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5 entscheidende Medikamente für die Zukunft von Johnson & Johnson

Foto: The Motley Fool

Johnson & Johnson (WKN:853260) verkündete vor Kurzem starke Zahlen für das dritte Quartal. Die Börse belohnt die Anleger jedoch auf Basis der Zukunftserwartungen und nicht aufgrund der Erfolge der Vergangenheit. Wenn J&J weiterhin beeindruckende Ergebnisse vorweisen kann, muss J&J mit seines am schnellsten wachsenden Medikamenten Kasse machen.

Der Schlüssel zum Wachstum

Johnson & Johnson vermarktet Spitzenmarken wie Band-Aid und ist ein großer Player in der Medizintechnik. Aber täusche dich nicht – der Erfolg oder Misserfolg dieses Unternehmens hängt stark von der Entwicklung seines Pharmageschäftes ab.

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Das Segment Pharma hat rund 50 % Anteil am Umsatz des Unternehmens und trug im dritten Quartal mit Abstand am stärksten zum Umsatzwachstum bei. Nach Bereinigung der positiven Auswirkungen der Übernahme von Actelion stieg der Umsatz mit Medikamenten im dritten Quartal um 6,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. J&J steigerte den Gesamtumsatz im Berichtsquartal – bereinigt um einmalige Positionen und Übernahmen – um 3,8 %.

Das Medikamentengeschäft des Unternehmens entwickelt sich eindeutig gut, doch J&J wird Spitzenmedikamente brauchen, um weiter wachsen zu können, da die Konkurrenz zu Remicade, dem meistverkauften Medikament, immer stärker wird. Remicade ist ein weit verbreitetes Autoimmunerkrankungsmedikament, das bereits seinen Patentschutz verloren hat, und billigere Biosimilar-Alternativen schlagen sich bereits in den Verkaufszahlen im Ausland nieder. Bis jetzt wehrt sich J&J in den USA gegen Biosimilars, aber auch hier könnte das die Umsätze mindern. Im dritten Quartal sank der weltweite Umsatz von Remicade um 8,2 % auf 1,6 Milliarden US-Dollar.

Hier erfährst du, welche fünf Medikamente für J&J am wichtigsten sind.

Nr. 1: Stelara – wird schnell zu J&Js wichtigstem Medikament.

Es ist schwierig, signifikantes Wachstum für Medikamente zu generieren, die bereits erhebliche Einnahmen bringen, aber genau das ist es, was bei Stelara, einem Medikament zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, passiert. Stelara ist seit 2009 für Psoriasis verfügbar und hat sich in diesem Anwendungsbereich als das Mittel der Wahl etabliert. Nach der Zulassung für Morbus Crohn im Jahr 2016 ist der Umsatz im vergangenen Jahr stark gestiegen.

Wie Psoriasis ist auch Morbus Crohn ein Krankheitsbereich mit einem Wert von über einer Milliarde US-Dollar. Daher sprang der Umsatz von Stelara im letzten Quartal um 38 % gegenüber dem Vorjahr auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Stelaras Jahresumsatz von 4,4 Milliarden macht es hinter Remicade zum zweitstärksten Medikament von J&J – und der Umsatz könnte weiter wachsen, da Stelaras Marktanteil bei Morbus Crohn nur 10 % beträgt.

Nr. 2: Xarelto

Warfarin war eines der wichtigsten Medikamente um Blutgerinnsel nach einem chirurgischen EIngriff zu verhindern, aber Xarelto ist ein Teil einer neuen Kategorie von neuen Medikamenten, die dabei sind, die Dominanz von Warfarin zu brechen. Xarelto verhindert die Gerinnung des Blutes durch die gezielte Einnahme von Faktor Xa und im Gegensatz zu Warfarin erfordert seine Verwendung keine häufigen Tests oder Ernährungsumstellungen.

Im dritten Quartal führte ein Wachstum des ansprechbaren Marktes und des Marktanteils zu einem Umsatzwachstum von 635 Millionen US-Dollar, was ein Plus von 20 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Xarelto gewann 2,5 % Marktanteil außerhalb von Warfarin im letzten Quartal, doch Warfarin macht immer noch etwa 30 % dieses Marktes aus, sodass es immer noch Möglichkeiten für Umsatzwachstum gibt.

Der Umsatz könnte ebenfalls steigen, wenn die Food and Drug Administration (FDA) den Einsatz von Xarelto in weiteren Anwendungsbereichen zulässt. J&Js berichtete bereits positive Daten und plant, in Kürze eine zusätzliche Zulassung für den Einsatz bei koronaren und peripheren arteriellen Gefäßerkrankungen zu beantragen.

Nr. 3: Imbruvica

J&J teilt Imbruvica mit AbbVie (WKN:A1J84E). Seit der Markteinführung von Imbruvica im Jahr 2014 ist es eines der wichtigsten Medikamente in der Onkologie.

