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Ich bin ein ziemlich einfach gestrickter Mann. Ich mag Kaffee, einen guten Geschäftsbericht, am Freitag indisches Essen vom Restaurant um die Ecke.

Und Gummibärchen. Haribo Gummibärchen um genau zu sein. Gummibärchen die nicht von Haribo sind? Na ja, die lohnen sich einfach nicht.

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Dann lief kürzlich der ARD-Report „Markencheck“ über die schrecklichen Arbeitsbedingungen auf den brasilianischen Carnaubawachsplantagen. In der Zusammenfassung von Focus Online hieß es: „Gefährliche Dornen, kaum Wasser, keine Toiletten“.

Mensch.

Und es wird sogar noch schlimmer: Auch betroffen sind die Schweine, die für die Gelatine in den Gummibärchen verwendet werden.

Also, liebe Erwartungen von Matt, darf ich euch jemanden vorstellen: Die Realität. Die überraschende Realität.

Natürlich, ist es keine unglaubliche Überraschung, dass ein Unternehmen Gewinne größer als humane Arbeitsbedingungen (und Tierschutz) bewertet. Das ist auch schon in der Vergangenheit passiert und wird wohl auch noch in der Zukunft passieren. Und in den USA sagen wir „innocent until proven guilty“ (bis zum Beweis der Schuld, bleibt jemand unschuldig) – vielleicht hat Haribo mit der ganzen Sache also gar nicht übermäßig viel zu tun.

Trotzdem, müssen gerade meine leckeren Gummibärchen in den Schlagzeilen sein, wirklich?

Erwartungen, Berichtssaison und Überraschungen

Derzeit ist Berichtssaison. Die geht natürlich mit Überraschungen einher.

Die meiste Zeit…okay, fast immer, haben diese Überraschungen nichts mit Menschenrechtsverletzungen zu tun. Das ist natürlich gut. Aber für Investoren können Überraschungen schwerwiegende Auswirkungen auf ihr Depot haben.

Wichtig ist, dass du weißt, wann eine Überraschung etwas ist, was künftige Änderungen im Depot veranlassen sollte, und wann du nichts tun solltest.

Was der Markt tut, ist höchstens nur ein Zeichen

Du kannst auf diese Art und Weise darüber denken: Wenn wir tatsächlich glauben, dass der Markt immer recht hat, warum würden wir dann unsere Zeit mit der Suche nach Aktienschnäppchen verschwenden? Wenn Mister Market immer recht hat, dann können wir annehmen, dass jeder Aktienpreis immer bereits genau richtig ist und es keine Schnäppchen gibt.

Anders gesagt, würden wir an die Markteffizienzhypothese glauben.

Doch an die glauben wir nicht, oder? Und so macht es für uns keinen Sinn zu denken, dass Mister Market einerseits unrecht haben könnte und uns Schnäppchen auf dem Börsenparkett überlässt, aber gleichzeitig immer schlau auf die Gewinnberichte der Unternehmen reagiert.

Wir können natürlich die großen Aktienbewegungen nach den Gewinnankündigungen als Zeichen deuten, dass etwas Bemerkenswertes passiert sein könnte. Aber nachdem wir diese Zeichen bemerkt haben, müssen wir noch viel näher hinschauen.

Nicht jeder Fehlschuss ist gleich

Die „Zeichen“, wie wir die großen Kursbewegungen gerade definiert haben, rühren oft daher, dass ein Unternehmen weniger Gewinn oder vielleicht auch Umsatz als von Investoren und Analysten erwartet verkündet hat.

Natürlich ist es fast nie ein Grund zu feiern, wenn ein Unternehmen weniger Gewinn als erwartet erwirtschaftet. Aber sehr oft wird die ganze Sache no big deal sein. Manchmal lagen die Ergebnisse nur ein kleines bisschen unter den Erwartungen, und trotzdem reagiert der Markt heftig. Nichts worüber wir uns Sorgen machen sollten.

