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Drei falsche Gründe, Snap jetzt zu kaufen

Quelle: Media Kit Snap Inc.

Snap (WKN:A2DLMS) hatte dieses Jahr einen IPOs vorgelegt, über den viel geredet wurde – was aber nicht notwendigerweise gut ist. Denn dem Unternehmen wurde vorgeworfen, dass das Interesse von Werbepartnern schwindet. Außerdem weht eine steife Brise von Facebooks (WKN:A1JWVX) Instagram entgegen. Folge: Die Aktie verlor seit der Emission 40 % an Wert.

Aber vielleicht sind das nicht genügend Signale, um dich von der Aktie fernzuhalten. Solltest du überlegen zuzuschlagen oder deine Position zu vergrößern, dann habe ich hier mal drei Gründe verfasst, wegen der du genau das nicht tun solltest.

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Snapchat ist bei jungen Menschen beliebt

Von Anfang an waren Anleger davon begeistert, dass Snapchat extrem beliebt bei Millennials und noch jüngeren Leuten ist. So berichtete beispielsweise eMarketer, dass Snapchat in den Altersgruppen 12 bis 17 und 18 bis 24 beliebter als Instagram ist. Das ist schön, weil diese ja die Altersgruppen sind, die Werbepartner besonders schätzen.

Aber das ist für Snap auch ein Problem. Erstens haben nur 7 % der Werbepartner auch Anzeigen in Snapchat geschaltet – und es gehen Gerüchte rum, nach denen einige davon das Interesse an der Plattform verlieren.

CNBC berichtete schon im August, dass „das Interesse der Marken bestenfalls stagniert“, und zwar aus einer ganzen Reihe an Gründen. Darunter die fehlende Messbarkeit und mangelndes Verständnis für das Funktionieren der Plattform.

Noch schlimmer: Im Artikel stand auch, dass viele Partner lieber auf Instagram aktiv sind. Warum auch nicht? Instagram ist enorm beliebt und sehr stabil – mehr dazu später.

Ein weiteres Problem: Die Anzahl der täglich aktiven Nutzer (daily active users, DAUs). Die DAUs sind bei Snapchat im Q2 mit 21 % schön – aber nicht großartig – im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, aber eben nur 4 % im Vergleich zum Q1. Das sollte eigentlich zu diesem Zeitpunkt viel schneller voran gehen, wenn man bedenkt, wie jung das Unternehmen noch ist.

Snap ist bei jungen Menschen also sehr beliebt, aber es ist überhaupt nicht abzusehen, ob man die Nutzerbasis vergrößern und die Werbepartner auf der Plattform halten kann.

Snapchat ist einzigartig

Wer schon einmal die App benutzt hat, weiß, dass sie anders ist als der Rest der Social-Messaging-Apps. Andererseits scheinen diese Features nicht besonders schwer zu kopieren sein.

Vor einem Jahr noch hat Instagram das Feature „Stories“ vorgestellt, was im Grunde eine Kopie von Snapchat ist. Seitdem hat Instagrams Nutzerzahl rasant zugelegt. Snapchat hatte Ende Q2 173 Millionen DAUs, Instagram Stories zum gleichen Zeitpunkt über 200 Millionen DAUs.

Instagram hat da nicht einfach aufgehört. Man hat gleich noch weitere Ideen von Snapchat kopiert, darunter Location Filter, Augmented-Reality-Sticker und die Möglichkeit, eigene Sticker zu entwerfen.

Das ist alles sehr schlecht für Snap, weil man sich neue Sachen ausdenken muss, um Instagram zu enteilen. Aber selbst dann dürfte es für Instagram ein Leichtes sein, diese zu kopieren.

Ein Analyst hat sich mal positiv geäußert

Einige Investoren waren Anfang Oktober richtiggehend begeistert von Snap und haben dafür gesorgt, dass der Aktienpreis an einem einzigen Tag 11 % steigen konnte. Grund: Stephen Ju von Credit Suisse hat sein Kursziel von 17 Dollar auf 20 Dollar angehoben, weil er größeres Nutzerwachstum in den USA bemerkt hatte.

Es ist natürlich sinnvoll, dass man sich immer wieder darüber informiert, was die Experten so denken und meinen. Aber 11 %? Das erscheint mir so, als würden sich die Anleger viel zu sehr auf eine einzelne Meinung stützen. Und das ist natürlich gefährlich, ist es doch genau so einfach einen Analysten zu finden, der da eher pessimistisch unterwegs ist.

Beispiel: Gerade mal eine Woche nach der Mitteilung von Credit Suisse hat BTIG Research verlauten lassen, dass man das Unternehmen Snap schon im April als „Sell“ hätte einstufen sollen.

„Da die Aktie in den vergangenen sechs Monaten 28 % gefallen ist, hätten wir eine Verkaufsempfehlung geben sollen“, teilte Rich Greenfield von BTIG Research mit.

Wenn man also seine eigenen Entscheidungen von den Launen der Analysten abhängig macht, ist das nicht unbedingt der Weg zum Erfolg. Viel besser ist es, selber Nachforschungen anzustellen und daraufhin zu entscheiden.

Fazit

Snap kann sich immer noch als gutes Langzeit-Investment herausstellen. Aber Stand jetzt hats das Unternehmen noch was zu beweisen. Vielleicht sind deine Gründe in Snap zu investieren besser als die hier angeführten. Trotzdem bitte auf der Hut sein. Snap muss zeigen, dass man Werbepartner bei Laune halten, wachsen und langfristig Instagram auf Distanz halten kann.

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Dieser Artikel von Chris Neiger erschien am 6.11.2017 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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