Warum die weltweite Blase noch nicht platzen wird
Seit dem Ende der globalen Finanzkrise haben die Preise der Vermögenswerte deutlich zugenommen. So ist beispielsweise der S&P 500 in den letzten acht Jahren um 140 % gestiegen. Auch die Immobilienpreise sind weltweit allgemein gestiegen.
Der Preistreiber war die lockere Geldpolitik. Die Zinssätze in den Industrieländern sind auf historische Tiefststände gefallen, während die Programme des Quantitative Easing die Wirtschaftsleistung verbessert und die Stimmung bei Unternehmen, Verbrauchern und Investoren verbessert haben.
Günstige Konditionen
Die günstigen geldpolitischen Rahmenbedingungen der letzten Jahre zeigen wenig Anzeichen für ein Ende dieser Politik. In den USA beispielsweise sind die Zinsen nach dem Ende des monatlichen Rückkaufprogramms der US-Notenbank einige Male gestiegen. Da die Inflationsrate jedoch hartnäckig niedrig bleibt, sind weitere Zinserhöhungen unwahrscheinlich, und dies könnte in den USA und der globalen Wirtschaft zu einem weiteren Anstieg der Preise für Vermögenswerte führen.
Auch in Großbritannien und der Eurozone dürften die niedrigen Zinsen mittelfristig niedrig bleiben. Die Sorge um den Brexit ist nach wie vor groß, da die Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU relativ langsam voranschreiten und erhebliche Unsicherheiten darüber bestehen, was aus wirtschaftlicher Sicht geschehen wird. Daher scheint es unwahrscheinlich, dass die politischen Entscheidungsträger die Wirtschaftsleistung der Region gefährden und sich stattdessen in den nächsten Jahren für eine sanfte Geldpolitik entscheiden werden.
Ähnlich sieht es in China aus, wo die staatlichen Konjunkturimpulse dazu beigetragen haben, dass sich die chinesische Wirtschaft zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt entwickelt hat. Angesichts des Übergangs des Landes zu einer stärker auf die Verbraucher ausgerichteten Wirtschaft, die weniger auf Infrastrukturausgaben angewiesen ist, scheint es wahrscheinlich, dass die Politik versuchen wird, den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Von steigenden Preisen profitieren
Da die Aussichten relativ gut sind, kann es für Foolische Anleger ratsam sein, nach qualitativ hochwertigen Unternehmen zu fairen Preisen zu suchen. Sicherlich befinden sich die Aktienmärkte weltweit in der Nähe ihrer Allzeithochs, aber es wird immer noch eine Reihe von Aktien geben, die zu einem vernünftigen Preis hohe Wachstumsraten bieten könnten.
Sicherlich wird eine höhere Inflationsrate in den kommenden Jahren zur Realität werden. Die Ausgaben in den USA könnten steigen, wenn Trumps Steuer- und Ausgabenpläne greifen. Dies könnte die Federal Reserve veranlassen, die Zinsen anzuheben, was das Wachstum der Preise der Vermögenswerte verlangsamen und die Konjunktur dämpfen könnte. Ebenso könnte das Quantitative Easing im Euroraum ein Ende finden, während in Großbritannien die derzeit hohe Inflationsrate zu einem Zinsanstieg führen könnte.
Diese Ereignisse sind noch nicht imminent. Mittlerweile ist die Stimmung der Anleger nach wie vor gut, und es wäre keine große Überraschung für den S&P 500 und andere Indizes, mittelfristig neue Rekordstände zu erreichen.
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Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und am 15.10.2017 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.