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Immer mehr Finanzgurus und Investmentfirmen wettern gegen Bitcoin

Foto: The Motley Fool

Die Börse ist traditionsgemäß jener Ort, an dem man investieren sollte, wenn man sich reich in den Ruhestand verabschieden möchte. Mit einer durchschnittlichen Rendite von langfristig 7 %, inklusive der Reinvestition der Dividende, haben Anleger die Möglichkeit, ihr Geld etwa einmal pro Jahrzehnt – oder zumindest ein paar Mal im Laufe ihres Lebens – zu verdoppeln. In letzter Zeit jedoch ist die Buy-and-Hold-These durch das Aufkommen von Kryptowährungen wie Bitcoin in Frage gestellt worden.

Bitcoin hatte zu Jahresbeginn noch einen Kurs von 1.000 US-Dollar, stieg vor Kurzem aber auf über 6.100 US-Dollar und erreichte damit einen Gewinn von mehr als 500 % im Jahresvergleich. Die Nummer zwei der Kryptowährungen, Ethereum, die die zweitgrößte digitale Währung nach Marktkapitalisierung ist, schoss seit Jahresbeginn um unglaubliche 3.600 % nach oben. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um Gewinne von ungefähr zehn Monaten, für die der S&P 500 Jahrzehnte gebraucht hat.

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Warum hat sich Bitcoin im Jahr 2017 so gut entwickelt?

Dieser Anstieg ist auf eine Vielzahl von realen und emotionalen Faktoren zurückzuführen.

Auf der materiellen und fundamentalen Seite der Gleichung sind die Anleger wirklich begeistert von dem Potenzial der Blockchain, die Transaktionen erfasst, ohne dass eine Bank als Vermittler fungieren muss. Blockchains sind meistens Open-Source-Netzwerke, was auch bedeutet, dass eine Änderung der aufgezeichneten Daten unmöglich sein könnte, ohne dass jemand anderes es bemerkt. Das könnte Blockchain zu einer der sichersten Zahlungsplattformen machen, weshalb Finanzdienstleister besonders davon begeistert sind.

Auch der US-Dollar zeigte sich zuletzt außerordentlich schwach, was wahrscheinlich auf die Unsicherheit zurückzuführen ist, die mit den politischen Reformen in Washington verbunden ist. Während ein schwächerer Dollar die US-Exporte ankurbeln könnte, sind es schlechte Nachrichten für die Anleger, die Bargeld halten. Normalerweise suchen die Investoren die Sicherheit des Goldes, da es jahrhundertelang als Währung gedient hat. Ferner ist Gold eine endliche Ressource. Die Protokolle für Bitcoin beschränken jedoch die Zahl der Coins auf 21 Millionen, sodass auch Bitcoin einen begrenzten Rohstoff darstellt. Mit anderen Worten scheinen einige Investoren Bitcoins lieber als Gold zu kaufen, wenn der Dollar fällt.

Weniger konkret betrachtet haben die Emotionen der Anleger wahrscheinlich eine wichtige Rolle beim Aufstieg von Bitcoin gespielt. Nur wenige institutionelle Unternehmen sind mit dem Handel von Bitcoin befasst und überlassen ihre Preise dem Kleinanleger, der leichter von Emotionen beeinflusst wird.

Ist Bitcoin verloren?

Aber egal, wie hoch Bitcoin steht oder wie volatil die Kryptowährung auch sein mag, eines ist klar: Es gibt ein wachsendes Konsortium von Finanzgurus, die sie nicht mögen. In der vergangenen Woche haben drei weitere Gurus dargelegt, warum man Bitcoin meiden sollte.

Prinz Alwaleed Bin Talal

Der Saudi-Milliardär Prinz Alwaleed hielt sich im Gespräch mit CNBC nicht zurück:

Es macht einfach keinen Sinn. Dieses Ding ist nicht reguliert, es ist nicht unter Kontrolle, es ist nicht unter Aufsicht [einer Zentralbank]. Ich glaube nicht an diese Sache. Ich glaube, es wird eines Tages implodieren. Ich glaube, das ist wie bei Enron.

