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2 Dinge, die die Investoren im Quartalsbericht von Netflix verpasst haben

Foto: The Motley Fool

Wenn Netflix (WKN:552784) Gewinne meldet, ist es immer ein großes Ereignis. Es gibt immer Schlagzeilen und die Aktienkurse brechen ein oder steigen stark an. Jeder hat eine Meinung, Pro oder Contra.

Der letzte Bericht zum dritten Quartal war keine Ausnahme. Netflix übertraf jede Schätzung zum Umsatz und Kundenwachstum, das internationale Segment verzeichnete letztendlich einen Gewinn und die Aktie erreichte am nächsten Tag einen neuen Rekordstand. Unser foolischer Autor Danny Vena wiederholte die Kernbotschaft vieler Marktbeobachter, als er verkündete, dass es um die Abonnenten von Netflix geht.

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Danny irrt sich nicht, aber ein paar wichtige Details in diesem Bericht verdienen eine genauere Betrachtung. Hier ist, was du noch nicht über die Ergebnisse von Netflix im dritten Quartal gehört hast.

Die durchschnittlichen Mitgliedsbeiträge steigen

Datenquelle: Netflix Quartalsbericht.

Vor zwei Jahren gab der durchschnittliche globale Netflix-Abonnent 7,83 Dollar pro Monat für die Video-Streaming-Gebühren des Unternehmens aus. Kunden aus dem Inland zahlten 8,14 US-Dollar pro Monat, internationale Mitglieder 7,17 US-Dollar pro Monat.

Heute sind diese Zahlen um etwa 20 % gestiegen. Bis Ende 2017 erwartet das Management von Netflix monatliche Gebühren in Höhe von 10,35 US-Dollar pro inländischem Abonnent und 9,08 US-Dollar pro ausländischem Mitglied bzw. 9,68 US-Dollar pro Kunde.

Das Unternehmen geht hierbei sehr gewissenhaft und methodisch vor. Nach dem Desaster mit Qwikster möchte Netflix kein unnötiges Risiko mehr eingehen und wird auch wahrscheinlich keine dramatischen Preisänderungen mehr vornehmen.

Aber die monatlichen Mitgliedsbeiträge steigen im Laufe der Zeit tendenziell, teils aufgrund von Preiserhöhungen im Soft-Touch-Bereich und teils, weil die Kunden sich für hochwertigere Angebote entscheiden. Das Management gibt keine Details über die Ausgewogenheit zwischen diesen Wachstumstreibern, aber es ist klar, dass beide Faktoren hier eine Rolle spielen. Wir sollten auch nicht vergessen, dass Millionen von Kunden Abonnements abschließen, was beweist, dass sich die Zielgruppe nicht allzu sehr um einen zusätzlichen Dollar hier und da sorgt. Netflix ist auch preiswerter als ein traditionelles Kabelfernsehpaket.

Es gibt noch Leben im alten DVD-Geschäft

Ja, die roten DVD-Umschläge sind heutzutage alt. Das Segment erwirtschaftete im dritten Quartal nur 110 Millionen US-Dollar oder 3,7 % des Gesamtumsatzes von Netflix. Die Zugänge zur DVD-Bibliothek summierten sich im gleichen Zeitraum auf eine Investition in Höhe von 10 Millionen US-Dollar und lagen damit weit unter der Investition von 2,3 Milliarden US-Dollar in den Streaming-Content. Der DVD-Absatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 17 % zurück und wird auch im nächsten Quartal voraussichtlich weiter sinken.

Doch das alte Schlachtross lebt noch, und der DVD-Verkauf trägt schon heute einen wesentlichen Teil zum Geschäftsmodell von Netflix bei.

Das Segment lieferte im dritten Quartal einen Ergebnisbeitrag von 60 Millionen US-Dollar. Das Betriebsergebnis fällt langsamer als der Umsatz der Sparte, sodass die Deckungsbeiträge weiter steigen. Diese Marge stieg von 49 % Anfang 2015 auf 50 % ein Jahr später und liegt heute bei 57 %. Der DVD-Versand entspricht 10 % des Betriebsgewinns.

Der Service ist, dank des amerikanischen Urheberrechts, bekannt als die First-Sale Doktrin, wertvoll. Alles, was auf einer Disc, einem Band oder einem holographischen Datenwürfel veröffentlicht wird, kann weiterverkauft, vermietet und verteilt werden. Das gilt nicht für heruntergeladene oder gestreamte Inhalte, sodass die DVD-Bibliothek immer viel mehr Titel als der reindigitale Dienst enthält. Für Kunden mit vielseitigem Geschmack können DVD-Mailings also den Bedarf an schwer zu findenden Filmen im Handumdrehen decken. Amazon (WKN:906866) erfüllt den gleichen Bedarf, indem es DVDs und Blu-rays zu verkaufen versucht, wo immer die Prime Video-Suche keine Ergebnisse zeigt.

Ich glaube nicht, dass DVD-Dienste ewig verfügbar sein werden. Der Service wird irgendwann bis zu dem Punkt abnehmen, an dem es wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist, die Versandzentren weiter zu betreiben. Zu diesem Zeitpunkt wird Netflix den DVD-Service als separates Unternehmen ausgliedern, entweder als winziges Unternehmen, das auf dem öffentlichen Markt gehandelt wird, oder als Verkauf an Private-Equity-Investoren. Der Haupt-DVD-Konkurrent Redbox hat bereits dieses Schicksal genommen und Netflix könnte dasselbe blühen.

Wir Netflix-Investoren können das DVD-Geschäft indes noch nicht ganz vergessen. Es macht immer noch Wellen.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon und Netflix.

Dieser Artikel wurde von Anders Bylund auf Englisch verfasst und am 30.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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