Imbruvica ist die führende Erstlinientherapie bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) mit einem Marktanteil von mehr als 50 %. Im August genehmigte die FDA den Einsatz bei der Graft-versus-Host Erkrankung bei Transplantationspatienten. Die zunehmende Nutzung von CLL führte dazu, dass J&J einen Umsatzanstieg von 46,7 % gegenüber dem Vorjahr bei Imbruvica auf 512 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2017 verzeichnete.

Studien evaluieren den Einsatz von Imbruvica in mindestens sechs weiteren Anwendungsbereichen. Gelingen diese Versuche, könnten künftige Zulassungen den Umsatz noch weiter steigern. Im Jahr 2015 prognostizierte AbbVie Spitzenumsätze für Imbruvica von 7 Milliarden US-Dollar. Dies ist zwar ein aggressives Ziel, aber es deutet darauf hin, dass dieses Medikament noch Luft nach oben hat.

Nr. 4: Zytiga: wieder auf Kurs

Zytiga ist eine beliebte Wahl für die Behandlung von kastrationsresistentem Prostatakrebs im Endstadium vor und nach der Chemotherapie. Der Umsatz schwächte sich jedoch ab, nachdem Pfizers Xtandi anfing, Johnson & Johnson Konkurrenz zu machen.

Im dritten Quartal konnte Zytiga mit einem zweistelligen Wachstum gegenüber dem Vorjahr wieder Gewinne verzeichnen. Der Umsatz von Zytiga stieg im letzten Quartal auf 669 Millionen US-Dollar, was ein Plus von 14,9 % gegenüber Q3 2016 darstellt. J&J zitiert die Studiendaten, die zeigen, dass Zytiga in Kombination mit Prednison und ADT bei Patienten mit risikoreichen metastasierendem hormon-naiven Prostatakrebs oder neu diagnostiziertem, risikoreichen metastasierendem hormon-empfindlichem Prostatakrebs verwendet werden kann. Das ist auch der Grund für die erhöhten Verkaufszahlen.

Zytiga birgt das Risiko, seinen Patentschutz zu verlieren, und das könnte die Verkaufszahlen schwächen. Wenn Patententscheidungen gegen J&J gehen, hat das Management immer noch einige Möglichkeiten, die Einnahmen von Zytiga zu schützen. Erstens ist bereits die US-Zulassung eines neuen Prostatakrebs-Medikamentes, Apalutamid, beantragt. Sollte es genehmigt werden, könnten die Patienten auf dieses Medikament umgestellt werden. Zweitens bewertet das Management Apalutamid in Kombination mit Zytiga bei Prostatakrebs-Patienten. Wenn diese Therapie erfolgreich sein sollte, muss sich das Management keine Sorgen mehr über den Verlust des Patentschutzes machen.

Nr. 5: Darzalex

Darzalex bekam im November 2016 erstmals grünes Licht der FDA, als es zugelassen wurde, um Patienten mit multiplem Myelom nach drei vorherigen Therapien zu behandeln. Seitdem hat es die Zulassung für einen früheren Einsatz erhalten.

Im November 2016 erhielt es neben Celgenes meistverkauftem Revlimid das OK für die Anwendung bei Patienten, bei denen eine vorherige Behandlung nicht angeschlagen hatte. Anfang dieses Jahres erhielt es die Zulassung für den Einsatz zusammen mit Pomalyst von Celgene bei Patienten, bei denen zwei vorherige Behandlungen versagt hatten. Celgenes Medikamente sind Marktführer bei Multiplen Myelomkrankheiten, sodass diese Gewinne einen schnellen Anstieg des Umsatzes von Darzalex begünstigen, da sie immer häufiger zusammen mit ihnen verschrieben werden.

Im dritten Quartal verdoppelte sich der Umsatz von Darzalex im Vergleich zum Vorjahr fast auf 317 Millionen US-Dollar. Die Verkäufe könnten weiter steigen, wenn die FDA Darzalex als Erstlinientherapie genehmigt. J&J plant, noch in diesem Jahr einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Viel Geld steht auf dem Spiel

J&J strebt für 2017 einen Umsatz zwischen 76,1 und 76,5 Milliarden US-Dollar und einen Non-GAAP-Gewinn pro Aktie von 7,25-7,30 US-Dollar an. Die Biosimilar-Bedrohung für Remicade gefährdet den Jahresumsatz von 6,4 Milliarden US-Dollar, sodass für J&J unglaublich hohe Summen auf dem Spiel stehen, um weitere Marktanteile zu gewinnen, die ZUlassungsbereiche auszubauen und neue Medikamente auf den Markt zu bringen. In der Vergangenheit hat das Unternehmen sehr gute Arbeit geleistet, um die Patentverluste auszugleichen, die Anleger müssen aber die Fortschritte des Unternehmens bei der Diversifizierung des Umsatzes durch seine anderen Medikamente weiterhin genau im Auge behalten.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Celgene und Johnson & Johnson.

Dieser Artikel von Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 22.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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