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Bitcoin-Futures kommen: Was Anleger jetzt wissen müssen

Bitcoins
Foto: Getty Images

Wie sich bereits abgezeichnet hat, steht nun fest, dass in Kürze Futures auf Bitcoin handelbar werden. Das wird den Markt für die wichtigste Kryptowährung verändern und auch die Bitcoin Group (WKN:A1TNV9) dürfte davon betroffen sein.

Darum gehts

Die amerikanische Derivatebörse der CME Group (WKN:A0MW32), das Gegenstück zur Eurex Exchange der Deutschen Börse (WKN:581005), wird noch in diesem Jahr Bitcoin Futures im geregelten Handel zulassen, nachdem sie bereits seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit dem Bitcoin-Group-Konkurrenten Crypto Facilities einen vielbeachteten Bitcoin-Referenzkurs publiziert.

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Außer, dass die Amerikaner ein gutes Geschäft mit dem Modethema machen wollen, geht es nach Aussage von CME-Chef Terry Duffy darum, Markttransparenz herzustellen und Möglichkeiten zur Risikoübertragung zu schaffen.

Na und?

Das heißt, dass an das System angeschlossene (professionelle) Börsenteilnehmer in Zukunft beispielsweise die Lieferung von 10 Bitcoins zum fixen Preis von 60.000 US-Dollar mit Stichtag 15. Juni 2018 bestellen können. Eine Gegenpartei macht die fixe Zusage, bis dahin entsprechend zu liefern und hofft dabei, dass sie diese zwischenzeitlich günstiger einsammeln kann.

Somit wird es wohl erstmals möglich, auf das Platzen der vielbeschworenen Blase zu spekulieren. Der Haken dabei: Das Verlustrisiko ist bei reinen Future-Geschäften unbegrenzt. Wenn man sieht, wie der Kurs in der Vergangenheit sich immer wieder vervielfachte, dann muss man mit allem rechnen.

Schließlich ist auch zu beachten, dass der Markt von den Hintermännern von Bitcoin künstlich verknappt werden könnte. Wenn in einer solchen Situationen eine größere Anzahl von Händlern sich noch eindecken muss, dann kann es zu einem extremen sogenannten Short Squeeze kommen.

Bei liquiden Aktien machen diese Stichtags-Effekte meist nicht allzu viel aus, vielleicht mal 5 oder 10 %. Aber die 10 Bitcoins könnten am 15. Juni 2018 durchaus 600.000 oder 6 Millionen US-Dollar wert sein, wenn es hart auf hart kommt. Von daher bin ich gespannt, wie sich die Future-Preise einpendeln werden. Wer mag solche Risiken übernehmen und zu welchen Konditionen?

Nicht ohne ist auch die Lage für den „Besteller“: Denn selbst wenn für ihn das Verlustrisiko auf den vereinbarten Preis begrenzt ist, finde ich schon heftig, daran zu denken, dass im schlimmsten Fall für die Übergabe einer Handvoll dann wertlosen Bitfolgen der Gegenwert eines Luxusautos in Dollarnoten auf den Tisch gelegt werden muss. Wird statt einer „physischen“ Lieferung ein Barausgleich angewendet, dann wird der Bitcoin-Referenzkurs zum Stichtag herangezogen, was auf das Gleiche herauskommt.

Und jetzt?

Auch wenn man den Erfindungsreichtum der Finanzdienstleister nicht unterschätzen sollte, wird es für Privatanleger vermutlich zunächst nur die Option geben, auf weiter steigende Kurse zu setzen und zwar nicht direkt an der Derivatebörse der CME, sondern über Zertifikate und ETFs, die auf Basis dieser Futures von hiesigen Emittenten geschaffen werden. Einige Banken haben sich bereits jetzt in die Poleposition gebracht. Sie organisieren sich die Bitcoins zur Absicherung der Wertpapiere wohl auf anderen Wegen, solange die Futures noch nicht erhältlich sind. Denn Emittenten wollen nur an den Managemententgelten und Geld-Briefkurs-Spannen verdienen, und nicht selbst ins Risiko gehen.

Für auf Kryptowährungen spezialisierte Börsen, wie sie etwa die Bitcoin Group betreibt, dürften folglich gewisse Umsatzeinbußen zukommen, zumindest mit Teilnehmern, denen es nur um die Geldanlage oder die Absicherung geht und nicht um das Bezahlen. Zudem ist zu erwarten, dass die absehbare Verfügbarkeit von verschiedenen vergleichsweise günstigen Bitcoin-ETFs für Preisdruck sorgen wird.

Andererseits würde ein steigender Bitcoin-Kurs sicherstellen, dass die scheinbar grenzenlose Begeisterung für das Thema anhalten wird, wovon die Bitcoin Group natürlich profitieren würde. Meine Erwartung ist, dass sich jetzt zahlreiche Banken weltweit laut trommelnd in den Dienst der „Währung“ stellen werden, um möglichst viele Menschen dazu zu überreden, ihr hart verdientes Geld für ein entsprechendes Anlageprodukt herzugeben. Der Partyrausch kann weitergehen — bis zum Kater.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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