Für diejenigen, die sich vielleicht nicht erinnern, Enron war vor 16 Jahren der größte Konkurs in der Geschichte als Folge eines massiven Buchhaltungsbetrugs.

Der “Wolf der Wall Street”

Jordan Belfort, der vielleicht besser als “Wolf der Wall Street” bekannt ist, weil er Ende der 1990er Jahre als Börsenmakler Geld zu verdienen versuchte, hat ebenfalls Bitcoin und ICOs schlecht gemacht. Ein ICO ist wie ein Aktien-Börsengang, außer dass es sich in diesem Fall um eine virtuelle Währung handelt, und die Investoren keinen wirklichen Anteil an einem realen Geschäft erhalten.

Belfort teilte die jüngste Meinung von Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, dass Bitcoin Betrug wäre: “Es ist der größte Betrug aller Zeiten, ein solch riesiger, gigantischer Betrug, der uns allen noch um die Ohren fliegen wird. Es ist weit schlimmer als alles, was ich je getan habe”, sagte Belfort der Financial Times.

UBS

Innerhalb der letzten Tage erhielten wir auch Kommentare von UBS (WKN:A12DFH), das sich bei Bitcoin sehr bärisch zeigte. Während die Investmentbank positiv auf die Blockchain und ihre langfristigen Aussichten gestimmt war, glaubt sie, dass Bitcoin eine Blase wäre.

Die UBS-Analysten haben dies mit freundlicher Genehmigung von Business Insider erklärt:

Man sagt, dass es Jahre braucht, bis sich die wirklichen Vorteile davon materialisieren werden. Das relativ hohe Handelsvolumen von Kryptowährungen im Vergleich zu beschränkten Einsatzformen in der realen Welt legt nahe, dass viele Käufer einfach nur spekulieren und die Kryptowährungen gar nicht nutzen möchten, um wirkliche Transaktionen abzuschließen.

Der fundamentale Wert ist sehr schwer zu bestimmen, da im Gegensatz zu einer regierungsgestützten Währung keine Kryptowährung durch eine Realwirtschaft unterstützt wird. Ein Anstieg auf das 20-fache in nur zwei Jahren ohne fundamentale wirtschaftliche Daten im Hintergrund führt zwangsläufig zu einer Blase.

Müssen diese Warnhinweise beachtet werden?

Unabhängig davon, ob du glaubst, dass der Kommentar von diesen Finanzgurus Gewicht hat, werfen sie ein ziemlich zentrales Argument auf, wenn es um Investitionen in Bitcoin geht: die Debatte um die Zahlungsplattform und die Blockchain.

Nur wenige Experten würden argumentieren, dass die Blockchain nicht faszinierend ist. Niemand weiß, wie schnell sich die Technologie in die Finanzdienstleistungs- oder Energiewirtschaft integrieren lässt oder wie viel diese Technologie tatsächlich wert ist, aber es gibt definitiv großes Interesse daran.

Dennoch Interessieren sich die meisten Investoren bei Bitcoin nur für die Zahlungsmöglichkeiten, was wie ein Fehler erscheint. Die Währung selbst hat keine Unterstützung, die ihr einen greifbaren Wert verleiht, und der Versuch, von Bitcoin zu leben, wäre angesichts dessen, wie wenige Händler sie akzeptieren, fast unmöglich. Die hohe Volatilität durch die Präsenz so vieler Kleinanleger und lange Abwicklungszeiten bei Transaktionen könnten es Bitcoin erschweren, Marken- und Einzelhändler anzuziehen.

Wie die Geschichte gezeigt hat, überbewerten und überschätzen Investoren immer wieder den Einsatz neuer Technologien. Selbst wenn Bitcoin überleben sollte, würde es Jahre dauern, bis es zu einer akzeptierten Zahlungsmethode wird und die Blockchain auch im Massenmarkt eingesetzt werden kann.

Mit anderen Worten: dieser Fool tendiert dazu, sich der wachsenden Skepsis der Finanzwelt gegenüber Bitcoin anzuschließen.

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The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 31.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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