestand in den letzten neun Monaten geschrumpft ist. Allerdings bedeutet dieser große Auftragsbestand auch genug Spielraum.

Rechtliche Probleme

Aber warum ist die Aktie in letzter Zeit abgeschmiert? Eine Antwort ist das Risiko. Airbus erinnerte seine Aktionäre bei der Veröffentlichung der Zahlen daran, dass britische und französische Behörden wegen „möglicher Probleme bei Airbus“ ermitteln. Außerdem scheint Airbus erneut Probleme mit dem U.S. Department of State (Außenministerium) zu haben, hinsichtlich des Absatz 130 der US International Traffic in Arms Regulation (ITAR). Zwar sind die Details unbekannt, aber es scheint so, als ob die beiden rechtlichen Probleme damit zu tun haben, dass Airbus Mittelsmänner bezahlt hat, die ihm beim Verkauf von Flugzeugen im Ausland geholfen haben.

Und der Gewinn ist auch ein Problem

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass Airbus das dritte Quartal in Folge einen negativen Cashflow verzeichnete. Das besorgt mich mehr als die rechtlichen Dinge. Wenn man die Investitionen mit einbezieht, scheint es, als ob Airbus dieses Jahr 5 Milliarden US-Dollar negativen Freie Cashflow hatte. Und das bei einem Nettogewinn von 2,2 Milliarden US-Dollar seit Jahresbeginn.

Das muss kein Problem darstellen, wenn es nicht in so krassem Widerspruch zum Rivalen Boeing stehen würde. Airbus hat eine Historie, geringe oder negative Cashflows zu verzeichnen, selbst wenn es einen Gewinn erzielt hat. S&P Global Data bestätigt, dass Boeing seit 2009 jedes Jahr Milliarden US-Dollar an Freie Cashflow generiert hat. Seit 2010 steigen auch die Gewinne. Airbus hingegen verzeichnete 2013 einen negativen Cashflow (1,5 Milliarden verbrannt). 2014 war er mit 14,5 Millionen US-Dollar leicht positiv und schwenkte 2015 wieder in den negativen Bereich (36 Millionen US-Dollar).

Im Jahr darauf sah es so aus, als ob Airbus die Kurve gekriegt hat. Der freie Cashflow betrug damals 1,4 Milliarden US-Dollar. Auch für 2017 sieht die Vorhersage vielversprechend aus. Ohne Übernahmen und Kundenfinanzierung sollen die Zahlen ähnlich wie 2016 sein. So wie die Dinge im Moment laufen, habe ich allerdings nur wenig Vertrauen darin, dass die Zahlen am Ende dieses Jahres schwarz sein werden.

Sollte nicht etwas vollkommen dramatisches bis Ende Dezember passieren, dann sieht es so aus, als ob Airbus das schöne Geld, welches es letztes Jahr verdient hatte, dieses Jahr wieder ausgegeben hat.

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The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und am 10.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

 



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