Manchmal sind die Ergebnisse aber wirklich nicht so gut. Oder sogar schlecht. Vielleicht gab es eine Art von Sondereffekt oder vielleicht lief das Quartal einfach operational nicht so gut. Das kann passieren, sogar bei großartigen Unternehmen. Wenn wir ein solches Quartal sehen, aber gleichzeitig auch sehen können, dass sich bei dem Unternehmen nichts grundsätzlich verändert hat, gibt es keinen Grund zur Sorge. Jedenfalls bewerten wir bei The Motley Fool die Unternehmen, in die wir investieren, über Jahre, statt Tage, Monate oder Quartale.

An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden, dass es oft nicht die Erwartungen des Unternehmens selbst sind, die verfehlt wurden, sondern die von Frankfurter oder Wall-Street-Analysten. Und wie enttäuscht sollten wir wirklich sein, wenn das Unternehmen Erwartungen verfehlt, die es gar nicht an sich selbst hatte?

Wann du dir Sorgen machen solltest

Ein Grund zur Sorge ist dann vorhanden, wenn sich etwas grundsätzlich am Unternehmen geändert hat.

Du hast in ein Unternehmen aus verschiedenen Gründen investiert, aber (hoffentlich) hattest du dabei eine zentrale These für die Investition. Wenn du dann anhand eines Quartalsberichts siehst, dass diese These angekratzt ist, dann könnte die Zeit gekommen sein, um zu verkaufen.

Was du tun kannst, um zu überprüfen, ob deine These infrage gestellt wurde, ist einfach: Vergleich das Unternehmen und die Ergebnisse des Quartals mit den wichtigen Aspekten deiner These.

Wenn zum Beispiel ein Kernstück der These war, dass es sich um „ein hochprofitables Unternehmen mit einer Eigenkapitalrendite über 15 %“ handelt, und die Eigenkapitalrendite in den letzten zwölf Monaten 8 % war und die Managementerwartungen sind, dass sich die Margen im nächsten Jahr wegen Wettbewerbsdruck kaum verbessern werden, dann könntest du wohl sagen, dass es nicht länger das hochprofitable Unternehmen ist, in das du ursprünglich investiert hattest.

Es ist am besten, wenn du deine These aufgeschrieben hast. Wenn du das nicht getan hast, kannst du dich Folgendes fragen, um zu testen, ob das Quartal Anlass zum Verkaufen gibt: Hat sich etwas fundamental in diesem Quartal verändert? Oder hat es nur den Anschein, dass sich etwas verändert hat?

An dieser Stelle ist Vorsicht geboten: Das Management wird dir nicht direkt sagen „Unser Geschäft hat sich grundsätzlich verändert“. Es ist wahrscheinlich, dass sie eine Art von Optimismus verbreiten werden, der entweder suggeriert, dass alles noch gut ist oder, dass sie schon auf einen Turnaround hinarbeiten, der für bessere Ergebnisse sorgen wird.

Dabei können sie recht haben und ein Turnaround könnte bevorstehen. Ob du ihnen noch vertrauen willst, musst du entscheiden. Doch das Risiko ist, dass wenn das Unternehmen schon einmal oder vielleicht sogar mehrmals deine und seine eigenen Erwartungen verfehlt hat, dass dies dann immer wieder vorkommt, wobei es jedes Quartal wieder dieselbe Geschichte sein wird: Erwartungen leicht verpasst, künftige Erwartungen gesenkt und das Ganze wieder von vorn…

Sei bereit! Überraschungen voraus!

Investieren ist immer mit der Zukunft verbunden. Also gehören Überraschungen einfach dazu, und wir müssen mit ihnen umgehen.

Manchmal werden diese Überraschungen negativ sein, und über positive Überraschungen haben wir gar nicht gesprochen, obwohl die viel leichter zu verdauen sind! Aber ob Überraschungen für dich ein langfristiges Risiko mitbringen, deinem Depot zu schaden, oder ob sie eine Grundlage für kluge Entscheidungsmöglichkeiten sind, hängt davon ab, ob du bereit für sie bist und sie richtig deutest.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Matt besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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