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JD.com, Tencent und Wal-Mart schließen sich gegen Alibaba zusammen

Foto: The Motley Fool

JD.com (WKN:A112ST), Chinas zweitgrößter E-Commerce-Marktplatz nach Alibabas (WKN:A117ME) Tmall, hat Tencent (WKN:A1138DY) und Wal Mart (WKN:860853) kurz vor dem Singles Day (11. Nov.) für eine Kooperation gewonnen.

JD wird seine Kundendaten mit den Daten von Tencent, das mit WeChat weltweit 963 Millionen monatlich aktive Nutzer umfasst, zusammenführen. JD wird diese Daten verwenden, um Vorschläge für Kundenkäufe zu machen und gleichzeitig Verkäufern helfen, ihre Waren zu bewerben. JD gewährt Kunden auch Online-Rabatte in den Geschäften, wenn sie die mobile Zahlungsapp WeChat Pay von Tencent nutzen. Tencent ist mit einem Anteil von 20 % der größte Aktionär von JD.com.

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Unterdessen werden JD und Wal-Mart ihre Bonussysteme zusammenführen, sodass Mitglieder die gleichen Rabatte und andere Vorteile bei beiden Händlern nutzen können. Die beiden Unternehmen werden auch ein neues System einführen, mit dem JD.com Kundenbestellungen bei Wal-Mart durchführen kann. Wal-Mart, das eine zehnprozentige Beteiligung an JD besitzt, betreibt derzeit rund 400 Filialen in China. Diese Partnerschaften zeigen, dass JD Alibaba stürzen will – aber kann das auch gelingen?

Die Wachstumsstrategie von JD

JD konkurriert mit Alibabas Tmall, dem B2C-Äquivalent von Amazon, und nicht mit Taobao, seinem Customer-to-Customer (C2C)-Äquivalent von eBay. JD kontrolliert laut eMarketer ca. 33 % der chinesischen B2C-Industrie, 51 % davon gehören aktuell Tmall.

Ein Großteil des Wachstums von JD geht auf Kosten kleinerer Wettbewerber wie Vipshop und Suning. JD profitierte aber auch von den anhaltenden Problemen mit gefälschten Produkten auf den Marktplätzen von Alibaba, da Studien der Regierung herausfanden, dass JD einen viel geringeren Prozentsatz von gefälschten Produkten verkaufte als Tmall und Taobao. JD gründete vor Kurzem Toplife, eine eigens dafür entwickelte E-Commerce-Plattform für Luxusgüter.

JD scheut auch nicht davor zurück, mit neuen Technologien wie selbstfahrenden Lastkraftwagen und Drohnen, Gesichtserkennungstechnologie für Zahlungen und künstliche Intelligenz zu experimentieren. Das Unternehmen teilt jedoch einige Daten mit Baidu, der größten Suchmaschine in China, um die Einkaufsempfehlungen verbessern. Zusätzlich ging das Unternehmen vor Kurzem eine Partnerschaft mit Toutiao, einem der am schnellsten wachsenden Nachrichtenanbieter in China, ein, um Links für JD.com zu verbreiten.

JD hat seine eigene Logistiktochter JD Logistics, die im direkten Wettbewerb mit anderen führenden Logistikunternehmen wie Best von Alibaba steht. Das Geschäft wird mit weiteren Partnerschaften ausgebaut, unter anderem mit der japanischen Yamato Holdings im Bereich Kühllogistik und durch eine Partnerschaft im Anlagenbau mit Mitsubishi Chemical Holdings.

Diese Investitionen könnten beim bevorstehenden Kampf mit Alibaba um Lebensmittellieferungen helfen.

Wird ein Unternehmen das andere zerstören?

JD und Alibaba gelten als erbitterte Rivalen, doch es könnte für beide Unternehmen viel Raum geben. China hat eine Internet-Durchdringungsrate von nur 52 %, verglichen mit 89 % in den USA und 91 % in Japan. Lediglich 15 % der chinesischen Einzelhandelsumsätze wurden im vergangenen Jahr online getätigt – im Jahr 2011 waren es nur 4 % gewesen.

Die rasanten Investitionen und Partnerschaften von JD deuten jedoch darauf hin, dass Alibaba nicht selbstgefällig werden sollte. Die Unterstützung von Unternehmen wie Tencent, Wal-Mart, Baidu und anderen Unternehmen – die alle wahrscheinlich das Wachstum von Alibabas Cloud- und E-Commerce-Plattformen fürchten – könnte JD einen Vorteil gegenüber den sozialen Medien, physischen Läden und Big Data verschaffen.

Die Analysten sehen nicht, dass eines dieser Unternehmen in naher Zukunft das andere überholen werde. Sie erwarten, dass Umsatz und Ergebnis von JD in diesem Jahr um 39 % bzw. 309 % steigen werden. Die Einnahmen und Erträge von Alibaba konnten um 49 % bzw. 39 % wachsen.

JDs Wachstumsrate sieht stärker aus – aber nur, weil es vorher unrentabel war. Vergleicht man die operativen Margen der beiden Unternehmen, so ist Alibaba nach wie vor unangefochtener Sieger:

Quelle: YCharts.

Die wichtigsten Punkte

Die neuen Partnerschaften von JD mit Tencent und Wal-Mart sind Win-Win-Deals für alle beteiligten Unternehmen, und Alibaba sollte auf jeden Fall aufpassen. Die Investoren sollten sich aber daran erinnern, dass JD immer noch mit viel dünneren Margen als Alibaba operiert, und diese Margen könnten einbrechen, sobald Alibaba zurückschlägt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Baidu, eBay und JD.com.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 22.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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