Quartalsbericht von NVIDIA: Was man am Donnerstag beachten sollte
NVIDIA Corporation (WKN:918422) meldet am Donnerstag, den 9. November, nach Börsenschluss die Ergebnisse für das dritte Quartal 2018.
Der Grafik-Chip-Spezialist ist ein führender Anbieter von künstlicher Intelligenz (AI). Die Erwartungen der Investoren sind daher zweifellos sehr hoch, da das Unternehmen ein starkes vierteljährliches Umsatz- und Gewinnwachstum verzeichnete.
Die Aktie von NVIDIA erreichte am Freitag einen neuen Höchststand und hat von 2017 bis Freitag satte 96,1 % erreicht, während der S&P 500 bei 17,5 % lag.
Hier ist ein Blick auf die Erwartungen an NVIDIA, und worauf sich die Investoren beim Quartalsbericht am Donnerstag konzentrieren sollten.
Die Zahlen: Ein schwieriger Vergleich
Hier sind die Ergebnisse der Vorperiode sowie die Wall-Street-Schätzungen, die als Richtwerte zu verwenden sind:
Kennzahl | Ergebnisse von Q3 2017 | Konsensschätzung der Wall Street für Q3 2018 | Wachstumsprognose der Wall Street (im Jahresvergleich) |
Umsatz | 2,0 Milliarden USD | 2,36 Milliarden USD | 18 % |
Bereinigter Gewinn pro Aktie | 0,83 USD | 0,94 USD | 13,3 % |
Datenquellen: NVIDIA und Yahoo! Finance.
Die Wachstumserwartungen der Analysten für das Quartal sind im Vergleich zu NVIDIAs Entwicklung in letzter Zeit bescheiden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen der Umsatz des Unternehmens um 56 %, verglichen mit dem ersten Quartal um 48 %. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg im Vergleich zu Q2 um 91 % und im Vergleich zu Q1 um 85 %.
Die Erwartungen sind gedämpft, da NVIDIA gerade erst begonnen hat, sich zu den sehr harten Vorjahresvergleichen zu behaupten. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017 wurden die Grafikprozessoren (GPUs) des Unternehmens, die auf der damals neu eingeführten Pascal-Architektur basieren, für Anwendungen im gesamten Unternehmensbereich, einschließlich Gaming, AI-Computing im Rechenzentren, selbstfahrende Autos und Virtual Reality (VR) eingesetzt.
Auch wenn einige Analysten in letzter Zeit ihre Erwartungen an NVIDIA erhöhen, glaube ich, dass NVIDIA die Erwartungen wieder toppen wird.
Rechenzentren
Das Rechenzentrum ist NVIDIAs zweitgrößte Marktplattform nach Umsatz, hinter Gaming und vor professioneller Visualisierung und Auto. Es ist auch die bei weitem am schnellsten wachsende Plattform, die von Jahr zu Jahr wächst und das Potenzial hat, letztendlich das größte Segment des Unternehmens zu werden. So hat sich dieses Geschäft im letzten Quartal entwickelt:
Zeitraum | Umsatz | Veränderung im Jahresvergleich | Veränderung im Quartalsvergleich | Prozentsatz des Gesamtumsatzes |
Q2 2018 | 416 Millionen USD | 175 % | 2 % | 18,7 % |
Datenquelle: NVIDIA.
Organisationen aller Art nutzen immer mehr die künstliche Intelligenz, und NVIDIAs GPU-basierter Ansatz für Deep Learning hat sich zu einem bevorzugten Ansatz für AI entwickelt. (Deep Learning ist ein Zweig der künstlichen Intelligenz, der es sich zum Ziel gesetzt hat, menschliche Denkprozesse nachzuahmen.)
In diesem Quartal sollten wir einen gewissen Nachholbedarf für Plattformen sehen, die auf Volta basieren – der neuesten GPU-Architektur des Unternehmens, die für Deep-Learning-Anwendungen optimiert und wesentlich leistungsfähiger als die Pascal-Architektur ist. Der magere Anstieg des letzten Quartals um 2 % gegenüber dem Vorquartal spiegelt wahrscheinlich wider, dass einige Kunden den Kauf von weniger leistungsfähigen Produkten aufgeschoben haben, weil sie auf die Volta-Produkte warteten, als NVIDIA zu Beginn des zweiten Quartals Volta und seinen Tesla V100-Beschleuniger für Rechenzentren vorstellte.
