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3 Foolishe Meinungen zur Tesla-Aktie

Tesla Auto in Kurve Tesla-Aktie
Foto: Tesla

Tesla (WKN:A1CX3T) polarisiert und dominiert nach wie vor die mediale Berichterstattung. Während die Papiere von dem einen oder anderen Kritiker als unprofitable Geldentwertungsmaschine regelrecht zerrissen werden, freuen sich andere über ständig steigende Kurse und neue Hochs.

Wir haben daher das turbulente Thema Tesla zum Anlass genommen, um drei unserer Autoren zu ihren Meinungen zu befragen. Herausgekommen ist dabei gewiss ein Sammelsurium an verschiedenen Sichtweisen, die wohl stellvertretend für jedwede sachlich geführte Diskussion stehen können.

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Tesla, das zweischneidige Schwert

Vincent Uhr: Analysten werden in der Regel dafür bezahlt, eine ganz konkrete Meinung zu haben. Bei Tesla hingegen muss ich ehrlich sagen, dass ich diese noch nicht fix beziffern kann.

Zum einen sehe ich natürlich das große Potenzial, das in den ambitionierten Ideen von Musk schlummert. Diese hätten natürlich prinzipiell das gewisse Etwas, um den ganzen Automobilmarkt, ja möglicherweise sogar die gesamte Mobilität der Menschheit zu revolutionieren. An Plänen und Visionen mangelt es im Hause Tesla wahrlich nicht.

Zum anderen vernehme ich natürlich auch die aktuellen Meldungen, die Tesla gegenwärtig noch von sich gibt. Zwar kann das Unternemen grundsätzlich steigende Absatzzahlen liefern, dennoch wurden ebenso des Öfteren Prognosen nach unten revidiert und zu optimistische Absatz- sowie Produktionsziele bislang so manches Mal verfehlt und in der Folge weiter nach hinten geschoben. Das streut natürlich das eine oder andere grobe Salzkorn in so manche offen klaffende Tesla-Wunde. Kritischen Stimmen verleiht das selbstverständlich Auftrieb.

Und in Anbetracht dieser Gegensätze gönne ich mir gegenwärtig noch den Luxus, Tesla von der Seitenlinie aus zu beobachten. Interessant ist die Tesla-Story allemal, und viele treue Investoren dürften sich angesichts der letztjährigen Kursgewinne zurecht im Recht sehen. Ich werde aber noch auf das Einhalten von realistischen Prognosen warten, ehe ich die Tesla-Aktie für mein Portfolio in Erwägung ziehe.

Aber ich bin mir sicher, dass meine Foolishen Kollegen Marlon und Thomas hier ein wenig konkreter werden, oder?

Große Unsicherheit und großes Potential

Marlon Bonazzi: Ich besitze Tesla-Aktien. Als die Aktie im letzten Jahr immer wieder zu relativ tiefen Kursen gehandelt wurde, habe ich ordentlich zugegriffen. Dabei bin ich mir aber absolut bewusst, dass es keineswegs in trockenen Tüchern ist, dass Tesla ein große Zukunft vor sich hat.

Beim Investieren geht es aber gar nicht darum, immer richtig zu liegen, sondern vor allem darum, was passiert, wenn man richtig liegt. Ich denke über Tesla ähnlich, wie Amazon-Gründer Jeff Bezos über Investments denkt: „Wenn du eine zehnprozentige Chance hast, deinen Einsatz zu verhundertfachen, solltest du diese Wette jedes Mal eingehen.“

Teslas Konkurrenz könnte noch aufholen, obwohl sie derzeit weder bewiesen hat, dass sie attraktive Elektroautos produzieren kann, noch dass sie Teslas Vorsprung in den Batterieherstellungskosten einholen kann. Tesla könnte sich ebenso die Zähne an der Massenproduktion ausbeißen oder nie profitabel werden. Wenn solche Szenarien eintreten, dann ist die heutige Bewertung einfach zu hoch, um gute oder überhaupt positive zukünftige Renditen zu erwarten.

Es könnte aber auch anders kommen und Tesla erfüllt sein Potential. Tesla könnte als führender und hochprofitabler Hersteller von Elektroautos einen jährlichen Absatz von mehreren Millionen Autos haben, eine Taxiflotte aus selbstfahrenden Teslas könnte gigantische Umsätze einbringen und zusammen mit SolarCity könnte Tesla die Energielandschaft revolutionieren. Es muss nicht einmal jedes dieser Szenarien eintreffen, um Tesla in Zukunft viel wertvoller als heute zu machen, weswegen ich mich derzeit persönlich eher auf die großen Chancen als auf die ebenfalls große Unsicherheit konzentriere.

Schulden, Schulden, Schulden

Thomas Brantl: Ich gebe ja zu, dass Tesla ein paar Eigenschaften mitbringt, die mir als Investor gut gefallen. Da wären zum einen der charismatische und visionäre CEO Elon Musk. Aber auch die Kombination aus E-Autos, Solarzellen und selbst produzierten Batterien finde ich sehr spannend. Trotzdem lasse ich die Finger von Tesla.

Einer der Gründe für meine Vorsicht bei der Tesla-Aktie sind die hohen Schulden. So hat man in den ersten neun Monaten diesen Jahres knapp 325 Millionen US-Dollar für Zinsen bezahlt, das sind knapp 4 % des gesamten Umsatzes! Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren nur knapp 134 Millionen US-Dollar für Zinszahlungen fällig geworden. Da die Zinssätze nicht signifikant gestiegen sind, ist klar: Der Schuldenberg ist geradezu explodiert!

Man kann das sicher mit der Einführung des Model 3 begründen. Da hier scheinbar aber noch längst nicht alles nach Plan läuft (Musk selbst spricht von der Produktionshölle), könnte es durchaus sein, dass die Kosten hierfür weiter in die Höhe schießen. Und damit auch die Zinszahlungen.

Da Tesla immer noch rote Zahlen schreibt, wächst der Schuldenberg auch ohne diese Unsicherheit schon ungebremst weiter. Das alles ist mir ehrlich gesagt viel zu riskant. Klar könnte der Masterplan von Musk aufgehen und Aktionäre viel Geld mit der Aktie von Tesla verdienen. Genauso gut könnten aber Probleme in der Produktion, der Qualität oder externe Faktoren wie steigende Zinsen Tesla schnell in eine bedrohliche, finanzielle Schieflage bringen.

Meine Foolishe Meinung zur Tesla-Aktie fällt daher negativ aus: Tesla-Aktien werden sich so schnell nicht in meinem Depot wiederfinden!

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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Vincent Uhr besitzt keine der erwähnten Aktien. Marlon Bonazzi besitzt Aktien von Tesla. Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tesla.



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