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Medigene ist super günstig, unterschätzt und immer noch ein Geheimtipp

Bild: Getty Images

Die Immuntherapie nimmt weiter rasant an Fahrt auf, und wir werden uns daran gewöhnen dürfen, zukünftig gerade bei Krebs mit lebenden Zellen behandelt zu werden. Die erste Zulassung einer CAR-T-Zelltherapie von Novartis sowie die Übernahme von Kite Pharma durch Gilead Sciences zeigen das Potenzial dieser hochgradig effizienten Therapieform.

Das Übernahmekarussell dürfte sich weiter drehen und viele weitere Zulassungen in diesem Milliardenmarkt werden erwartet. Für Aktionäre ergibt sich hier unglaubliches Potenzial.

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Krebs

Haupteinsatzgebiet der Immuntherapien sind Krebserkrankungen, für die wir heute meist keine wirklichen Heilmittel im eigentlichen Sinne des Wortes haben. Tatsächlich entstehen im menschlichen Körper täglich Krebszellen, die von unseren Immunzellen normalerweise vernichtet werden.

Erkannt werden sie durch Proteine und Teilen davon an ihrer Zelloberfläche, die wie ein Fingerabdruck den Zustand der Zelle widerspiegeln. Dadurch erkennt unser Immunsystem fremde Eindringlinge, aber auch entartete Zellen wie Krebszellen.

Leider entkommen manche Krebszellen, so dass sie sich weiter unerkannt vermehren und wachsen können. Im schlimmsten Fall verlieren sie dann noch ihre Gewebespezifität, d. h. eine krebsartige Lungenzelle z. B. verbleibt nicht in der Lunge, sondern wandert über Blut oder Lymphe in andere Gewebe, um dort Metastasen auszubilden.

Mit Hilfe der neuartigen CAR-T-Immuntherapie können T-Zellen von Patienten gentechnisch so verändert werden, dass sie spezifische Tumorantigene an der Zelloberfläche erkennen und damit die Krebszellen vernichten können.

Grundvoraussetzung dafür ist, dass man geeignete Zielmoleküle für einen Tumor findet und dagegen die passenden T-Zellrezeptoren (TCR) hat. Dazu kommt, dass Krebszellen ständig mutieren und später nur sehr wenig mit der ursprünglichen Krebszelle zu tun haben.

Aus diesem Grund macht es Sinn, die Tumorantigene erst zu diagnostizieren und dann mehrere TCRs gegen den Krebs einzusetzen. Das wird die neue Welle der Krebsimmuntherapien werden.

Medigene ist noch im Dornröschenschlaf

Die deutsche, im TecDAX gelistete Medigene (WKN:A1X3W0) setzt auf die Immuntherapie und aktiviert dabei körpereigene T-Zellen, um Krebs zu bekämpfen. Einzigartig ist Medigenes TCR-Plattform. Der Slogan „Wir aktivieren T-Zellen, um Krebs zu bekämpfen“ ist bei Medigene Programm.

Im Gegensatz zu Mitbewerbern setzt Medigene dabei auf natürlich vorkommende TCRs, die umfassend charakterisiert sind und die firmeneigene wertvolle TCR-Plattform darstellen. Das weltweit führende Gentherapie-Unternehmen bluebird bio hat dies schon 2016 erkannt und ging eine strategische Partnerschaft mit Medigene ein.

Für die exklusive Entwicklung von vier T-Zell-Rezeptor Produktkandidaten gegen vier Zielmoleküle übernimmt bluebird bio alle Kosten für Entwicklung und Kommerzialisierung, und Medigene erhält Meilensteinzahlungen von bis zu 1 Mrd. US-Dollar plus Umsatzbeteiligungen an den Nettoverkaufserlösen.

Andere wie z. B. Kite Pharma setzen auf gentechnisch veränderte TCRs, die durch Zufügen weiterer Komponenten wie z.B. Bindestellen für Antikörper verändert werden. Solch gentechnisch veränderte TCRs bezeichnet man als chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T). Diese binden, wie TCRs auch, gezielt an Tumorzellen, können aber zudem gezielt z. B. Antikörper binden, die die Zerstörung der Krebszellen noch effizienter machen.

Im Gegensatz zu solch künstlichen CAR-Ts, die nur Oberflächenproteine adressieren, richten sich TCRs auch gegen Proteine innerhalb der Krebszellen und bieten damit mehr als doppelt so viele Angriffspunkte. Darüber hinaus haben natürliche TCRs gegenüber CAR-Ts ein deutlich geringeres Risiko von Neurotoxizität und Zytokinstürmen, die beide zum Tode führen können.

