Aurelius: So stark stützt das Rückkaufprogramm den Aktienkurs
Noch im Frühjahr mussten Aktionäre der Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius (WKN:A0JK2A) Nerven aus Stahl haben, um nicht von den massiven Kursschwankungen verunsichert zu werden. Eine Short-Attacke wurde mit einem vermeintlichen Enthüllungsbericht verbunden und hat den Wert der Aktie zeitweise halbiert.
Seitdem wurde bekannt, wie unhaltbar die Anschuldigungen größtenteils waren und Aurelius konnte operativ Rekorde vermelden. Das hat der Aktie wieder Aufwind gegeben und ein Großteil des Abschlags wurde wieder eingeholt. Anleger sollten aber nicht unterschätzen, dass auch das millionenschwere Aktienrückkaufprogramm noch läuft und den Aktienkurs durchaus stützen dürfte.
Wie wichtig die Rückkäufe genau für den aktuellen Aktienkurs sind, kannst du hier nachlesen.
Es werden viele eigene Aktien gekauft
Aurelius hat auch lange vor der Short-Attacke oftmals Gebrauch von Aktienrückkäufen gemacht. Da das erfolgreiche Geschäftsmodell dazu führt, dass immer wieder immense Barmittel frei werden, betrachtet man dies als sinnvolle und steuereffiziente Art und Weise Kapital indirekt an die Aktionäre zurückzugeben.
Im Januar, noch vor der Short-Attacke, wurde bereits das erste Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 26 Mio. Euro dieses Jahres angekündigt. Nach der Short-Attacke starteten dann im April, Juni und Juli drei weitere Aktienrückkaufprogramme in Höhe von jeweils bis zu 50, 10 und 50 Mio. Euro. Gerade erst vor wenigen Tagen wurde ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro angekündigt. Es stehen also durchgeführte und geplante Aktienrückkäufe in Höhe von bis zu 176 Mio. Euro einer aktuellen Markkapitalisierung, Stichtag 13.10., von circa 1,62 Mrd. Euro gegenüber. Das ist durchaus eine beachtliche Summe.
Nehmen wir als konkretes Beispiel einmal die erste Oktoberwoche, um zu sehen, wie hoch die Aktienrückkäufe im Vergleich zu den wichtigsten Handelsplätzen XETRA und Frankfurt waren:
Tag | Summe Handelsumsatz XETRA und Frankfurt in Euro | Wert der Aktienrückkäufe in Euro | Anteil Aktienrückkäufe am gesamten Handelsumsatz |
6.10. | 6.937.106 | 1.145.901,91 | 16,5 % |
5.10. | 9.624.980 | 1.152.575,05 | 12 % |
4.10. | 25.642.749 | 1.183.733,20 | 4,6 % |
3.10. | Feiertag | – | – |
2.10. | 10.417.985 | 1.118.526,56 | 10,7 % |
Gesamt | 52.622.820 | 4.600.736,72 | 8,7 % |
Quellen: Aurelius, Börse Frankfurt; Anmerkung: Aurelius wird an weiteren Handelsplätzen gehandelt, allerdings sind die Volumina dort sehr gering
Ein signifikanter Anteil des Handelsvolumens
Wie man sieht, kauft Aurelius also ganz schön fleißig eigene Aktien. Eine gute Million Euro werden an einem normalen Börsentag verwendet, um Rückkäufe zu tätigen. Da der 4. Oktober eher ein Ausreißer zu sein scheint, kann man davon ausgehen, dass an normalen Tagen ein Anteil im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erworben wird.
Das ist durchaus genug, um einen Unterschied für den Aktienkurs zu machen. Da Märkte dynamische Systeme sind, kann man hier keine Formel anwenden, um genau zu wissen, um wie viel der Aktienkurs ohne das Rückkaufprogramm niedriger wäre, es könnten vielleicht ein paar wenige Euro sein. Auf der anderen Seite sind 10 % des Handelsvolumens auch nicht gigantisch.
Zusammengefasst kann man also feststellen, wenn man sich die Zahlen einmal genau anschaut, dass das Rückkaufprogramm eine wichtige Stütze für den Aktienkurs darstellt. Da es aber keinen unverhältnismäßig großen Anteil am Handelsvolumen hat, braucht man keinen Crash befürchten, sobald es ausläuft.
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Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.