Gaming
Die größte NVIDIA-Plattform nach Umsatz entwickelte sich im letzten Quartal wie folgt:
Zeitraum | Umsatz | Veränderung im Jahresvergleich | Veränderung im Quartalsvergleich | Prozentsatz des Gesamtumsatzes |
Q2 2018 | 1,186 Millionen USD | 52 % | 15 % | 53,2 % |
Datenquelle: NVIDIA.
Das Segment Gaming verzeichnete in den letzten Quartalen ein lebhaftes Wachstum, das auf NVIDIAs Einführung der Pascal-GPU-Architektur im Mai 2016 zurückzuführen ist. Ein solides Wachstum erwarten die Investoren vermutlich von der weiteren Einführung der Pascal-basierten GeForce-Karten. Die Spieler hatten gute Gründe, ihre Grafikkarten zu aktualisieren, da einige Blockbuster-Titel wie Activisions Destiny 2 und Call of Duty: WWII sowie Star Wars Battlefront 2 von Electronic Arts vor Kurzem auf den Markt kamen oder in Kürze auf den Markt kommen werden.
Die Quartalszahlen sollten zeigen, wie gut sich NVIDIA gegen die Konkurrenz von Advanced Micro Devices wehrt, die in diesem Sommer ihre hoch angepriesene Vega-Karte auf den Markt gebracht hat. NVIDIA hat hier etwas zu verlieren, da das Unternehmen laut Jon Peddie Research einen Marktanteil von 70,6 % im zweiten Quartal gegenüber dem 29,4-Prozent-Anteil von AMD hatte.
Auto
Zeitraum | Umsatz | Veränderung im Jahresvergleich | Veränderung im Quartalsvergleich | Prozentsatz des Gesamtumsatzes |
Q2 2018 | 142 Millionen USD | 19 % | 1 % | 6,4 % |
Datenquelle: NVIDIA.
Im vergangenen Frühjahr profitierte das Auto-Geschäft von NVIDIAs Umstieg auf selbstfahrende Fahrzeuge, als es mit der Auslieferung seiner DRIVE PX 2 AI Computing-Plattform begann. Zahlreiche Autohersteller – darunter Toyota, Tesla, Audi, Mercedes-Benz und Volvo – nutzen die Plattform bereits oder kündigten kürzlich an, dass sie die Plattform bald in ihren autonomen Fahrzeugen nutzen werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt dürfte das Wachstum “nur” stabil bleiben, da die DRIVE PX 2-Plattform noch nicht in viele Serienfahrzeuge integriert ist – ich glaube, die Plattform ist in allen Tesla-Fahrzeugen und im 2018er A8 von Audi zu finden. Was Tesla betrifft, gab CEO Elon Musk bei der Telefonkonferenz des Unternehmens letzte Woche an, dass es Änderungen in Teslas Hardware-Strategie für autonomes Fahren geben könnte, sodass es einige negative Nachrichten für NVIDIA geben könnte.
Kryptowährungen
Die steigenden Preise für Kryptowährungen haben der OEM-Kategorie (Original Equipment Manufacturer) von NVIDIA Rückenwind gegeben, die anwendungsspezifische GPUs für den Abbau von Kryptowährungen verkauft. Die Gaming-Plattform hat auch einen Schub erfahren, da einige Leute GeForce GTX-Karten für das Minen von solchen Coins gekauft haben.
NVIDIA-Gründer und CEO Jensen Huan sagte anlässlich des Quartalsberichts, dass er davon ausgeht, dass diese Anwendung für die GPUs des Unternehmens wachsen und “ziemlich groß werden wird”.
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The Motley Fool besitzt Aktien von und empfiehlt Activision Blizzard, Nvidia und Tesla. The Motley Fool empfiehlt Electronic Arts.
Dieser Artikel wurde von Beth McKenna auf Englisch verfasst und am 06.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.