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Wachstumsrakete Ablynx mit 25 % Plus dank starker Daten

Foto: Getty Images

Ablynx (WKN:A0M7H2) meldet den erfolgreichen Abschluss der Klinischen Phase III mit Caplacizumab gegen die gefährliche Blutkrankheit thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP). Damit ist erstmals eine gezielte Behandlung von TTP möglich, und Ablynx wird vermutlich in wenigen Monaten die erste Zulassung eines eigenen Produktes feiern. Das und noch mehr machen Ablynx zu einem Top-Pick aus der Biotech-Branche.

Ablynx ist ein Biotech-Juwel

Im Juli habe ich Ablynx im Vergleich zu Morphosys (WKN:663200) vorgestellt und Ablynx favorisiert. Grund dafür waren zum einen die einzigartige Technologieplattform, bisherige Erfolge sowie die Vermarktungsstrategie.

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Ablynx hat mehr als 500 Patente auf sogenannte „Nanobodies“, die vereinfacht gesagt verkürzte und damit deutlich kleinere Antikörper darstellen. Gefunden hat man diese in Kamelen und Lamas und staunte, dass sie in deren Immunsystem trotz ihrer geringen Größe aktiv waren.

Neben voller Funktionalität vergleichbar mit herkömmlichen Antikörpern ergeben sich weitere Vorteile wie höhere Stabilität, bessere Tumordurchdringung aufgrund kleinerer Größe, gleichzeitige Bindung mehrerer Zielstrukturen, einfachere Produktion etc.

Interessanterweise sind diese Nanobodies so stabil, dass sie bei bestimmten Erkrankungen sogar inhaliert werden können, um in der Lunge zu wirken. Ebenso besonders ist ihre Eigenschaft, dass man mehrere aktive Moleküle an Nanobodies hängen kann, sodass sie multipel wirken und damit statt einer gleich mehrere Speerspitzen gegen Krankheiten nutzen können.

All dies ist im Vergleich zu herkömmlichen Antikörpern, die von den meisten Firmen entwickelt werden, von immensem Vorteil. Zwar gibt es Herausforderer wie die belgische Complix mit ihren sogenannten „Alphabodies“, allerdings sind diese noch am Anfang ihrer Entwicklung und von Zulassungen meilenweit entfernt.

Der Erfolg ist vorprogrammiert

Ablynx hat mehr als 45 eigene und verpartnerte Nanobodies in der Entwicklung, von denen bereits acht in klinischen Studien sind. Am weitesten fortgeschritten ist der eigene Nanobody Caplacizumab, der sich gegen die seltene TTP richtet und nun alle klinischen Phasen erfolgreich gemeistert hat.

TTP ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der Blutplättchen-reiche Blutgerinnsel entstehen, die Kapillaren besonders von Gehirn und Niere verstopfen und somit zu schwerwiegenden Organschäden führen. Die Rate der Neuerkrankungen beträgt nur rund 3–7 pro einer Million Menschen.

Es wird nun allgemein damit gerechnet, dass Caplacizumab Anfang 2018 die Zulassung in den wichtigsten Märkten USA und Europa erhalten wird. Das Gute nun ist, dass Ablynx dieses Produkt nicht verpartnert hat und damit alle Erlöse in vollem Umfang selbst verbuchen kann.

Was heißt das in Zahlen? In den USA und Europa leben mehr als eine Milliarde Menschen. Nehmen wir an, dass fünf pro einer Million jedes Jahr an TTP erkranken, so ergibt sich eine Gesamt-Patientenzahl von 5.000 pro Jahr.

Nehmen wir weiter an, dass eine Behandlung ähnlich wie Soliris von Alexion Pharmaceuticals 500.000 US-Dollar kostet, so ergibt sich ein Potenzial von 2,5 Mrd. US-Dollar. Da Caplacizumab das einzig wirksame Medikament gegen TTP ist, ist der Erfolg meiner Meinung nach vorprogrammiert.

Aber das ist bei weitem nicht alles. Weitere in der Pipeline fortgeschrittene Nanobodies sind Vobarilizumab mit hervorragenden Phase-2-Daten gegen rheumatoide Arthritis sowie die Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes. Interessanterweise schnitt Vobarilizumab deutlich besser ab als der schon auf dem Markt befindliche Interleukin-6-Rezeptor-Inhibitor Tocilizumab von Roche.

Daneben bemerkt: an rheumatoider Arthritis leiden ca. ein Prozent der Weltbevölkerung und an Lupus erythematodes ca. fünf Mio. Menschen weltweit, d. h. diese Erkrankungen bedeuten für neue und bessere Medikamente Blockbusterpotenzial (größer als eine Mrd. US-Dollar Umsatz pro Jahr). Auch Vobarilizumab wird gegen rheumatoide Arthritis selbst vermarktet und ist gegen Lupus erythematodes mit Abbvie verpartnert, so dass auch hier Riesen-Potenzial für künftige Umsätze besteht.

Ein weiterer Wirkstoff in Klinischer Phase II und nicht verpartnert ist ALX-0171 gegen das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). RSV ist für Klinikaufenthalte von mehr als drei Mio. Kindern pro Jahr und bis zu 199,000 Todesfällen bei unter fünfjährigen Kindern verantwortlich.

Das Einzigartige ist, dass dieser Nanobody inhaliert werden kann, um an die Virusoberfläche zu binden und somit die Aufnahme in Lungenzellen zu verhindern, so dass das Immunsystem das Virus entsorgen kann. Auch dieser Wirkstoff hat Blockbuster-Potenzial.

Partnerschaft mit Big Pharma und Milliardenpotenzial

Zu diesen hervorragenden Projekten in Eigenregie kam vor wenigen Monaten erst der Wahnsinns-Deal mit Sanofi: Für die Entwicklung von acht Nanobody-Kandidaten bekommt Ablynx von Sanofi eine Vorabzahlung von 23 Mio. Euro sowie anfängliche 8 Mio. Euro für Forschungsaufwendungen.

Sanofi übernimmt die klinischen Studien, die Produktion sowie die Vermarktung, sodass Ablynx im Erfolgsfall 2,4 Milliarden Euro an Meilensteinzahlungen plus zusätzlich Beteiligungen an Nettoverkaufserlösen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erhalten wird.

Weitere Kooperationen gibt es mit Merck, Taisho, Boehringer Ingelheim und weiteren namhaften Pharmakonzernen, die allesamt belegen, welches Potenzial den Nanobodies und damit Ablynx selbst zugetraut wird.

Fazit

Ablynx hat eine Marktkapitalisierung von unter einer Mrd. Euro und ist damit derzeit ca. halb so viel wert wie Morphosys. Mit der in Aussicht stehenden ersten Zulassung in Eigenregie, hervorragenden Daten zu weiteren Medikamentenkandidaten sowie der einzigartigen Technologieplattform halte ich Ablynx derzeit für deutlich unterbewertet.

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Stefan Graupner besitzt Aktien von Ablynx. The Moltey Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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