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Wird die BFR von SpaceX Airline-Aktien in den Keller schicken?

SpaceX Falcon 9 nach der Landung
Big Falcon Rocket. Quelle: Flickr SpaceX (public domain)

Elon Musk hat ja bekanntlich Großes vor: Mars, Mond – und mittlerweile auch die Erde.

Letzte Woche hat er im australischen Adelaide verkündet, dass SpaceX dran und drauf ist, eine neue Rakete zu designen, die alle bestehenden Raketen ersetzen soll. Das ganze läuft unter dem Namen BFR (für „Big Falcon Rocket“) und soll 106 Meter hoch sein. Am Ende sollen damit bis zu 100 Kolonisten auf den Mas gebracht werden.

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Aber vorher dürfte das Projekt hier auf der Erde spürbar werden.

Im Spacesuit nach Shanghai?

Ganz am Ende seines Vortrags ließ Musk verlauten, dass um Geld für die notwendige Forschung reinzuholen und das Mars-Projekt voranzutreiben, er die Rakete bauen könnte – und damit erstmal Passagiere und Fracht in Schallgeschwindigkeit um die Erde schickt.

SpaceX geht davon aus, dass die BFR im fast reibungslosen Raum Geschwindigkeiten von bis zu 27.000 Kilometern pro Stunde erreiche kann. Das bedeutet, dass die BFR innerhalb von ein paar Minuten rund um den Globus jagen und die Passagiere an einem geeigneten Standort abladen kann. Jetzt kommt’s: Musk sagt, dass man das für „ungefähr den gleichen Preis wie für ein normales Flugticket“ hinbekommen kann.

Und spätestens da dürften die CEOs der großen Airlines feuchte Handflächen bekommen haben.

Hallo Wach für Luftlinien

Immerhin hängt United Continental (WKN:A1C6TV) zu 30 % ihres Jahresumsatz von Flügen über den Atlantik und den Pazifik ab. Delta Airlines (WKN:A0MQV8) immerhin zu 22 %. Sogar American Airlines (WKN:A1W97M) macht 16 % des Umsatz in Europa und Asien, dazu kommt noch einmal ein Teil aus Lateinamerika.

SpaceX torpediert also genau diese Markt.

Musk droht damit, dass bis zu 850 Passagier in so eine BFR steigen könnten (der Innenraum soll so groß sein wie ein A380 Jumbo), will das Angebot regelmäßig anbieten. Und das könnte die Strecken in nur 4 % der Zeit bewältigen.

Beispiel: Die Reise von New York nach Shanghai würde um 6:30 Ortszeit mit einer Bootsfahrt raus auf eine Startplattform beginnen, eine halbe Stunde später beginnt der Flug, man würde dann um 7:39 Uhr New-York-Zeit in Shanghai landen.

Gut, wenn man es sehr genau nimmt, dann muss man schon die Bootsfahrt mit in die Reisezeit mit einberechnen. Aber diese Zeit hat man ja ohnehin immer dabei, heute halt mit dem Taxi zum Flughafen. 39 Minuten rein für den Flug von NY nach Shanghai klingt ziemlich toll. Bislang sind es nämlich 15 Stunden. Und von NY nach London sollen es gar nur 29 Minuten sein – ganze 6,8 % der Zeit, die es derzeit dauert.

Musk sagt, dass er „überall auf der Welt in unter einer Stunde“ sein will, und das eben „zu demselben Preis wie bislang“ für ein herkömmliches Flugticket.

Wie sollen Airlines da mithalten können?

Läutet SpaceX das Ende der Airlines ein?

Wie? Vielleicht so: Ein großer Kritikpunkt an Musks Plan ist die Beschleunigung. Astronauten sind beim Start von Raketen oft drei bis fünf G ausgesetzt. Die Wiedereintritte in die Umlaufbahn sind ähnlich heftig. Musk selber sagt, dass die Gravitationskraft seinen Plänen nach nicht mehr als das doppelte oder dreifache der Erdanziehung ausmachen sollten, was ungefähr so wie „ein Besuch in der Achterbahn“ ist.

Aber selbst wenn das stimmt, dürfte eine Achterbahnfahrt nun wirklich nicht für jeden sein. Dort sind große Teile der Bevölkerung nicht anzutreffen: schwangere Frauen, ältere Menschen, Kleinkinder, Menschen mit Herzleiden, und noch mehr. Das beschränkt die BFR als Reisemittel und gibt andererseits Delta, United und American die Gewissheit, dass auch in Zukunft noch eine ganze Reihe Passagiere vor den Gates Schlange stehen werden.

Auch die Tatsache, dass so eine Rakete vom Meer aus starten muss, dürfte es für eine flächendeckende Adaption nicht einfacher machen. Einerseits ist das wichtig für die Bevölkerung vor Ort, um die Risiken von katastrophalen Unfällen zu schmälern. Andererseits bedeutet das auch, dass die Rakete nur für Orte wirklich sinnvoll ist, die in Küstennähe liegen. Von New York nach Shanghai, toll – aber New York nach St. Louis? Eher nicht.

Was das für Airline-Anleger bedeutet

Kurz: selbst im aus Sicht der Airlines schlimmsten Fall bedeutet Musks Plan ein Problem für die Fernflüge von Delta, United und American Airlines. Kürzere Flugstrecken innerhalb der USA sollten damit erstmal unangetastet bleiben.

Jedenfalls solange, wie Musk nicht den Hyperloop baut. Dann wird es nämlich eng.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel von Rich Smith erschien am 8.10.17 auf fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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