Neben diesen medizinischen Vorteilen hat Medigene ein weltweit selten vorkommendes Know-how zum Auffinden geeigneter Zielstrukturen bei Krebs. Dazu wurde kürzlich eine vollautomatisierte Plattform zur Identifizierung von geeigneten und sicheren Neoantigenen für die Personalisierte Medizin vorgestellt.

Neoantigene sind neu entstandene Tumorantigene, die infolge von Mutationen in einem sich entwickelnden Tumor auftreten. Einige dieser Mutationen können hervorragende Ziele für Antitumor-Immunantworten sein, da sie einzigartig für die Tumorzellen sind und nicht in gesunden Geweben vorkommen. Schließlich will man gesunde Zellen nicht zerstören!

Die Relevanz dieses Ansatzes von Medigene wird durch zwei aktuelle Veröffentlichungen im renommierten Nature untermauert. In Studien wurden die verwendeten Neoantigene zur Impfung gegen die Patiententumore von computergestützten Algorithmen ausgewählt, die mutierte Peptide prognostizierten, welche in der Lage sein sollten, eine Immunreaktion auszulösen.

Medigene konzentriert sich derzeit zwar nur auf die Entwicklung seiner T-Zell-basierten Immuntherapien, aber die neuen Werkzeuge zu Neoantigenen werden entscheidend, wenn die Molekulardiagnostik wie prognostiziert zeitnah kostengünstiger wird und sich dann die Personalisierte Medizin in vollem Umfang durchsetzt.

Medigene bereitet derzeit die klinische Entwicklung von ersten eigenen TCR-Produktkandidaten vor und baut im Rahmen dessen eine Pipeline an rekombinanten T-Zell-Rezeptoren auf. Zudem wurde ein Verfahren zur Kombination dieser Rezeptoren mit patienteneigenen T-Zellen gemäß den regulatorischen GMP-Standards („Good Manufacturing Practice“) etabliert.

Medigenes erste TCR-Immuntherapie gegen drei Blutkrebsindikationen wird in einer klinischen Phase I/II-Studie getestet werden, die Ende 2017 beginnen soll. Neben der geplanten unternehmenseigenen TCR-Studie ist Medigene an einer Prüfarzt-initiierten Studie (IIT) mit TCRs zur Behandlung des multiplen Myeloms beteiligt. Diese IIT soll von der Charité Berlin in Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum durchgeführt werden.

Am weitesten fortgeschritten in der Pipeline ist jedoch ein sogenannter „DC-Impfstoff“ gegen Leukämie, der sich aktuell in Klinischer Phase II befindet. Dabei steht DC für Dendritische Zellen, die in der Lage sind, gegen den Krebs gerichtete T-Zellen zu aktivieren, die dadurch wiederum zur Reifung und Teilung angeregt werden.

DC-Impfstoffe sind also T-Zell-Aktivatoren, die einmal isoliert eingefroren und über zwei Jahre „ab Lager“ verabreicht werden können. Sie eignen sich insbesondere für Patienten mit einer sogenannten minimalen Resterkrankung wie sie nach einer Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie vorliegt, um letzte verbliebene Krebszellen zu eliminieren.

Medigene hat neben DC-Vakzinen eine dritte interessante Plattform, die sich TABS (T-Zell-spezifische Antikörper) nennt. Bei Autoimmunerkrankungen sind bestimmte körpereigene T-Zellen die Verursacher der Krankheit. Solch pathogene T-Zellen können von TABS erkannt und eliminiert werden, so dass das Immunsystem „gesäubert“ wird.

Fazit

Medigene ist in der Krebsimmuntherapie in vielen Bereichen führend, wenn auch bei eigenen klinischen Entwicklungen erst noch am Anfang. Dennoch sollte die TCR-Plattform Vorteile gegenüber CAR-T bieten, so dass das Risiko des Versagens dieser Therapieformen bzw. das Auftreten dramatischer Nebenwirkungen deutlich reduziert sein dürfte.

Mit einer Marktkapitalisierung von unter 300 Mio. Euro ist Medigene derzeit vergleichsweise günstig mit viel Potenzial und einiger Übernahmephantasie.

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Stefan Graupner besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Bluebird Bio und Gilead Sciences. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Oktober 2017 $86 Calls auf Gilead Sciences. 



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