Procter & Gamble – worauf man am Freitag achten sollte
Procter & Gamble (WKN:852062) wird seine Ergebnisse für das erste Quartal bekannt geben, bevor der Markt am Freitag, den 20. Oktober, öffnet. Hier folgt, worauf die Investoren dabei achten werden.
Organisches Wachstumstempo
Wie üblich werden alle Augen auf das organische Umsatzwachstum von P&G gerichtet sein, da die Wall Street auf Anzeichen für eine Verbesserung der Markttrends bei gleichbleibend hoher Geschwindigkeit setzt. Das Gesamtwachstum soll im Geschäftsjahr 2018 auf 2,5 % ansteigen und damit das zweite Jahr in Folge mit steigenden Gewinnen beginnen.
Dieses Ergebnis würde nicht zu einer soliden Verbesserung der Marktanteile führen, auch wenn die Branche insgesamt stagniert. Unilever (WKN:A0JMZB) wächst perspektivisch um etwa 4 %, während sich das organische Umsatzwachstum bei Kimberly Clark (WKN:855178) beinahe auf Null reduziert hat. Ein Wachstumstempo von 2,5 % würde zwar Fortschritte auf dem Weg zu einer vollständigen Erholung zeigen, würde aber auch bedeuten, dass P&G noch mehr Arbeit vor sich hätte.
Die Anleger erwarten eine gesunde Mischung aus Preiserhöhungen und Volumenwachstum, um das organische Wachstum von P&G voranzutreiben. Bei den einzelnen Marken liegt der Schwerpunkt auf dem Rasiergeschäft von Gillette. Im letzten Quartal verzeichnete die Sparte seit zwei Jahren erstmals wieder ein Wachstum im Kernmarkt USA, und wir werden diese Woche herausfinden, ob diese Zuwächse nur ein vorübergehender Nebeneffekt der gesunkenen Preise für Rasiermesser und Klingen waren.
Kosten und Rentabilität
Man könnte meinen, P&G hat bereits alle Effizienzpotenziale, die sich aus den Kostensenkungsinitiativen ergeben, ausgeschöpft. Seit 2012 hat das Unternehmen immerhin 10 Milliarden US-Dollar gespart, indem es seine Produktions-, Marketing- und Vertriebsabläufe verschlankt hat.
Doch CEO David Taylor und sein Team glauben, dass sie in den fünf Geschäftsjahren bis 2021 weitere 10 Milliarden US-Dollar an Kosten einsparen können. Die Einsparungen werden aus großen Bereichen wie einer Neuorganisation der Lieferkette und aus kleinen Bereichen wie neuen Verüackungen und dem verstärkten Einsatz von Automatisierung im Fertigungsprozess resultieren.
Die Kürzungen dürften die Gewinne in diesem Quartal steigern, um P&G einen Vorsprung im Vergleich zu den Wettbewerbern zu verschaffen. Bislang haben sie dazu beigetragen, dass die operative Marge seit 2012 um 3 Prozentpunkte auf rund 22 % des Umsatzes gestiegen ist. Kimberly-Clark und Unilever liegen weit dahinter.
Cashflow und Rendite
P&G wandelt den größten Teil seiner Erträge routinemäßig in freien Cashflow um, der wieder in das Unternehmen investiert oder an die Aktionäre zurückgegeben werden kann. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Unternehmen zum Beispiel sein Ziel von 90 % Cashflow-Produktivität übertroffen und 94% erreicht.
Dieser Erfolg hat dem Management reichlich liquide Mittel gegeben, um steigende Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zu finanzieren. Der aggressive Kapitalrückführungsplan von P&G erreichte im vergangenen Jahr einen Spitzenwert von 22 Milliarden US-Dollar, dürfte aber im Geschäftsjahr 2018 immer noch annähernd 20 Milliarden US-Dollar erreichen.
Diese direkten Zahlungen konnten die Sache für die Investoren nochmal rausreißen, da es ein schwaches Umsatzwachstum gibt und die Marktposition von Procter & Gamble sich in den letzten zwei Steuerjahren verschlechtert hat. Diese positive Rendite half dem Management, sich gegen einen aktivistischen Investor namens Nelson Peltz zu wehren, der einen dramatischen Kurswechsel gefordert hatte.
P&G wird sich keiner erneuten Aktionärsrevolte wie dieser wieder stellen. Und am besten können sie die Anleger zufrieden stellen, wenn der Plan zu einer Trendwende zu einem schnelleren und profitableren Umsatzwachstum führt.
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Dieser Artikel wurde von Demetrios Kalogeropuolos auf Englisch verfasst und am 16.10.2017 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.