Warum der Wert von Royal Dutch Shell im Oktober um 10 Milliarden US-Dollar gestiegen ist
Was passiert ist
Die Aktien der Royal Dutch Shell (WKN:A0D94M) sind im Oktober um 4,5% gestiegen. Das hört sich nicht nach einem riesigen Betrag an, bis man es in Dollar betrachtet. Diese Steigerung ist das Äquivalent einer Zunahme der Marktkapitalisierung des integrierten Ölmultis um 10 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich dazu fiel die Aktie des Konkurrenten Chevron um mehr als 1% und ExxonMobil legte im Monatsvergleich nur um 1,5% zu. Diese Entwicklung ist jedoch die Fortsetzung eines Trends, denn Shell hat sich das ganze Jahr überdurchschnittlich entwickelt.
Na und?
Interessant ist, dass es im vergangenen Monat nicht viel Neues gab, was die Preisentwicklung von Shell so begünstigen hätte können. Seit Juli und August ist Shell allerdings auf Trab. Diese solide Entwicklung besteht aus zwei Teilen. Erstens ist Öl ungefähr seit diesem Zeitpunkt allgemein gestiegen. Shell ist ein Rohstoffunternehmen, also tragen die Energiepreise einen großen Teil zur Kursentwicklung bei.
Aber zweitens, und vielleicht noch wichtiger, scheint Shell gut zu funktionieren. So hat es zum Beispiel wesentliche Fortschritte bei seinen Zielen zur Schuldenreduzierung gemacht, die durch den Verkauf von Vermögenswerten vorangetrieben werden. Der Ölriese hat auch seine Rendite auf das eingesetzte Kapital deutlich verbessert. Diese wurde in den letzten Jahren durch teure Fehlschläge, wie eine jetzt eingeschränkte Bohrung in der Arktis, verringert. Das Unternehmen verzeichnete auch starke Ergebnisse für das zweite Quartal, die Mit-Fool Tyler Crowe damals als “Aufdrehen des Cashflow-Hahns” beschrieb.
Da Shell Anfang November Gewinne verbuchen sollte und die Ölpreise im Monatsverlauf auch steigen sollten, kauften die Anleger die Aktien wahrscheinlich in Erwartung weiterer guter Nachrichten. Der Ölgigant hat dann auch die Erwartungen erfüllt und am 2. November solide Zahlen vorgelegt.
Und nun?
Zu Beginn des Jahres sah die Shell-Aktie aus, als sei sie eine gute Mischung aus Wertaktie und Ertragsaktie. Doch die Aktie hat sich 2017 bisher gut entwickelt. Die Rendite liegt immer noch bei rund 5,7 %, aber bei der Bewertung ist Shell nicht annähernd so attraktiv. Auch mit diesem Wissen könnten Einkommensinvestoren noch bereit sein, einen angemessenen Preis für diese soliden Erträge von Shell zu zahlen, das im Augenblick so gut läuft. Allerdings solltest du nicht denken, dass du ein Schnäppchen machst, nur weil die Rendite so hoch ist.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Reuben Gregg Brewer auf Englisch verfasst und wurde am 06.11.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.