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Wie Streaming Netflix zu einem 85 Milliarden-US-Dollar-Business gemacht hat

Foto: The Motley Fool

Netflix (WKN:552484) Streaming Service hat in den zehn Jahren seit seiner Einführung einen langen Weg hinter sich gebracht. Damals sagten die Verantwortlichen voraus, dass DVDs und BlueRays den Unterhaltungsmarkt weiterhin dominieren würden, aber dass ihr neues Streaming-Angebot letztendlich die Oberhand gewinnen würde. “Irgendwann in der Zukunft wird das Streaming von Inhalten die DVD übertreffen”, sagte das Management in ihrem Geschäftsbericht 2008.

Mit 109 Millionen Streaming-Mitgliedern ist es angemessen zu sagen, dass der Wendepunkt früher kam, als Netflix erwartet hatte. Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie sich die Umstellung auf Streaming in letzter Zeit auf das Geschäft ausgewirkt hat.

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Wachstum beschleunigen

Die Netflix-Investoren hatten viele Gründe, 2017 mit einer Verlangsamung des Expansionstempos zu rechnen. CEO Reed Hastings und sein Team hatten in der ersten Jahreshälfte ein langsameres Kundenwachstum prognostiziert.

Das ist aber nicht eingetreten. Netflix liegt nun rund 3 Millionen Mitglieder über den bisherigen Prognosen für das Jahr. Wenn das Unternehmen  nur den Ausblick für das vierte Quartal erreicht, dann bedeutet das, dass 2017 22 Millionen neue Kunden gewonnen werden konnen. Gleichzeitig markiert das vierte aufeinanderfolgende Jahr mit steigenden Wachstumszahlen.

Kundenzugänge pro Jahr nach Märkten, basierend auf der Prognose des Managements für das 4. Quartal. Grafik: Autor. Zahlen in Millionen. Datenquelle: Netflix.

Mehr internationales Geschäft

Netflix’ internationales Segment lieferte den größten Teil dieser Kundenzuwächse. Weniger als die Hälfte der Neukunden kamen noch im Jahr 2013 aus den internationalen Märkten. Dieses Jahr sind es etwa 79 %.

Datenquelle: Netflix. Ergebnisbeitrag aus dem internationalen Segment in Millionen. Grafik: Autor.

Diese Märkte dürften für das Gesamtjahr einen Jahresüberschuss von rund 200 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Dieser Wert wird wahrscheinlich noch viele Jahre lang signifikant ansteigen, ebenso wie der Deckungsbeitrag von Netflix in den USA von 23 % Anfang 2014 auf heute rund 40 % gestiegen ist.

Steigende Gewinnspanne

Netflix – operative Marge (letzte 12 Monate). Daten von YCharts.

Netflix gibt ungefähr 8 Milliarden US-Dollar für seinen Streaming-Dienst aus. Es wird erwartet, dass die Konten-Kosten von hier aus weiter steigen werden. Die Kombination aus schnellem Umsatzwachstum und steigenden monatlichen Gebühren führt jedoch zu einer soliden Verbesserung der Rentabilität, obwohl das Unternehmen mehr Geld für Fernsehsendungen und Filme ausgibt.

Die operative Marge soll von 4  % im Jahr 2016 auf 7  % des Umsatzes steigen. Dieser Wert wird von dort aus immer weiter steigen, wenn du glaubst, dass das Management das Wachstum und die höheren Gewinne aufeinander abstimmen kann.

Fallender Cashflow

Netflix – freie Cashflow (letzte 12 Monate). Daten von YCharts.

Es gibt eine große Kehrseite der Content-Strategie, die Netflix’ fantastisches Mitgliederwachstum beflügelt. Eigenproduktionen erfordern eine Vorauszahlung, die das Unternehmen erst viel später wieder einlösen kann, wenn dieser Content an seine Mitglieder gestreamt wird.

Netflix’ Fokus auf diese Art von Inhalten bedeutet, dass das Unternehmen in diesem Jahr mehr als 2 Milliarden US-Dollar zusätzlich zu den 1,7 Milliarden US-Dollar aus dem Jahr 2016 verbrennen sollte. Diese Mittelabflusse sind weitaus höher als das operative Ergebnis, weshalb Netflix die Lücke mit Schulden schließen muss, die über viele Jahre hinweg weiter wachsen dürften.

Datenquelle: Netflix. Grafik: Autor.

Netflix hat heute mehr als 17 Milliarden US-Dollar an Verpflichtungen in der Bilanz, davon sind etwa 8 Milliarden US-Dollar für 2018 vorgesehen. Anstatt das als eine große Belastung zu sehen, sehen Hastings und sein Team dieses Portfolio als einen wichtigen Aktivposten an, den sie über die Jahre nutzen können, um das Engagement der Kunden zu stärken und neue Nutzer anzuziehen.

Unter Berufung auf dieses 17 Milliarden-US-Dollar-Engagement und die 2,5 Milliarden US-Dollar in Eigenproduktionen sagte der CEO kürzlich zu Investoren: “Wir fühlen uns nach wie vor sehr wohl dabei, unsere Mitglieder auf der ganzen Welt zufrieden zu stellen.”

Zufriedene, engagierte Abonnenten werden der Schlüssel zu dem Wachstum sein, das Netflix im zweiten Jahrzehnt seines Bestehens mit seinem Streaming-Service erreichen wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Dieser Artikel wurde von Demitrios Kalogeropoulos auf Englisch verfasst und am 26.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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